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Annika Becker·30. April 2022
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Annika Becker·30. April 2022
Update: Lyon steht nach einem 1:2 Sieg bei Paris Saint-Germain im Finale von Turin und trifft dort auf den FC Barcelona. Die Titelverteidigerinnen hatten im ersten Rückspiel des Champions League Halbfinales gegen den VfL Wolfsburg verloren, sicher aber aufgrund des Ergebnisses im Hinspiel ebenfalls durchgesetzt. Der VfL zeigte sich verbessert im Gegensatz zum Hinspiel und erkämpfte sich einen 2:0-Sieg. Die Wölfinnen beendeten damit die Serie Barças von 45 Siegen in Folge.
Rückspiel in der Volkswagen-Arena vor 22.057 Zuschauer*innen: Der VfL Wolfsburg zeigte sich im Vergleich zum Hinspiel stark verbessert. Sonderrollen kamen dabei Sveindis Jónsdóttir und Tabea Waßmuth zu, die sich beide im Spiel immer wieder damit abwechselten, als rechte Außenverteidigerin in einer Fünferkette zu spielen. Eine Änderung, die sich viele schon während des Hinspiels gewünscht hatten, um dem Druck durch Fridolina Rolfö taktisch etwas entgegenzusetzen.
In der ersten Halbzeit war die Partie ausgeglichen, mit Vorteilen auf Seite Barcelonas, das zwar nicht mehr so einfach durch Wolfsburgs Defensive und somit zu weniger Chancen kam, aber doch das Spiel kontrollierte. Den Wölfinnen gelangen in Person von Huth immer wieder Ballgewinne im zentralen Mittelfeld, aber es fehlten oft leider Genauigkeit und Technik, um daraus gefährliche Konter entstehen zu lassen. Torhüterin Paños machte es zweimal spannend (3., 17.), Waßmuth konnte das aber nicht ausnutzen. Auf der anderen Seite rette Schult gegen Paredes (34.) und per schnellem Fußreflex gegen Crnogorčević (43.).
Die zweite Halbzeit begann mit einer Überraschung: Nach einem Freistoß für Wolfsburg kam der Ball über Umwege zu Tabea Waßmuth, die von der Sechzehnerkante zum 1:0 traf (47.), Barcelona reklamierte Handspiel, aber das Tor wurde korrekterweise gegeben. Ab der 59. Minute wurde es dann richtig spannend, denn Jill Roord schoss aus der Entfernung flach ins linke Eck, Paños konnte nur hinterherschauen.
Barcelona erhöhte jetzt zum ersten Mal im Spiel so richtig das Tempo und das Wolfsburger Publikum wurde lauter und sah unter anderem noch eine riesige Konterchance des eigenen Teams durch Waßmuth, die den Ball aber nicht zu einer Mitspielerin weiterleiten konnte (79.). Auch Svenja Huth hatte noch zwei weitere Chancen (83., 89.), Wolfsburg fehlten noch zwei Tore zum Ausgleich. Am Ende reichte es trotz des 2:0-Sieges nicht.
Barcelonas Serie von 45 Siegen ist damit beendet, die Titelverteidigerinnen ziehen aber dennoch ins Finale in Turin am 21.5. ein. Wolfsburg darf sich aber über den Vereins-Zuschauer*innen-Rekord und eine große Leistungssteigerung freuen.
Die Anfangsphase des Spiels gehörte den Gastgeberinnen, die von 43,254 lautstarken Fans unterstützt wurden – Rekord für ein Frauenspiel in Frankreich. Besonders auffällig war Sandy Baltimore, die zum Beispiel in der 4. Minute Geyoro in den Strafraum schickte. Nach etwa zehn Minuten tastete sich Lyon dann erstmals ans gegnerische Tor vor und danach dauerte es nicht lange zur Führung.
Nach einer Flanke von Selma Bacha aus dem Halbfeld schlich sich Ada Hegerberg im Rücken von Karchaoui davon. Die Top-Goalgetterin des Wettbewerbs köpfte über Torhüterin Votiková zum 0:1 (14.). PSGs Torfrau verhinderte eine höhere Führung Lyons, Cascarino war in der 25. Minute nach einem zu kurz geratenen Pass von Ilestedt allein vor Votiková, die im Eins-gegen-Eins stark parierte.
Während Paris zu mehr Ecken kam, die meistens ungefährlich waren, hatten die Gastgeberinnen bei den Standards von Olympique regelmäßig Probleme. Wendie Renard war nach einer Ecke in der 35. Minute völlig frei, bekam aber nicht genügend Druck hinter ihren Kopfball. Auf der anderen Seite stahl Katoto der Verteidigerin in den Ball und passte zu Geyoro im Strafraum, die sich mit dem Rücken zum Tor aber nicht mehr drehen konnte (37.).
In der 41. Minute verletzte sich Barbora Votiková, wurde aber trotz offensichtlicher Schmerzen zunächst nicht ausgewechselt. In der Pause wurde sie durch die 23-Jährige ehemalige deutschen Juniorinnen-Nationalspielerin Charlotte Voll ersetzt. Außerdem kam Bachmann für Fazer.
Die zweite Hälfte ging größtenteils an Paris, Christiane Endler musste mehrmals retten. In der 62. Minute konnte sie Dianis Schuss aber nur zu Katoto klatschen lassen, die zur besser postierten Baltimore spielte. Mit einem starken Reflex parierte Endler auch diesen Versuch, aber Katoto verwandelte den erneuten Abpraller selbst zum 1:1. PSG fehlte nun nur noch ein Tor, um auszugleichen.
Baltimore spielte in der 76. Minute einen sehenswerten Pass auf Karchaoui, aber Endler war wieder zur Stelle. So nutzte Lyon schließlich Paris Unordnung bei Standards: Wendie Renard köpfte in der 83. Minute einen Freistoß von Bacha satt ins Tor zum 1:2. Olympique Lyon trifft damit im Finale in Turin am 21.5. auf den FC Barcelona, es ist die Wiederholung des Finales von 2019, das Lyon seinerzeit mit 4:1 gewann.