Verlierer Gündogan? Nagelsmann stellt sich vor seinen DFB-Kapitän | OneFootball

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·27. März 2024

Verlierer Gündogan? Nagelsmann stellt sich vor seinen DFB-Kapitän

Artikelbild:Verlierer Gündogan? Nagelsmann stellt sich vor seinen DFB-Kapitän

Ilkay Gündogan wurde in den beiden Testspielen gegen Frankreich und die Niederlande jeweils in der ersten Wechselphase vom Feld genommen. Ist der Kapitän der große Verlierer des so erfolgreich verlaufenden Lehrgangs gewesen? Bundestrainer Julian Nagelsmann liefert eine Erklärung.

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Aus Frankfurt berichtet fussball.news-Reporter Christopher Michel


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Gündogan wurde zweimal als erster Akteur ausgewechselt

Beim 2:0-Sieg von Deutschland in Frankreich wurde Ilkay Gündogan nach 72 gespielten Minuten durch Thomas Müller ersetzt. Der Kapitän konnte bei dem teilweise so begeisterndem Erfolg kaum Akzente setzen. Neben den herausragend auftretenden Florian Wirtz und Toni Kroos und den ebenfalls stark performenden Jamal Musiala und Kai Havertz ging der erfahrene Mittelfeldmann etwas unter. Er hatte nur 47 Ballkontakte und eine Passquote von 84 Prozent. Seine Aktionen misslangen eher als das sie glückten. Im Heimspiel in Frankfurt gegen die Niederlande (2:1) war Gündogan zwar etwas auffällig, scheiterte mit einer Großchance an Bart Verbruggen.

Nagelsmann-Lob für selbstkritischen Gündogan

Dennoch stellte sich bei Beobachtern die Frage, ob er unter vielen Gewinnern der Verlierer der vergangenen acht Tage war. Von gewünschten Zauber jedenfalls war kaum etwas zu sehen. Julian Nagelsmann nahm ihn in der Pressekonferenz nach dem Sieg gegen die Niederlande auf fussball.news-Nachfrage in Schutz: "Ilkay war gegen Frankreich nicht so stark unterwegs. Aber - obwohl er beim FC Barcelona spielt und mit Manchester City Champions-League-Sieger wurde und dort Kapitän war - ihn zeichnet seine Reaktion aus." Der Bundestrainer präzisierte: "Bei seiner Auswechslung in Frankreich war es spannend zu sehen, wie der Spieler reagiert. Ilkay war sehr selbstkritisch und hat gesagt, dass er viele Bälle verloren hat."

Gündogan suchte keine Ausreden

Es sei in der Zentrale zwar sehr eng zugegangen, doch Gündogan suchte keine Ausreden: "Der Umgang mit der Situation war top." Im Duell gegen die Niederlande sah Nagelsmann einen deutlich stabileren Spielführer. Dennoch war nach noch nicht einmal einer Stunde Schluss für ihn: "Der Mannschaftsarzt hat gesagt, dass er nicht mehr so lange spielen soll, möglichst nur zehn Minuten." Ist ein gewisser Verschleiß erkennbar?

Bei City häufiger Rotation, in Barcelona dauerhaft gefordert

Der Blick auf die Statistik zeigt: Gündogan muss beim FC Barcelona dauerhaft ran. Er stand bereits 3.375 Minuten auf dem Feld und ein Ende ist nicht in Sicht: "City hat häufiger rotiert, daher hatte Ilkay auch seine Pausen. Bei Barcelona spielt er seit Wochen jedes Spiel 90 Minuten durch, weil sie sehr viele verletzte Spieler haben. Er ist deshalb nicht mehr taufrisch." Nagelsmann wollte ihn deshalb in diesem Lehrgang nicht verheizen: "Er hat viele Spiele in den Beinen und spürt das auch. Deshalb haben wir gesagt, dass er in den beiden Testspielen nicht 90 Minuten durchschrubben soll. Ilkay wird bei Barcelona wieder gefordert sein. Wir wollen ihn gesund und fit bei der Europameisterschaft dabei haben."

Dennoch gilt: Der Konkurrenzkampf beim DFB tobt

So richtig konnte Gündogan in der Gesamtbetrachtung diesmal allerdings nicht für sich werben. Vor allem seine damals so herausragende Verfassung, die ihn in Manchester ebenfalls bis zum Kapitän hat aufsteigen lassen, ist im DFB-Team nur in Ansätzen zu sehen. Der Konkurrenzkampf in Deutschland ist gewaltig, Leroy Sane wird nach dem Ablauf seiner Rotsperre ebenfalls zurück ins Team drängen. Gündogan wird sich trotz Kapitänsbinde weiter behaupten müssen. Einen Freifahrtschein hat auch der 33-Jährige - allen plausiblen Erklärungen zum Trotz - nicht.

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