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·29. Juni 2024

EM 2024 | Schweiz fordert Italien: Die Baustellen hat der Titelverteidiger

Artikelbild:EM 2024 | Schweiz fordert Italien: Die Baustellen hat der Titelverteidiger

Im ersten Achtelfinale bei der EM 2024 trifft die Schweiz auf Italien. Die beiden Nachbarn treffen sich also im direkten Duell. Während Italien als Titelverteidiger mit Problemen zu kämpfen hat, wirkt die Schweiz derzeit fast schon wie der Favorit in diesem Spiel.

Und in der Tat ist es eher die Squadra Azzurra, die nach der Gruppenphase mit Baustellen zu tun hat. Und das fast auf dem gesamten Feld. Doch wenn uns die Vergangenheit eines lehrte, dann das: Unterschätzt niemals Italien, wenn es um alles geht!


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Die Schweiz bei der EM 2024: In sich ruhend

3:1 gegen Ungarn, 1:1 gegen Schottland, 1:1 gegen Deutschland: Die reinen, puren Ergebnisse bei dieser EM 2024 waren für die Schweizer sehr ordentlich. Schaute man sich die Spiele aber in voller Länge an, dann erblickte man doch noch die ein oder andere Finesse, die einzig anhand der Resultate nicht erwartet worden wäre. Die Eidgenossen zeigten nämlich klaren, strukturierten Fußball, ruhten in sich, auch unter Druck. Sie hatten in jedem Spiel einen klaren und deutlichen Plan, setzten diesen um. Ungarn tat man weh, indem man das Spiel in die für die Magyaren unangenehmen Zonen lenkte, gegen aufopferungsvolle Schotten war ein Geniestreich nötig und gegen die DFB-Elf ging die Idee gegen einen individuell übermächtig wirkenden Gegner perfekt auf. Bis zur Nachspielzeit.

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Apropos Geniestreich: Genau das ist es, was die Schweiz auszeichnet. Es stehen Arbeiter wie Fabian Rieder, Remo Freuler oder Fabian Schär im Kader, aber eben auch Spieler, die eine gewisse Extravaganz ausstrahlen. Yann Sommer im Tor ist ein sicherer Rückhalt, Manuel Akanji hat unter Pep Guardiola bei Man. City einen Sprung gemacht und war einer der Topverteidiger in der Gruppenphase. Wer Granit Xhaka auch nur dreimal in Leverkusen gesehen hat, weiß, was dieser am Ball kann und wie er eine Partie dirigiert. Und Xherdan Shaqiri, der schon wieder ein Traumtor erzielte, ist der einzige Spieler, der in den letzten drei Welt- und Europameisterschaften traf. Die Mischung macht es oft aus und hier stimmt diese.

Nun ist es oft der Fall, dass sich die wahre Qualität einer Mannschaft erst in den Stresssituationen so richtig zeigt. Von diesen hatte die Schweiz bisher wenige bis gar keine. Deswegen wird die K.O.-Phase nochmal eine andere Nummer. Zweifelsohne sind die Schweizer aber gut vorbereitet und Trainer Yakin hat mehr als nur eine Idee im Hinterkopf. Das ist eine gute Basis, um weiter besonnen zu bleiben – und vielleicht das Viertelfinalticket zu lösen.

Italien: Mehr Baustellen als Lösungen

Vor der EM 2024 wusste niemand so richtig, was er mit Italien jetzt genau anfangen sollte. Titelverteidiger ja, Favorit nein, so lautete die Einschätzung der Experten. Der Kader war nicht ideal besetzt, weil auch einfach die Auswahl fehlt. Oder wie klingen, bei allem Respekt, Sturmoptionen wie Scamacca und Retegui im Vergleich zu früheren Generationen um Totti, di Natale, Rossi, del Piero & co.? Die Angriffsreihe ist auch gleich eine der Baustellen, die Luciano Spalletti hat. Denn nicht nur aus dem Zentrum kommt zu wenig, auch Federico Chiesa blieb bisher noch weitgehend blass. Vieles ist Stückwerk in der Offensive, teilweise abhängig von mutig andribbelnden Verteidigern oder einem dynamischen Nicolo Barella.

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(Photo by Claudio Villa/Getty Images for FIGC)

Da wären wir auch schon bei den positiven Elementen im Spiel der Italiener. Eben jener Barella gibt sich alle Mühe, den Laden in der Mitte zusammenzuhalten. Er ist ein Antreiber, der seine Mitspieler mitziehen kann. Und für die mutigen Dribblings aus der Abwehr heraus war weitgehend Riccardo Calafiori tätig, der von Experte Christoph Kramer gar als der beste Spieler bei dieser EM betitelt wurde. Kein Wunder, dass es auch jener Calafiori war, der den späten Ausgleich gegen Kroatien mit einem cleveren Pass auflegte. Auch Spalletti machte sich Gedanken, stellte eine Mannschaft nominell mit Viererkette auf, ließ sie aber einen Dreier-Aufbau spielen, um die Stärken der Spieler hervorzuheben.

Das war es aber auch schon mit den guten Nachrichten rund um die Italiener. Ansonsten mussten sich die Fans des Titelverteidigers mit viel Durchschnitt begnügen. Das Tempo fehlte häufig, bei Umschaltmomenten des Gegners schafften es nicht alle rechtzeitig hinter den Ball. Und Konzentrationsschwächen wie beim schnellsten Tor der EM-Geschichte, das die Albaner im ersten Spiel resultierend aus einem Einwurf erzielten, tragen auch nicht gerade zur Euphorie bei. Italien hat eine ganz große Hoffnung: Dass man das eigene, typische Gesicht in den “do or die”-Spielen zeigen kann.

(Photo by JOHN MACDOUGALL/AFP via Getty Images)

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