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Annika Becker·22. März 2023

🚨 UWCL: Wolfsburg gewinnt durch Elfer in Paris, Chelsea schockt Lyon

Artikelbild:🚨 UWCL: Wolfsburg gewinnt durch Elfer in Paris, Chelsea schockt Lyon

Der zweite Tag der Viertelfinal-Hinspiele stand vor Anpfiff der beiden Partien im Zeichen der Mindgames. Während Lyon eine überraschende Hegerberg-Kaderrückkehr anteaserte, stellte Wolfsburg die vermeintlich verletzte Oberdorf sogar in die Startelf. Viel Spektakel gab es bei beiden Partien nicht, dafür in Paris aber Aufregung um die beiden entscheidenden Elfmeter-Situationen, die Wolfsburg den Sieg brachten.


Das Obiraschungs-Manöver

PSG vs. VfL Wolfsburg 0:1 (0:0)


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Bis zur Bekanntgabe der Aufstellungen rechnete niemand mit Lena Oberdorf, die defensive Mittelfeldspielerin wurde bis zuletzt aufgrund einer Knieverletzung als Ausfall deklariert. Dann aber stand die Nationalspielerin doch auf dem Formationsbogen. Ihr VfL Wolfsburg begann das Spiel dennoch nervös, PSG kam zu mehreren gefährlichen Szenen, Diani kam in der 7. Minute nach einer Flanke von Karchaoui zum Abschluss.

Im anderen Strafraum spielte Bouhaddi einen gefährlichen Fehlpass, aber Pajor wurde von De Almeida noch entscheidend daran gestört, das auszunutzen (11.). Das schien fast wie ein unausgesprochenes Signal, denn das bis dahin aktiv in Wolfsburgs Hälfte pressende Paris spielte jetzt gewohnt passiv, mit einem massiven Mittelfeldblock – und Grace Geyoro wie schon zuletzt in Pokal und Liga erneut in der Innenverteidigung.

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Ansonsten passierte nur wenig Aufregendes in der ersten Halbzeit, PSG hatte in der 26. Minute eine potenziell gefährliche Konterchance, aber Popp, eingesetzt auf der linken Seite, zog ein Foul. Kurz darauf sah Groenen für ein überhartes Einsteigen gegen Huth Gelb.

Wolfsburg hatte Probleme, sich gegen die Spielerinnen-Orientierung durchzusetzen, Bachmann stand im Zentrum immer so, dass Oberdorf nicht anspielbar war und insgesamt gab es zu wenig Freilaufbewegungen. Dadurch, dass Pajor als einzige Spitze spielte, gab es nach Umschaltsituationen zudem oft keine gute Strafraumbesetzung. Denn Pajor agierte sehr weiträumig, ließ sich immer mal zurück oder auf den Flügel fallen, um anspielbar zu sein. Mit Popp im linken Mittelfeld war somit niemand vorn in der Mitte, zumal diese auch mit einigen Defensivaufgaben betraut war und dadurch einen langen Weg nach vorn ins Zentrum hatte.

Dann allerdings wurden taktische Überlegungen über Board geworfen, denn es folgte ein VAR-Elfmeter-Drama. Zunächst pfiff Rebecca Welch in der 54. Elfmeter für PSG nach einem Zweikampf zwischen Hegering und Karchaoui. Wolfsburgs Innenverteidigerin spitzelte den Ball gerade so, traf dabei Karchaoui aber auch frontal am Knie. Nach Ansicht der Bilder wurde der Strafstoß zurückgenommen.

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Auf der anderen Seite brachte Rauch in der 60. Minute nach einigem Gedränge einen Eckstoß im Sechzehner von PSG, Oberdorf kam zum Kopfball, der sehr wahrscheinlich aufs Tor gekommen wäre. Allerdings war De Almeidas Arm dazwischen. Welch pfiff zunächst nicht, nach Hinweis des VAR und erneuter Ansicht der Bilder dann aber doch, Almeida sah zudem Gelb-Rot und Janssen verwandelte zum 1:0 für Wolfsburg (62.). PSG gelang es dann trotz Unterzahl immer wieder, die Wölfinnen in der Abwehr zu beschäftigen, aber am Ergebnis änderte sich nichts mehr.


Traumtor und Disziplin zum Auswärtssieg der ‚Blues‘

Olympique Lyon vs. Chelsea FC 0:1 (0:1)

Vor dem Auswärtsspiel bei den Titelverteidigerinnen wähnten sich Chelsea-Fans sicher: Nach den bisher in der Saison gezeigten Leistungen ist Lyon schlagbar. Ein Video vom Training am Montag brachte diese Stimmung dann aber ins Wanken, denn es zeigte die bisher verletzten Melvine Malard und die ehemalige Ballon-d’Or-Gewinnerin Ada Hegerberg bei der Rückkehr ins Training und siehe da, beide saßen bei der Partie anfangs zumindest auf der Bank.

Während bei Lyon Dzsenifer Marozsán und Sarah Däbritz von Beginn an spielten, starteten für Chelsea Melanie Leupolz und Torhüterin Ann-Katrin Berger. Die Anfangsphase gehörte den Gastgeberinnen, deren beste Chance gleich die allererste in der 9. Minute war: Marozsán verlängerte einen Renard-Freistoß elegant in den Lauf von Le Sommer, sie brachte den Ball gegen die entgegeneilende Berger aber nicht aufs Tor.

Chelsea begann zaghaft und ließ sich vom Lyonnaiser Gegenpressing das ein oder andere Mal überrumpeln, die ‚Blues‘ versuchten aber immer wieder lange Bälle auf Sam Kerr zu schlagen. So kamen die Gästinnen langsam in die Partie, der Führungstreffer fiel dennoch aus dem nichts – und vereinte in der Entstehung Wuchtigkeit und Eleganz.

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Erin Cuthbert, für Chelsea mal wieder auf ihrer eigentlichen Position im offensiven Mittelfeld, setzte sich physisch stark gegen Carpenter durch, tunnelte Egurrola und passte dann zu Guro Reiten, die den Ball mit ihrem rechten Fuß von der linken Seite ins gegenüberliegende Eck bog.

Die Gastgeberinnen waren jetzt sichtlich verunsichert, Lauren James hätte in der 33. Minute gleich auf 2:0 für Chelsea erhöhen können, traf aber nur den Pfosten. Kurz vor der Pause musste Chelseas Abwehrchefin Millie Bright angeschlagen ausgewechselt werden, für sie kam Magdalena Eriksson. Lyon hatte noch vor der Pause eine große Chance zum Ausgleich, aber Horan traf den Ball in guter Position nicht richtig (45.+2).

Die zweite Hälfte war von einigen Wechseln bei Lyon geprägt, unter anderem kam van de Donk für Marozsán und Becho für Le Sommer. Die größte Chance hatte Lyon in der 60. Minute nach einem Fehlpass von Eriksson im eigenen Sechzehner direkt auf Becho, die ablegte auf Cascarino, aber die Nationalspielerin traf nur den Pfosten. Auf der anderen Seite lief Kerr einige Male ins Abseits und Reiten traf knapp nur das Außennetz (63.).

Artikelbild:🚨 UWCL: Wolfsburg gewinnt durch Elfer in Paris, Chelsea schockt Lyon

Richtig zwingende Aktionen gelangen Lyon nicht, dafür war Chelsea zu diszipliniert in der Defensive und Lyon machte es oft zu kompliziert. Den Titelverteidigerinnen kann durchaus zugetraut werden, mit einer Leistungssteigerung das Viertelfinale im Rückspiel noch zu drehen, aber die Ausgangsposition für ein abgeklärt auftretendes Chelsea ist zunächst gut.


Alle Viertelfinal-Hinspiel-Ergebnisse im Überblick:

Olympique Lyon vs. Chelsea FC 0:1 (0:1)

PSG vs. VfL Wolfsburg 0:1 (0:0)

FC Bayern München vs. Arsenal FC 1:0 (1:0)

AS Rom vs. FC Barcelona 0:1 (0:1)