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·10. Februar 2024

"Viel zu hart": Ehrliches Kutschke-Geständnis zur roten Karte

Artikelbild:"Viel zu hart": Ehrliches Kutschke-Geständnis zur roten Karte

Das nennt man wohl einen Befreiungsschlag: Nachdem Dynamo Dresden zuletzt drei von vier Partien in diesem Jahr verloren hatte, schossen sich die Sachsen beim 7:2 gegen Lübeck den Frust von der Seele. Nach der Partie verteilte Kapitän Stefan Kutschke ein "großes Kompliment" an seine Mitspieler – und gab sich zum Platzverweis gegen den VfB überraschend ehrlich.

"Haben die Tore erzwungen"

Sie hüpften, tanzten und sangen: Als die Mannschaft nach Spielende vor den K-Block kam, waren die Fans bereits in Feierstimmung. Kein Wunder, war es doch der erste Heimsieg in diesem Jahr – und dann auch noch ein derart furioser. Erst zum achten Mal in der Geschichte der 3. Liga sind in einem Spiel neun Treffer gefallen, mehr Tore fielen nur beim 5:5 zwischen Braunschweig und Düsseldorf im Mai 2009. Bei Kapitän Stefan Kutschke fiel ob des deutlichen Erfolgs nach Spielende einiges ab: "Es war schon ordentlich Druck auf dem Kessel", berichtete er bei "MagentaSport", nachdem Dynamo drei der letzten vier Partien verloren hatte.


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"Jetzt vor dem Spiel hat jeder von uns erwartet, dass wir die Partie gewinnen." Damit müsse die Mannschaft erstmal umgehen, sodass es "keine Selbstverständlichkeit" sei, so aufzutreten. "So muss man erstmal zurückkommen", betonte der Stürmer und war "unheimlich stolz auf die Jungs, wie sie es angenommen haben. Das zeigt, was in dem Team steckt". Daher sprach Kutschke seinen Mitspielern ein "großes Kompliment" aus. Der Unterschied zu den letzten Partien sei gewesen, "dass wie die Tore erzwungen haben". Bereits nach nicht mal einer halben Stunde stand es durch Treffer von Hauptmann (10.), Herrmann (14.) und Lemmer (28.) 3:0, ehe Kutschke den Anschlusstreffer der Lübecker (32.) sofort wieder egalisierte (38.). Erneut Hauptmann (60.), ein Eigentor von Grupe (81.) sowie Lemmer (90.+3) machten den Kantersieg schließlich perfekt. Zwischendurch kam Lübeck auf 2:5 ran.

Kutschkes Geständnis zur roten Karte

Dass Dynamo ab der 40. Minute in Überzahl spielte, nachdem Löhden für ein vermeintliches Nachtreten gegen Kutschke die rote Karte gesehen hatte, begünstigte den hohen Sieg natürlich ein wenig. Dabei war der Platzverweis eine Fehlentscheidung, wie auch Kutschke einräumte: "Entscheidend war die Aussage des Linienrichters. Ich habe ihm gleich gesagt, dass es keine rote Karte ist." Es habe zwar einen leichten Tritt gegeben, aber "dieser Tritt ist nicht ausschlaggebend für eine rote Karte." Das stehe in keinem Verhältnis und sei viel zu hart.

"Das werde ich jetzt auch dem Schiedsrichter sagen, damit er das vermerken kann. Das gehört dazu, so fair muss man sein." Gleichwohl stellt sich die Frage, warum der 35-Jährige nach der Aktion zunächst einen Tritt angezeigt und den Unparteiischen nicht bereits zu diesem Zeitpunkt auf den Fehler hingewiesen hatte. "Wir können nicht immer nur die Spieler in die Pflicht nehmen. Der Linienrichter hatte freie Sicht", meinte Kutschke dazu.

"Hochverdient gewonnen"

Auch Trainer Markus Anfang gestand zu, dass der Platzverweis zu hart gewesen sei. Gleichwohl haderte der 49-Jährige aber mit den beiden Elfmeter-Entscheidungen gegen sein Team. Beim ersten Strafstoß nach 53 Minuten "stellt Park den Körper rein und hat auch den Ball. Er trifft seinen Gegenspieler überhaupt nicht." In den TV-Bildern lässt sich allerdings sehr wohl ein Kontakt am Schienbein erkennen. Und bei der zweiten Szene "gehen beide ohne Chance zum Ball".

Doch die Elfmeter waren am Ende nicht spielentscheidend, zumal ohnehin nur der zweite verwandelt wurde. So überwog natürlich ganz klar die Freude über den Sieg: "Nachdem es in den letzten Wochen gegen uns lief, haben wir heute hochverdient gewonnen und uns belohnt", so Anfang. Durch den Kantersieg hat Dynamo einerseits den Rückstand auf Tabellenführer Regensburg auf drei Punkte verkürzt und andererseits den Vorsprung von fünf Zählern auf Ulm gewahrt. Entsprechend können die Schwarz-Gelben nun mit breiter Brust in das Derby bei Erzgebirge Aue am Sonntag in einer Woche gehen. Kutschke forderte erneut: "Jeder muss am Limit spielen. Denn es ist noch ein langer Weg."

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