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·27. Juli 2025

Vom Buhmann zum Liebling: Stögers Tiroler Wendepunkt

Artikelbild:Vom Buhmann zum Liebling: Stögers Tiroler Wendepunkt

Wenn Peter Stöger diesen Sommer mit Rapid Wien zum Cup-Duell nach Innsbruck zurückkehrt, ist es nicht einfach ein weiteres Auswärtsspiel – für den 59-Jährigen schließt sich damit ein bemerkenswerter Kreis seiner turbulenten Tirol-Geschichte, wie der Kurier berichtet.

Stöger, dessen Name in Tirol immer wieder für Diskussionen sorgte, verbindet mit dem Land im Westen Österreichs eine beispiellose Karriere-Etappe: Als Wiener wurde er im Tivolistadion zunächst zum Buhmann rivalisierender Fans. Laut Kurier war er lange Zielscheibe von Schmähgesängen, musste Hass und Ablehnung aushalten – die Rivalität zwischen Hauptstadt und Provinz war auf den Rängen allgegenwärtig.


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Im Sommer 1994 folgte der überraschende Wechsel ins „Tiroler Dream Team“ des FC Tirol und die Situation kippte. Der einst verspottete Austrianer avancierte rasch zum Publikumsliebling, spätestens als er mit seinem Tor gegen La Coruña das Tor zum UEFA-Cup-Achtelfinale aufstieß. Doch das Glücksgefühl war nur von kurzer Dauer: Der ambitionierte Tiroler Klub stürzte nach der Verhaftung seines Präsidenten Klaus Mair schnell ab – und Stöger verabschiedete sich nach nur einer Saison Richtung Rapid.

Eine besonders denkwürdige Szene spielte sich Jahre später ab, als Stöger mit dem LASK im Cup-Viertelfinale das Siegtor gegen Innsbruck erzielte - ein Treffer in letzter Minute, auf den die Tiroler Fans mit wütenden Stein- und Flaschenwürfen auf den LASK-Mannschaftsbus reagierten. „Es ist die Panik ausgebrochen, Gott sei Dank haben wir uns alle instinktiv auf den Boden geworfen und uns unter den Sitzen versteckt“, erinnert sich Stöger im Rückblick gegenüber dem Kurier.

Doch die Zeiten ändern sich: Der einst umstrittene Wiener hat sich längst einen festen Platz in Tirol gesichert. Inzwischen betreibt Stöger mit seiner Lebensgefährtin ein Haus im hinteren Zillertal, ist sowohl auf den Skipisten als auch als Unterstützer lokaler Fußballinitiativen präsent – und spricht offen darüber, nach seinem Karriereende ganz ins Zillertal übersiedeln zu wollen. „Wir haben schnell erkannt, dass dieser Ort zu unserem Kraftplatz wurde. Daher wuchs aus der ursprünglichen Idee einer kleinen Winterbleibe ein ausgewachsenes Hausprojekt. Schließlich soll es künftig unser Hauptwohnsitz sein“, sagte er im Branchenmagazin SHK aktuell.

Mit Blick auf das anstehende Cupspiel gegen Wacker Innsbruck erwartet niemand mehr Feindseligkeiten. Vielmehr genießt Stöger heute auch in Tirol Kultstatus – fast schon als halber Tiroler, so die Einschätzung des Kurier. Seine Rückkehr ins Tivolistadion dürfte für beide Seiten von gemeinsamen Erinnerungen und gegenseitigem Respekt geprägt sein.

Quellen: Kurier

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