Vertikalpass
·12. Dezember 2024
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Nur die älteren VfB-Fans erinnern sich noch an den letzten Stuttgarter Heimsieg in der Champions League. Es war der 9. Dezember 2009, der Gegner hieß Unirea Urziceni, der VfB-Trainer war Christian Gross und der VfB führte nach elf Minuten bereits mit 3:0.
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Ein frühes Tor fiel auch im Spiel gegen Young Boys Bern, allerdings auf der falschen Seite. Nach einer druckvollen Anfangsphase der Schweizer lag der Ball auf einmal im Tor von Alex Nübel. Und was hatte der getan, um das Tor zu verhindern?
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Mal wieder ein Rückstand also, mittlerweile ist man es ja gewohnt. Die Frage war nur: Wer würde diesmal den Woltemade machen? Denn ein Blick auf die Bank zeigte, dass die Offensiv-Optionen Malanga, Boakye und Kastanaras hießen.
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Doch bevor gewechselt werden musste, zeigte das Team von Sebastian Hoeneß, dass es mittlerweile wieder gut mit Rückschlägen umgehen kann. Bereits in der neunten Minute hatte Demirovic die Chance auf den Ausgleich. Doch die ließ er genauso liegen wie die Möglichkeiten in der 13., 22., 46. und 70. Minute. Der einzig verbliebene Stürmer arbeitete viel, spielte mannschaftsdienlich, hatte aber einfach kein Abschlussglück.
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Statt ihm traf dann ein Spieler, dessen Namen man eher selten auf dem Scoreboard sieht: Angelo Stiller leitete den Treffer selbst ein, indem er Vagnoman schickte. Dessen Pass konnte Stiller dann perfekt verarbeiten und cool zum Ausgleich einnetzen. Apropos Vagnoman: Der hatte nicht nur Geburtstag, sondern spielte auch endlich wieder in der Viererkette statt im Mittelfeld.
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Anschließend passierte in der ersten Halbzeit nicht mehr viel. Die Schweizer konnten sich keine Torchancen erarbeiten und beim VfB sah es oft so aus, als würde man sich das Leben selbst schwer machen, weil man zu umständlich spielte und sich von der 1-zu-1-Verteidigung der Schweizer stressen ließ.
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Zur zweiten Halbzeit wechselte Sebastian Hoeneß und überraschenderweise ersetzte Yannik Keitel Kapitän Karazor, der in der ersten Halbzeit auch noch einen respektablen Distanzschuss hatte. Des Rätsels Lösung: Karazor hatte schon seit ein paar Tagen Magenprobleme. Zu viele Schoko-Nikoläuse?
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Aus der Kabine kam der VfB nicht nur mit Keitel, sondern auch mit jeder Menge Elan. Und in der 53. Minute war es soweit: Fabian Rieder setzte sich über rechts durch, brachte den Ball flach nach innen und Enzo Millot netzte eiskalt zum 2:1 ein. Der kleine Schönheitsfehler: Der Schiedsrichter-Assistent hatte den Ball bereits im Aus gesehen und seine Fahne gehoben, doch der Schiedsrichter ließ das Spiel weiterlaufen. Wer nicht weiterlief, waren die Young Boys aus Bern, die ganz schön alt aussahen, als der Treffer vom VAR gegeben wurde.
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Spätestens mit diesem Treffer war der VfB on fire. Angetrieben von den Fans spielte das Team mutig und zielstrebig Richtung Cannstatter Kurve. Besonders engagiert: Der ehemalige Bern-Spieler Fabian Rieder. Der holte nach einer Stunde erst einen Freistoß raus, passte diesen dann flach zu Chris Führich, der aus 18 Metern perfekt in den Winkel schlenzte.
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Gegen Union Berlin hatte der VfB noch 18 Minuten für drei Treffer benötigt. Gegen Bern schaffte man es in 13 Minuten, weil Chris Führich einen Ball stark zurückeroberte, den Ball auf den linken Flügel zu Millot spielte und der Vagnoman zum Geburtstag eine wunderbare Flanke auf den zweiten Pfosten zu seinem ersten Champions League Tor schenkte. Happy Birthday Josh!
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In der 75. Minute traf dann tatsächlich auch noch Yannik Keitel in seinem ersten Champions League Spiel mit einem wunderbaren Distanzschuss. Der Assist kam mal wieder von Fabian Rieder. Insgesamt seine dritte Vorlage im Spiel gegen die ehemaligen Teamkollegen.
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Am Ende dürfte es niemand der 60.000 Fans bereut haben, bei 4 Grad bis spät in den Abend im Neckarstadion gewesen zu sein – von den 3.500 lautstarken Schweizer Fans mal abgesehen. Die zweite Halbzeit mit vier Treffern entschädigte für die mühsame erste Hälfte. Mit sieben Punkten hat der VfB jetzt nach wie vor alle Chancen auf die Playoffs. Klar ist aber auch: In Bratislava muss ein Auswärtssieg her!
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Zum Weiterlesen: Eine Frau mit einer roten Salatschüssel auf dem Kopf erschreckt Alex Nübel und die Champions League Arithmetik ruft an: Unser Text “Ich möchte ein Eisbär sein”.