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·26. Juni 2024

Völler vor dem Achtelfinale gegen Dänemark: “Es ist jetzt ein neuer Wettbewerb”

Artikelbild:Völler vor dem Achtelfinale gegen Dänemark: “Es ist jetzt ein neuer Wettbewerb”

DFB-Sportdirektor Rudi Völler hat im Rahmen der heutigen Pressekonferenz ein Résumé zur Gruppenphase gezogen und auf den Achtelfinalgegner Dänemark vorausgeblickt.

Völler ist optimistisch – warnt aber vor Dänemark

Die DFB-Auswahl legt den vollen Fokus auf Achtelfinal-Gegner Dänemark. Das Bangen um Antonio Rüdiger geht weiter.


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Herzogenaurach (SID) Rudi Völler hat die Ruhe weg. Als Feuerwehrmann musste er bisher noch nicht eingreifen – und trotz eines “brandgefährlichen Gegners” will er auf einen Einsatz auch liebend gerne verzichten. “Ich mag es nicht, mich in den Vordergrund zu spielen”, sagte der gewohnt lässige DFB-Sportdirektor: “Das mache ich erst, wenn ich das Gefühl habe, ich müsste Brände löschen. Die gab es bisher nicht, hoffentlich auch nicht am Wochenende.”

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Das EM-Achtelfinale gegen Dänemark am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) bringt Völler nicht aus der Ruhe, doch aufgrund seiner großen Erfahrung als Spieler und Teamchef trat er im DFB-Quartier in Herzogenaurach trotz des Gruppensiegs auch als Mahner auf. “Jetzt”, betonte der 64-Jährige und nippte wie üblich an seinem Kaffee, “ist es ein neuer Wettbewerb. Jetzt zählt es! Wir sind gewappnet.”

Im “Home Ground” verbreiteten die Dänen nach ihren drei Unentschieden in der Vorrunde jedenfalls nicht Angst und Schrecken. “Wir haben die Zuversicht, dass wir in die nächste Runde einziehen”, sagte Völler. Der erhoffte Hexenkessel in Dortmund könnte dabei ein entscheidender Faktor werden. “Wir wollen diese Atmosphäre mitnehmen. Die Euphorie bei Jung und Alt im ganzen Land hilft uns”, sagte Völler.

Der Weltmeister von 1990 und Bundestrainer Julian Nagelsmann hatten schon am Dienstagabend den richtigen Riecher beweisen: Statt sich das müde Spiel des Mitfavoriten England gegen Slowenien anzuschauen, flimmerte in der Unterkunft bei Partner adidas die Nullnummer der Dänen gegen Serbien über die Bildschirme. Völler sah eine “körperbetonte, robuste Mannschaft”, die es ihren Gegnern schwer mache, “Chancen zu kreieren”. Allerdings würde sich auch Dänemark schwer tun, Tore zu erzielen. Es waren bisher zwei in drei Spielen.

Daher geht die DFB-Auswahl als großer Favorit in ihr erstes K.o.-Duell. Der Druck steigt allerdings: Eine Niederlage ließe sich ungeachtet der bisherigen Auftritte in die jüngsten Turnier-Enttäuschungen einreihen. Nagelsmann, berichtete Völler, habe den Spielern aber verdeutlicht, dass es “ein Privileg” sei, “diesen Druck spüren zu dürfen”.

Dementsprechend entspannt ging es beim morgendlichen Training zu – Sorgenkind Antonio Rüdiger war aufgrund seiner Oberschenkelzerrung allerdings nicht dabei. Der Innenverteidiger absolvierte eine Laufeinheit, ansonsten lässt er sich dreimal täglich behandeln. “Das müssen wir von Tag zu Tag machen, beobachten, abwarten”, sagte Völler, “die medizinische Abteilung macht es überragend gut. Im Moment ist es noch zu früh, ‘was Endgültiges zu sagen.”

Sicher fehlen wird gegen die Dänen Rüdigers gelbgesperrter Nebenmann Jonathan Tah. “Wir haben so einen tollen Teamspirit hier, der ist dann wichtig, wenn wichtige Spieler ausfallen”, sagte Völler. Hinter dem Stammduo gebe es “Spieler, die so große Qualität haben, da haben wir überhaupt keine negativen Gedanken, dass das schief gehen könnte.” Nico Schlotterbeck steht für sein Heimspiel in Dortmund bereit, der künftige BVB-Profi Waldemar Anton würde im Notfall Rüdiger ersetzen.

Mit Dänemark hat das DFB-Team bei großen Turnieren nicht immer gute Erfahrungen gemacht. Bei der EM 1988 und 2012 gab es Vorrundensiege, in der Gruppenphase der WM 1986 aber setzte es aber eine Niederlage. Und die völlig überraschende Pleite im EM-Finale 1992 weckt nicht nur bei Völler keine guten Erinnerungen. Nach einem Armbruch im ersten Turnierspiel wurde der Torjäger für das Endspiel als Glücksbringer eingeflogen, es half nur nichts. Allerdings: “Das liegt Lichtjahre zurück”, sagte Völler am Mittwoch.

Die Zukunft soll erfolgreicher werden, die Reise nicht vorzeitig enden. “Wir haben uns eine Menge vorgenommen. Julian hat sehr deutlich gemacht: Das geht deutlich über das Überstehen der Vorrunde hinaus. Ich mache mir überhaupt keine Sorgen”, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf. Rekordnationalspieler Lothar Matthäus ist der Meinung, dass “wir uns vor niemandem verstecken” müssen.

Doch im Achtelfinale, da ist sich Völler sicher, gehören eine “gewisse Anspannung und Nervosität dazu”. Man dürfe aber nicht “die Angst verspüren, Fehler zu machen”. Schließlich will Feuerwehrmann Völler weiter auf schwierige Einsätze verzichten. “Brandherde, die es hätte geben können”, betonte er, “gab es bisher nicht.” Das soll so bleiben.

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

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