Warum Watzke mit manchen Weltklassetrainern nicht könnte | OneFootball

Trainer Edin Terzic kann sich bei Borussia Dortmund des Vertrauens der Vereinsführung sicher sein. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sieht Terzic als Identifikationsfigur und weiß, dass sich der eine auf den anderen verlassen kann. Laut dem BVB-Boss wäre diese Grundlage bei gewissen Weltklassetrainer nicht gegeben.

"Wenn wir mit Borussia Dortmund an Grenzen gehen wollen, dann benötigen wir einen Trainer, der mit den Fans, die hier gefühliger sind und mehr Liebe brauchen als anderswo, einen kompletten Schulterschluss hinbekommt. Das sehen wir gerade", schwärmt Hans-Joachim Watzke im Interview mit der FAZ von Edin Terzic. Der Geschäftsführer von Borussia Dortmund sieht darin weitreichende positive Effekte. "Welch ungeheure Intensität rund um das Spiel beim Regionalligaverein Schott Mainz im DFB-Pokal entstand, war überwältigend. Da waren 20.000 BVB-Fans im Stadion. Auswärts", so der BVB-Boss.

"Man kann diese Form der Identifikation nicht von jedem Trainer erwarten"

Laut Watzke funktioniere dies "nur, wenn eine große Einheit entsteht, und dafür ist der Trainer in Dortmund immer sehr wichtig". Der 64-Jährige führt aus: "Jürgen Klopp hat sich vom ersten Moment an voll auf den BVB eingelassen. Edin tut das sowieso, weil er schon seit seiner Kindheit mit diesem Klub verbunden ist. Wenn du diese Voraussetzungen nicht hast, werden dich die Leute hier zwar maximal respektieren, aber nicht lieben. Nur: Man kann diese Form der Identifikation nicht von jedem Trainer erwarten."

"Das macht es viel einfacher, auch mal schwierige Phasen zu überwinden"

Es gehe laut Watzke "zwar nicht darum, wie meine Bindung zu einem Trainer ist, aber es gibt Weltklassetrainer, von denen ich weiß, dass ich nie ein Vertrauensverhältnis zu ihnen aufbauen könnte, weil das einfach nicht geht". Dafür liefere Terzic einen großen Vorteil. "Wenn wir uns in die Augen schauen, dann wissen wir, dass der eine sich auf den anderen verlassen kann. Das macht es viel einfacher, auch mal schwierige Phasen zu überwinden", sagt der Dortmunder Klubboss. Bekanntlich führte Terzic den BVB nach einer durchwachsenen Hinrunde in der Vorsaison fast zur Meisterschaft.

Watzke vergleicht Terzic mit Klopp

"Edin ist der erste Trainer seit Jürgen, der von den Menschen hier geliebt wird. Und es gibt sogar weitere Parallelen", meint Watzke und erläutert: "So wie Edin ist auch Klopp schon dramatisch am letzten Spieltag gescheitert, als er den Aufstieg mit Mainz 05 verpasste. Wie die Menschen gemeinsam getrauert und die Mannschaft unterstützt haben, das prägt sich ein. Dieses Erlebnis kann Borussia Dortmund noch stärker machen." Und so hofft der BVB, dass es mit Terzic am besten schon in dieser Saison endlich mit der Meisterschaft klappt.