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·10. Mai 2025

Vorbericht: Eintracht Frankfurt – FC St. Pauli (33. Spieltag, 24/25)

Artikelbild:Vorbericht: Eintracht Frankfurt – FC St. Pauli (33. Spieltag, 24/25)

Den FC St. Pauli erwartet ein schweres Spiel bei Eintracht Frankfurt, einem Team, das offensiv begeistert, defensiv aber nicht sattelfest ist.(Titelfoto: Stefan Groenveld)

Im „Vor dem Spiel“-Gespräch hat sich Casche mit Marvin von Fußball2000 unterhalten und darin unter anderem besprochen, wie sehr und warum die Erwartungen an diese Saison in Frankfurt übertroffen wurden. Hört gerne rein.


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FC St. Pauli: Wer kann spielen, wer fehlt?

Der FC St. Pauli muss für das Spiel in Frankfurt auf James Sands, Jackson Irvine, Sascha Burchert, Karol Mets und Elias Saad verzichten. Letztgenannter ist das jüngste Mitglid in der Riege jener Spieler, deren Saison bereits beendet ist. Erstgenannter stand in dieser Woche erstmals nach seiner Verletzung wieder öffentlich auf dem Rasen an der Kollaustraße.

Zudem werden dem FCSP auch Nikola Vasilj und Siebe Van der Heyden aufgrund ihrer Gelb-Rot-Sperren fehlen. Auch Abdoulie Ceesay kann nicht mit nach Frankfurt reisen. Den Angreifer plagen Probleme am Sprunggelenk. Unter der Woche trainierten Philipp Treu, Manos Saliakas und Danel Sinani individuell – alle drei werden aber am Sonntag einsatzbereit sein, so Blessin.

Eintracht Frankfurt: Wer kann spielen, wer fehlt?

Bei Eintracht Frankfurt ist die personelle Situation insgesamt sehr gut. Das Team von Dino Toppmöller muss auf nur einen potenziellen Stammspieler verzichten: Mario Götze wird aufgrund eines Muskelfaserrisses auch gegen den FC St. Pauli fehlen. Zudem fehlt Junior Dina Ebimbe bereits seit einiger Zeit und Torhüter Kaua Santos hat sich vor ein paar Wochen das Kreuzband gerissen. Winter-Neuzugang Elye Wahi wäre zwar einsatzbereit, wird aber auch für die Partie am Wochenende kein Thema sein, so Toppmöller auf der Pressekonferenz am Freitag.

Was hat die SGE zu bieten?

Eine beeindruckende Offensive. Eintracht Frankfurt stellt nach Toren die viertbeste Offensive der Bundesliga, hat auch die viertmeisten Abschlüsse und liegt nach xG-Werten sogar auf Rang zwei. Dabei muss die Saison allerdings zumindest ein wenig unterteilt werden in die Phase MIT und jene OHNE Omar Marmoush, der die SGE im Winter gen Manchester verlassen hat: Denn in der Rückrundentabelle steht das Team „nur“ auf Platz sechs, erzielte bisher 23 Treffer. Nach der Hinrunde lag es, vor allem auch dank unfassbaren 25 Torbeteiligungen von Marmoush, weshalb er immer noch auf Platz drei der Scorerliste liegt, auf Rang drei (40 Treffer).

Omar Marmoush war also das zentrale Element des Frankfurter Spiels, aber das Team ist nicht komplett abhängig von ihm gewesen, das zeigte sich in der Rückrunde. Sehr wohl passte Marmoush aber mit seinen Fähigkeiten ziemlich perfekt zu dem unter Toppmöller praktizierten Spielstil, der dazu führt, dass das Team offensiv so stark ist. Und um diesen etwas genauer kennenzulernen, fangen wir am besten bei der Arbeit der Frankfurter gegen den Ball an.

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Im Hinspiel gegen den FC St. Pauli das vorletzte Mal für Eintracht Frankfurt im Einsatz und dabei, natürlich, mit Torerfolg: Omar Marmoush

// (c) Stefan Groenveld

Kick n‘ Rush – aber in richtig gut

Im Vergleich zu den beiden vorherigen Trainer der SGE, Adi Hütter und Oliver Glasner, lässt Dino Toppmöller sein Team nicht ganz so hoch pressen. Dahinter steckt ein simpler, aber sehr effektiver Plan: Denn wenn Eintracht Frankfurt den Ball gewinnt, dann möchte das Team gerne etwas mehr Raum haben, möglichst viel davon hinter dem gegnerischen Team. Was im ersten Moment nicht wirklich logisch klingt (da ein Ballgewinn im letzten Drittel eigentlich vielversprechender ist), ergibt beim genaueren Hinschauen Sinn. Denn die Offensive von Eintracht Frankfurt besticht vor allem mit hohem Tempo. Gleich zehn SGE-Spieler befinden sich unter den Top100 der schnellsten Spieler der Bundesliga (vom FCSP ist nur einer dabei – und das auch erst seit letzter Woche). Offensivspieler Jean-Mattéo Bahoya ist gar der schnellste der gesamten Liga.

Dieses Tempo möchte die SGE gerne ausnutzen. Und das geht eben am besten, wenn es auch Raum dafür gibt, was das eher tiefere Pressing erklärt. Das Team spielt dann nach Ballgewinnen immer sehr schnell und mutig nach vorne. Das lohnt sich: Alexander Blessin erklärte, dass Eintracht Frankfurt bereits mehr als ein Dutzend Treffer aus Umschaltmomenten heraus erzielte. Eine hohe Anzahl an Ballverlusten wird dabei in Kauf genommen – die Quote erfolgreicher progressiver Pässe der SGE ist miserabel (Platz 16). Aber das Risiko zahlt sich eben aus und gegnerische Teams müssen auf diese Spielweise reagieren. Alexander Blessin erklärt: „Es ist der erste Ansatz ihnen nicht den Raum zu geben in Umschaltmomenten.“ Dabei gehe es darum „die Balance zu finden, unnötige Ballverluste zu vermeiden, gut im Gegenpressing zu sein.“ Genau das, so Blessin, habe der FC St. Pauli im Hinspiel gut hinbekommen: „Da haben wir gezeigt, dass wir es einigermaßen händeln können.“

Ein Top-Team, aber kein Ballbesitz-Team

Was der FC St. Pauli auch händeln konnte, war das Verhalten von Eintracht Frankfurt in ruhigeren Ballbesitzphasen. Dabei ist das Toppmöller-Team in genau diesem Bereich besser geworden, als noch in der Vorsaison. Die SGE spielt nicht mehr ganz so wild, es gibt auch ruhigere Phasen. Hier geht es aber nicht darum sich den Gegner durch feine Kombinationen bis ins letzte Drittel zurechtzulegen, sondern darum freien Raum zu schaffen. Auch hier soll das eigene Tempo den entscheidenen Vorteil bringen. Oft ist es das Ziel des Teams über Verlagerungen auf die ballferne offensive Außenbahn Gefahr zu erzeugen. Dabei wird der Gegner gerne gelockt, es soll also wieder Raum geschaffen werden, ehe dann über den Sechserraum schnellstmöglich die andere Seite gesucht wird – um dort dann den eigenen Tempovorteil zu nutzen.

Das Hinspiel hat auch gezeigt, dass Eintracht Frankfurt einen deutlichen Schwachpunkt hat: Auf 20 Abschlüsse brachte es der FC St. Pauli in den 90 Minuten. Zwar sprang dabei kein Treffer heraus, doch es zeigte sich, dass die SGE Chancen zulässt. Und das nicht nur gegen den FCSP. Nach gegnerischen xG-Werten liegt das Team auf Rang 10, hat sich acht Treffer weniger gefangen als nach xG wahrscheinlich, hat die siebtmeisten Abschlüsse zugelassen. Blessin: „Defensiv ist es schon so, dass sie in den Umschaltmomenten nicht immer die beste Restverteidigung haben. Da sieht man schon Optionen, wo man ihnen vielleicht wehtun kann.“

Mögliche Aufstellung

So ganz klar ist nicht, in welcher Grundformation Eintracht Frankfurt am Sonntag spielen wird. Das Team zeigte sich im Saisonverlauf sehr flexibel, agierte mal mit einer Dreier-, mal mit einer Viererkette. Von dieser Entscheidung dürfte abhängen, ob Nathaniel Brown (als linker Schienenspieler) oder Can Uzun (als zentraler Offensivspieler) auf dem Platz steht. Blessin ist jedenfalls auf beide Varianten vorbereitet: „Wir haben ein paar Sachen im Anlaufen durchgeprobt.“ Ich tippe darauf, dass Eintracht Frankfurt mit der gleichen Startelf wie zuletzt in Mainz antreten wird, also mit einer Dreierkette, ohne Uzun und mit Brown.

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Erwartete Aufstellung beim Spiel Eintracht Frankfurt gegen FC St. Pauli SGE: Trapp – Tuta, Koch, Theate – Kristensen, Skhiri, Larsson, Brown – Knauff, Ekitike, Bayoha FCSP: Voll – Nemeth, Wahl, Ritzka – Saliakas, Boukhalfa, Smith, Treu – Sinani – Guilavogui, Afolayan

Beim FC St. Pauli wird es durch die Ausfälle von Nikola Vasilj, Elias Saad und Siebe Van der Heyden zu personellen Veränderungen kommen. Für Vasilj wird Ben Voll starten und auch wenn das Fehlen des Stammtorhüters gleichbedeutend mit dem Fehlen des aktuell besten Torhüters der Bundesliga ist, versprüht Alexander Blessin Optimismus: „Ich war das ganze Jahr schon sehr angetan von seinen Leistungen in Training und Testspielen.“

Während die Besetzung der Torhüter-Position klar ist, versuchte Blessin zumindest ein paar Fragezeichen zu streuen, was die anderen beiden offenen Positionen angeht. Das gelang nur bedingt, als er erklärte, dass es in der Innenverteidigung einen Zweikampf zwischen Lars Ritzka und Adam Dźwigała gäbe. Denn es wäre schon sehr verwunderlich, wenn Ritzka nicht die Position links hinten einnehmen wird. Zu gut waren seine Leistungen, wenn er dort zuletzt spielte.

Voll im Tor, Ritzka in der Innenverteidigung, aber wer vorne links?

Etwas offener ist die Situation bei der Besetzung der offensiven Außenposition. Zwar ist Noah Weißhaupt erste Wahl nach der Verletzung von Saad gewesen, doch Alexander Blessin erklärte, dass Weißhaupt ein kleines Tief hatte. Auf der anderen Seite habe Dapo Afolayan in dieser Woche „sehr körperlich trainiert“, was Eindruck bei seinem Cheftrainer hinterließ. Und dann sei ja auch noch Connor Metcalfe in der „Bringschuld“, so Blessin. Völlig unklar also, wer starten wird. Wirklich Bauchschmerzen dürfte es bei keiner Entscheidung geben. Ich tippe auf Afolayan, weil er smart im Umschaltspiel ist.

Was möglich ist, wenn der FC St. Pauli in Frankfurt punktet, muss an dieser Stelle sicher nicht erwähnt werden. Was womöglich bereits vor Anpfiff klar sein kann, ebenfalls. Alexander Blessin erklärte, dass man sich natürlich nicht dagegen wehren wird, sollte bereits Samstag entschieden werden, dass der FCSP die Klasse hält. Auf der anderen Seite möchte es das Team auch aus eigener Kraft schaffen. Mir persönlich ist das „wie“ völlig egal. Ich wünsche nur sehr, dass es auch passiert. Es wäre der verdiente Lohn einer starken Entwicklung des FC St. Pauli. Holt euch also den Klassenerhalt!Forza!// Tim

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