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Matti Peters·19. August 2024
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Matti Peters·19. August 2024
Bei der Weltmeisterschaft 1998 hat Robert Jarni mit der kroatischen Nationalmannschaft sensationell den dritten Platz geholt. In seiner Heimat als WM-Held gefeiert, standen zahlreiche Topklubs in Europa Schlange. Und doch entschied sich der Linksverteidiger für einen Wechsel von Real Betis zum damaligen Premier-League-Klub Coventry City. Die Sky Blues zahlten drei Millionen Euro.
In den West Midlands herrschte schon richtige Festtagsstimmung darüber, dass sich ein Spieler seiner Klasse für einen Wechsel nach Coventry entschieden hatte und der Rest der Fußballwelt fragte sich, wie es zu diesem Transfer kommen konnte.
Die Freude bei den Coventry-Fans währte aber nur sechs Tage. Dann verkündete nämlich Real Madrid, dass sie sich die Dienste des Verteidigers gesichert haben. Die Vertragsauflösung folgte prompt und Coventry City kassierte eine Million Euro mehr, als sie noch an Real Betis zahlten.
Aber warum jetzt diese Zwischenstation bei einem mittelklassigen Premier-League-Klub? Jarni behauptete, dass der England-Wechsel echt war, sich aber die Situation durch das Angebot von den Königlichen grundlegend geändert hatte.
"Gordon Strachan wollte mich unbedingt bei Coventry", erklärte der Kroate 2013 dem 'Herald Sport'. "Ihm gefiel meine Spielweise und er war begeistert von meinen Leistungen in Spanien und bei der Nationalmannschaft, doch als das Angebot von Real kam, musste ich mich für sie entscheiden. Weiterhin hätte es auch familiäre Gründe gegeben: "Ich habe Strachan meine Gründe erklärt und er hat es akzeptiert."
Zur Kehrseite dieser kuriosen Transfergeschichte gehört laut 'Marca' aber auch, dass Real Madrid zuvor bereits mehrfach mit Angeboten für Jarni bei Real Betis abgeblitzt sein soll, weil sie den Spieler nicht innerhalb der Liga verkaufen wollten.
Es war sicher nicht das erste oder gar letzte Mal, dass der spanische Rekordmeister für einen Transfer tief in die Trickkiste gegriffen hat. Ob es sich der vermeintliche Aufwand in diesem Fall gelohnt hat, darf aber durchaus bezweifelt werden. Jarni blieb nur für eine Saison, konnte sich gegen Stammspieler Roberto Carlos nicht durchsetzen.