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·14. August 2025
„Wind von gestern“: Ten Hag ruft Veränderungen aus und setzt die Segel neu

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·14. August 2025
Bei der Frage nach Bayer Leverkusens Erfolgen der vergangenen Jahre wurde Erik ten Hag philosophisch. „Im Wind von gestern“, stellte der Nachfolger von Meistertrainer Xabi Alonso vor dem Pflichtspielauftakt schmunzelnd fest, „kann man heute nicht segeln.“ Und in der Tat, der perfekte Sturm aus der glorreichen Double-Saison ist spätestens nach den zahlreichen Abgängen von Florian Wirtz und anderen stark abgeflaut.
Der vorab recht sanft wirkende Gegenwind im DFB-Pokal-Spiel im mit knapp über 8000 Einwohnern sehr beschaulichen Aspach am Freitag (18.00 Uhr/Sky) kommt da vermeintlich ganz gelegen. Der gastgebende Regionalliga-Aufsteiger SG Sonnenhof Großaspach, dem auch Schlagerstar Andrea Berg durch ihre Ehe mit Vereins-Mitbegründer Ulrich Ferber die Daumen drückt, kam bei bisher zwei Teilnahmen nicht über die erste Runde hinaus.
„Fokus, darum geht es“, erklärte ten Hag am Donnerstag: „Und „Respekt vor dem Gegner“. Einen Stolperer, wie etwa im vergangenen Jahr bei der sensationellen Halbfinalniederlage beim damaligen Drittligisten Arminia Bielefeld, darf sich die neue Werkself nicht erlauben, um nicht schon vor dem Bundesliga-Start in große Bedrängnis zu geraten.
Die bisherigen Neuzugänge hätten sich zumindest „sehr natürlich“ integriert, berichtete ten Hag zufrieden. Königstransfer Malik Tillman verletzte sich allerdings an der Wade und fehlt. Stattdessen könnte das von Hertha BSC gekommene Top-Talent Ibrahim Maza beginnen. Auch der englische U21-Europameister Jarell Quansah, Zugang vom FC Liverpool, dürfte gleich in der Innenverteidigung starten.
Zum Liga-Auftakt gegen die TSG Hoffenheim acht Tage später könnte Tillman allerdings schon wieder bereitstehen. Auf Exequiel Palacios, Jonas Hofmann (beide Oberschenkel) und auch Martin Terrier (Aufbau nach Achillessehnenriss) wird ten Hag jedoch wohl auch dort verzichten müssen. Hinter Alejandro Grimaldo steht „ein Fragezeichen“.
Zudem muss der Niederländer einen Weg finden, Zauberfuß Wirtz, Flügelflitzer Jeremie Frimpong, den ehemaligen Abwehrchef Jonathan Tah, Anführer Granit Xhaka und Kapitän Lukas Hradecky zu ersetzen, die allesamt im Sommer abgewandert sind. Hradeckys Kapitänsamt übernimmt Robert Andrich, wie Bayer am Donnerstag bestätigte. Er sei der „natürliche Leader“, erklärte ten Hag.
Was ist also vom neuen Leverkusen zu erwarten? Torjäger Patrik Schick hatte etwaige Titelambitionen bereits vorläufig ad acta gelegt. Dafür sei es nötig, „dass wir noch ein paar gute Spieler holen“, hatte der tschechische Top-Stürmer, der seinen Vertrag in Leverkusen jüngst bis 2030 verlängert hat, Ende Juli bei Sky erkärt.
Hinzu holte Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes seitdem allerdings nur noch den 21 Jahre alten Flügelspieler Ernest Poku, der am Dienstag einen Fünfjahresvertrag unterschrieb. Dem Vernehmen nach sollen für Defensive und Offensive noch je ein Neuzugang folgen.
Die Generalprobe verpatzte die Werkself am vergangenen Freitag beim Klub-Weltmeister FC Chelsea (0:2). Zumindest für die Aufgabe beim württembergischen Landespokalsieger Großaspach sollte der Vizemeister dennoch gewappnet sein – oder?
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