Vorbericht: FC St. Pauli – SV Elversberg (29. Spieltag, 23/24) | OneFootball

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MillernTon

·13. April 2024

Vorbericht: FC St. Pauli – SV Elversberg (29. Spieltag, 23/24)

Artikelbild:Vorbericht: FC St. Pauli – SV Elversberg (29. Spieltag, 23/24)

Nach der Niederlage beim KSC ist der FC St. Pauli gegen die SV Elversberg auf Widergutmachung aus, doch die Herausforderung ist größer, als es die Tabelle vermuten lässt.(Titelbild: Peter Boehmer)

Der Verein und Fans des FC St. Pauli trauern um den in der aktiven Fanszene tief verankerten Kiste, der im Vorfeld der Partie beim Karlsruher SC zusammengebrochen und infolgedessen später im Krankenhaus verstorben ist. Aus diesem Grund gibt es zum Spiel kein VdS/NdS-Gespräch. Es wird ganz sicher auch im Stadion am Sonntag eine andere Stimmung als üblich vorherrschen. Die Trauer braucht Raum. Wir alle sollten ihn ermöglichen. Das Leben ist wichtiger als das Spiel. Ruhe in Frieden, Kiste!


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FC St. Pauli: Wer kann spielen, wer fehlt?

(Es gibt keinen geeigneten Übergang zum sportlichen Geschehen. Also versuche ich gar nicht erst, einen zu bauen.)Beim FC St. Pauli gibt es einige Spieler, die wieder in den Kader zurückkehren werden. Fabian Hürzeler berichtete auf der Pressekonferenz vor der Partie, dass Philipp Treu wieder eine Option für Sonntag ist. Auch Dapo Afolayan ist nach einer problemfreien Trainingswoche wieder voll einsatzfähig. Zudem stehen Eric Smith und Connor Metcalfe nach überstandener Gelbsperre wieder bereit.

Ausfallen werden hingegen Simon Zoller und Scott Banks, die sich beide nach ihren Verletzungen noch im Aufbautraining befinden. Ebenfalls nicht dabei sein wird Hauke Wahl, der eine Gelb-Rot-Sperre absitzen muss und dies am Mikro des AFM-Radios machen wird. Bei Carlo Boukhalfa, der leichte Hüftprobleme hat, und Sören Ahlers (Kniebeschwerden), müsse man „von Woche zu Woche“ schauen, erklärte Hürzeler. Auch wieder Teil des Teamtrainings ist Erik Ahlstrand. Bei ihm wird es aber wohl auch noch ein wenig dauern, bis er seine ersten Einsatzminuten bei den Profis sammeln wird, wenn wir die Worte von Hürzeler auf der PK richtig deuten.

SV Elversberg: Wer kann spielen, wer fehlt?

Die SV Elversberg hatte im Verlauf der Rückrunde zeitweise große personelle Sorgen. Diese Lage hat sich inzwischen zwar wieder ein wenig beruhigt, trotzdem ist die Ausfallliste weiter prominent besetzt: Allem voran der Kreuzbandriss von Innenverteidiger Frederik Jäkel, der in der Hinrunde einer der Leistungsträger im Team war, wiegt schwer. Zudem fehlt Routinier Marcel Correira ebenfalls aufgrund einer Kreuzbandverletzung. Auf der linken Abwehrseite muss das Team von Trainer Horst Steffen zudem auf Arne Sicker verzichten.

Stock fehlt kurzfristig

Etwas weiter vorne fehlen den Elversbergern zwei enorm wichtige Spieler: Semih Sahin, ein hervorragender zentraler Mittelfeldspieler, laboriert an einem Muskelfaserriss in der Wade. Zudem fällt auch Zehner Paul Stock (bereits elf Torbeteiligungen diese Saison) aufgrund von Oberschenkelproblemen aus.

Wenn ihr Euch immer noch fragt, wie es die SV Elversberg in die 2. Bundesliga geschafft hat, dann lest gerne unseren Artikel „Das Wunder von Spiesen-Elversberg?“. Für die Ohren möchte ich Euch gerne den Abendblatt-Podcast empfehlen. Dort war nämlich SVE-Trainer Horst Steffen zu Gast.

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Horst Steffen hat die SV Elversberg als Cheftrainer von der Regionalliga in die 2. Bundesliga geführt und steht wenige Punkte davor, auch kommende Saison in dieser Liga spielen zu dürfen.

(Cathrin Mueller/Getty Images/via OneFootball)

Was hat Elversberg zu bieten?

Die SV Elversberg hat eine durchaus bewegte Saison durchlebt. Das Team ist trotz ansprechender Leistungen mit nur einem Punkt aus den ersten vier Spielen in die Spielzeit gestartet, Platz 18 war die Folge. Dann gab es aber eine Serie von sieben Siegen aus zehn Partien (nur der FCSP konnte in dieser Phase gegen Elversberg gewinnen), sodass man sich Anfang Dezember plötzlich auf Platz sechs wiederfand, mit Kontakt zu den Aufstiegsplätzen.

Gut gestartet, schwächelnd in der Rückrunde

Doch diese Platzierung konnte die SV Elversberg nicht halten: Seit dem 15. Spieltag hat man, auch aufgrund teils massiver personeller Probleme, nur noch dreimal gewonnen. So steht das Team mit aktuell 36 Punkten auf dem elften Tabellenrang und bildet damit das untere Ende des Tabellenmittelfelds. Ein paar Punkte müssen wohl noch geholt werden, damit es auch in der folgenden Saison Zweitligafußball in Elversberg zu sehen gibt.

Verdient hätte man es allemal. Denn der Fußball, den Horst Steffen spielen lassen möchte, ist durchaus mutig. „Sie haben das Selbstverständnis, immer von hinten heraus zu spielen,“ erklärt Fabian Hürzeler. Das Team hat eine recht klare Spielidee, die sich trotz Umstellungen der Formation nur wenig verändert hat. In der Hinrunde agierte das Team oft in einem 4-2-3-1 oder 4-4-2. In der Rückrunde war dann öfter eine Art 3-4-3 auf dem Platz zu sehen, zuletzt beim 0:0 gegen Magdeburg war es aber wieder eine Viererkette.

Stete Gegentore ein Problem

Das 0:0 gegen dem FCM am letzten Wochenende war für die SV Elversberg ein besonderes Spiel. Nicht nur, weil die Saarländer nach zwei Niederlagen zumindest wieder einen Punkt holen konnten. Es war ihnen davor 17 Spiele lang nicht gelungen, gegentorfrei durch eine Partie zu kommen. Und damit kommen wir zu den Problemen der Elversberger, die sehr ansehnlichen und mutigen Fußball spielen, was in dieser Saison und vor allem zuletzt zu selten auch in guten Ergebnissen mündete.

Nur viermal in bisher 28 Zweitligaspielen gelang es dem Team, die Null zu halten. Das ist vielleicht eine der größten Baustellen, die Elversberg hat. Denn auch in der Vorsaison, als Elversberg die 3. Liga zeitweise nach Belieben dominierte und völlig verdient aufstieg, gelang es dem Team verhältnismäßig selten, ohne Gegentor durch ein Spiel zu kommen. In den letzten 15 Spielen der Saison 22/23 nämlich kein einziges Mal.

Sprintstärkstes Team der Liga

Nun sind sie aber trotzdem am Saisonende in die 2. Liga aufgestiegen. Weil sie sich auf die Tore am anderen Ende des Platzes verlassen konnten. Doch genau das fehlt dem Team aktuell. Nur vier Treffer gelangen ihnen in den letzten sechs Partien – alle fielen beim 4:1-Erfolg in Fürth. Fünf der letzten sechs Spiele endeten somit ohne eigenen Treffer. Eine richtige Formschwäche möchte Fabian Hürzeler angesichts der Ergebnisse aber nicht erkennen. Er betont, dass Elversberg in Fürth hochverdient gewonnen habe, zuletzt gegen Magdeburg auch Chancen zum Sieg hatte und sogar bei der deutlichen 0:5-Niederlage in Braunschweig nicht so schlecht gewesen sei, wie es das Ergebnis erahnen lässt. Seine Vermutung: „Eventuell haben sie das Momentum nicht auf ihrer Seite.“ Kein Grund also die SV Elversberg zu unterschätzen: „Es ist immer noch eine Mannschaft, die jedem Gegner in dieser Liga wehtun kann“.

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Connor Metcalfe dürfte gegen die SV Elversberg wieder in die Startelf des FC St. Pauli zurückkehren. // (c) Peter Boehmer

Was dem FC St. Pauli mit Sicherheit wehtun wird, spätestens zum Ende des Spiels, sind die eigenen Beine. Denn während der FCSP die Mannschaft mit den meisten abgerissenen Kilometern aller Zweitligateams ist, hat die SV Elversberg die meisten Sprints angezogen. Diese Sprintstärke sei ein „Produkt harten Trainings,“ und Fabian Hürzeler ist sich sicher, dass der Gegner seine Spieler „nicht nur spielerisch, sondern auch athletisch fordern wird. Darauf müssen wir uns einstellen.“

Mögliche Aufstellung

Einstellen muss sich der FC St. Pauli auch auf eine unklare Personalie bei der SV Elversberg. Durch den Ausfall von Paul Stock muss im zentralen Mittelfeld ein wenig was umgestellt werden. Unklar ist zudem, mit welcher Formation die SVE ins Spiel gehen wird. Zuletzt gegen Magdeburg war das entweder ein flaches 4-4-2 oder 4-2-3-1, je nachdem, ob man FCB-Leihgabe Paul Wanner als zweite Spitze oder offensiven Mittelfeldspieler sieht.

Wer ersetzt Stock?

Leistungsträger Stock kam zuletzt auf jeden Fall auf der Doppelsechs zum Einsatz. Entsprechend könnte er durch Thore Jacobsen ersetzt werden, wenngleich das Team dann mit der Doppelsechs Fellhauer/Jacobsen vielleicht etwas sehr defensiv daherkommt. Ein besonderes Augenmerk muss die Defensive des FCSP sicher auf Jannik Rochelt (offensive Außenbahn) und Luca Schnellbacher (Mittelstürmer) legen. Gerade Rochelt (wie auch Wanner) bespiele die Zwischenräume sehr gut, erklärte Hürzeler.

Mehrere Neue in der FCSP-Startelf zu erwarten

Aufgrund der Vielzahl an Rückkehrern beim FC St. Pauli könnte es gleich auf mehreren Positionen zu personellen Veränderungen in der Startelf kommen. Fangen wir mit dem wohl gesicherten Wechsel an: Hauke Wahl wird durch Eric Smith ersetzt werden. Damit wird Adam Dźwigała in der Startelf verbleiben. Aber dann gehen die Fragezeichen bereits los: Wie spielfit ist wohl Philipp Treu? Lars Ritzka hat seine Sache beim letzten Heimspiel jedenfalls richtig gut gemacht, nicht nur aufgrund seines Treffers. Ein personeller Wechsel ist auf dieser Position vielleicht nicht unbedingt notwendig.

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Erwartete Aufstellung beim Spiel FC St. Pauli gegen SV Elversberg: FCSP: Vasilj – Dźwigała, Smith, Mets – Saliakas, Irvine, Hartel, Ritzka – Metcalfe, Eggestein, Afolayan SVE: Kristof – Vandermersch, Sickinger, Le Joncour, Neubauer – Jacobsen, Fellhauer – Feil, Wanner, Rochelt – Schnellbacher

Kemlein wohl auf der Bank

Aufgrund guter Leistungen wäre ein Wechsel im zentralen Mittelfeld ebenfalls nicht notwendig Trotzdem wird er wohl kommen. Denn Marcel Hartel dürfte ins Zentrum zurückkehren, sodass entweder Aljoscha Kemlein oder – Blasphemie! – Jackson Irvine weichen müssen. Alles deutet darauf hin, dass Kemlein, trotz überzeugender Leistungen, wieder aus der Startelf rausrotieren wird.

Hartel drängt übrigens wieder ins zentrale Mittelfeld, weil mit Afolayan und Metcalfe zwei Spieler vor ihrer Rückkehr in die Startelf stehen. Mit ihnen würde der FC St. Pauli die Positionen auf den offensiven Außenbahnen mit zwei „inverted wingern“ besetzen. Fabian Hürzeler erklärte erneut, dass er genau solche Spieler auf den Außenbahnen gerne hat. Das kleine Formtief, in dem sich Elias Saad aktuell zu befinden scheint, dürfte die Chancen auf einen Startelfeinsatz von Metcalfe und Afolayan zusätzlich erhöhen. So sehr, dass ich mich auf dieses Duo festlege.

Nötige Einstellung

Bei der Niederlage in Karlsruhe habe der FC St. Pauli laut Fabian Hürzeler „zwei vermeidbare Gegentore“ erhalten, weil man vor dem ersten Gegentreffer das Pressing falsch ausgelöst und beim zweiten die eigene Offensivaktion nicht richtig vorbereitet habe. Das seien Fehler gewesen, die nicht passiert wären, wenn man sich an die gewohnten Muster gehalten hätte, erklärt der 31-jährige Cheftrainer. Und genau auf das Umsetzen dieser Gewohnheiten kommt es nun wieder an, darauf habe man auch unter der Woche den Trainingsfokus gelegt.

Man bekommt ja auf den Pressekonferenzen inzwischen in regelmäßigen Abständen einen guten Eindruck davon, wie es Fabian Hürzeler gelingt, sein Team zu motivieren und immer zu noch höheren Leistungen anzuspornen. Den Leitsatz dieser Trainingswoche hat er auf der PK geteilt: „Wir dürfen uns nicht in den Erfolg verlieben, sondern in die Gewohnheiten, die den Erfolg bringen.“ – ich persönlich gewöhne mich übrigens am liebsten an Erfolg und bin dann nach Niederlagen zutiefst enttäuscht, mache das also genau falsch. Aber motiviert werde ich von Fabian Hürzeler trotzdem immer wieder. Jedenfalls freue ich mich sehr auf dieses Fußballspiel.

Forza!// Tim

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