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Nina Probst·29. Juni 2021
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Nina Probst·29. Juni 2021
Ende März gab Julia Simic (32) ihr Karriereende bekannt. Die Mittelfeld-Spielerin hat zahlreiche Stationen in der deutschen Frauenbundesliga aber auch im Ausland hinter sich. Vom Fußball will sie sich aber nun keinesfalls abwenden. Im Gegenteil.
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Lina Magull, Julia Simic, Laura Vetterlein: drei Freundinnen, drei großartige Fußballerinnen, drei Vorbilder. Das Trio hat sich zusammengeschlossen, um mit der Initiative „Play for her – by B42“ junge Fußballerinnen zu inspirieren und ihnen zu zeigen, dass es sich lohnt, ihrer Fußball-Leidenschaft nachzugehen. „Wir wollen unser Potenzial und unsere Expertise bündeln und authentisch, witzig aber auch mal ernst den Nachwuchsfußball der Frauen anschieben“, sagt Julia Simic, die bis zu dieser Saison beim AC Mailand gespielt hat, ihre Karriere aber vor wenigen Wochen beendete.
Ein Grund, warum Simic mit dem Leistungssport aufgehört hat: ständige Verletzungen. Über die richtige Vorbeugung aber auch die Rehabilitation danach informiert sie auf dem Instagram-Kanal von „Play for her“. Lina Magull gibt dagegen Tipps für die richtige Ernährung, Laura Vetterlein über Mind-Set und mentales Training. „Wir wollen Wissen vermitteln und mit der Community in Kontakt treten, welche Fragen sie hat“, erzählt Simic.
Und jede der drei Fußballerinnen kümmert sich eben um das Thema, mit dem sie sich selbst am besten auskennt. Dazu posten die drei nicht immer aus der Ich-Perspektive, sondern lassen auch andere Spielerinnen ihre Geschichte erzählen und arbeiten viel mit informativen Grafiken.
Das erste Mal richtig schwer verletzt hat sich Julia Simic, als sie 2011 ihr Debüt in der Nationalmannschaft gegeben hat. Im ersten Training war nach 40 Minuten schon wieder Schluss: Kreuzbandriss. Simic bezeichnet es als den besten Moment für eine Verletzung. Wieso? „Ich war so motiviert und wusste, dass ich es wieder genau dorthin schaffen kann. Daher fiel mir das Comeback nicht so schwer.“
Doch direkt danach passierte es wieder, wieder ein Kreuzbandriss. Diesmal waren die Reha und der Kampf zurück auf den Rasen umso schwerer. „Ich wusste ja jetzt, was für eine harte Zeit auf mich zukommt.“ Viele haben an Simic gezweifelt – doch das hat die Nürnbergerin nur noch mehr motiviert, auch diesmal wieder durchzustarten.
FC Bayern, Turbine Potsdam, VfL Wolfsburg und FC Freiburg waren Simics Stationen in der deutschen Bundesliga. Danach spielte sie zwei Jahre bei West Ham United und eine Saison beim AC Mailand. Außerdem durchlief sie beim DFB alle Mannschaften von der U15 bis zur A-Nationalmannschaft.
Vor allem dann, wenn ich verletzt war, habe ich gemerkt, wie viel mir der Sport bedeutet. Für den Fußball würde ich alles tun und mit dieser Leidenschaft habe ich mich immer wieder zurück auf den Platz gekämpft.
Auch jetzt, sozusagen im Ruhestand, kann Simic nicht lange ohne Fußball. Seit sie Ende März 2021 ihr Karriereende bekannt gab, stand die 32-Jährige schon einige Male auf dem Feld, war im Fitness-Studio oder kümmerte sich um ihre eigene Fußball-Akademie. Die hat Simic bereits vor drei Jahren ins Leben gerufen, um mit Fußball-Camps überall auf der Welt junge Mädchen zum Fußballspielen zu bringen und Leistungsambitionen zu fördern. „Ich will auf jeden Fall im Fußball bleiben“, sagt sie über ihre Pläne.
Ob als Trainerin oder mit Initiativen wie „Play for her“: Julia Simic will das, was sie sich in all den Jahren erarbeitet hat, weitergeben und den Frauenfußball in Deutschland, aber auch in anderen Kulturen, vorantreiben. Denn der Fußball ist, wofür sie schon immer kämpft.
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