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·5. April 2022

"Unser Anspruch? Ganz oben stehen"

Artikelbild:"Unser Anspruch? Ganz oben stehen"

Die Frauen-Nationalmannschaft hat mit der Vorbereitung auf die WM-Qualifikationsspiele gegen Portugal am Samstag (ab 16.10 Uhr, live in der ARD) und in Serbien am Dienstag (ab 16 Uhr, live im ZDF) begonnen. Zum Auftakt des Lehrgangs sprechen Dzsenifer Marozsan und Svenja Huth auch über die Vorfreude auf die Europameisterschaft im Sommer in England.

Dzsenifer Marozsan über…

… die anstehenden Partien: Wir spielen gegen zwei sehr gute Gegner, das haben wir schon in den Hinspielen gesehen. Das Ziel unserers Lehrganges ist es, wieder die drei Punkte gegen beide mitzunehmen und die WM-Quali erfolgreich zu gestalten.


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… vermeintlich leichte Gegner in der Qualifikation: Der Frauenfußball hat sich enorm weiterentwickelt. Kein Spiel ist vor Anpfiff schon gewonnen. Jedes Team möchte alles geben, um gegen Deutschland zu gewinnen. Portugal ist in meinen Augen eine sehr gute Mannschaft, auch Serbien hat uns im Hinspiel vor Probleme gestellt. Wir respektieren jeden Gegner gleich. Es ist harte Arbeit, jedes Spiel in der Qualifikation zu gewinnen.

… ihre Rolle in der Nationalmannschaft: Jede Spielerin in der Nationalmannschaft ist sehr wichtig. Es ist immer wichtig, erfahrene Spielerinnen im Team zu haben. Ich bin froh, dass alle, die 2019 dabei waren, fit und gesund sind. Genauso freue ich mich aber auch, dass neue, junge Talente dazugekommen sind und die Konkurrenz entsprechend groß ist. Am Ende stellt die Trainerin auf, wir können uns nur mit unserer Leistung im Training zeigen.

… den Druck bei der EURO: Wir als Deutschland haben immer große Ansprüche. Wir Spielerinnen wollen immer ganz oben stehen. Der Druck ist vor allem von außen da, innerhalb der Mannschaft machen wir uns den gar nicht so. Aber wir haben den Anspruch, ganz oben zu stehen. Entsprechend bereiten wir uns auch gut auf das Turnier vor.

… Svenja Huth: Ich bin einfach nur stolz, ich freue mich für Svenja. Ich weiß, wie hart sie arbeitet, und deswegen verdient sie das auch. Ich bin nicht schockiert, dass sie auf dem Level spielt und freue mich, mit ihr bei der Nationalmannschaft zusammenspielen zu dürfen.

… ihren USA-Aufenthalt: Ich habe sehr viele positive Dinge aus den USA mitgenommen, es war eine sehr coole und schöne Erfahrung. Sportlich ist es dort schon fast eine andere Sportart. Es ist sehr physisch und geht nur hin und her. Da habe ich viel gelernt, weil es am Anfang nicht einfach war für mich. Aber es war einfach, mich in die Mannschaft einzufinden und ich habe versucht, den Mädels den technisch-versierten Fußball, den ich kenne, mitzugeben. Privat ist der Lifestyle in den USA viel größer. Man fühlt sich viel freier: Niemanden interessiert es, was man anzieht oder ähnliches. Außerdem sind die Menschen dort mega offen und unterhalten sich mit jedem über alles. Ich habe viele nette Menschen kennengelernt.

… die Leistung der deutschen Vereinsmannschaften: Ich verfolge die FLYERALARM Frauen-Bundesliga, so weit ich kann. Ich freue mich für Wolfsburg, vor allem für meine Teamkolleginnen, über den Halbfinaleinzug in der Champions League. Es macht mich auch stolz, wenn deutsche Teams sich gut präsentieren.

Svenja Huth über…

… die WM-Qualifikation: Wir haben eine ganz gute Ausgangssituation, da wir ja auch die beiden Hinspiele positiv bestritten haben. Richtung Europameisterschaft geht es für uns aber auch darum, uns einzuspielen und die beiden Spiele zu nutzen. Es wäre natürlich schön, wenn wir uns auch für die WM schon qualifizieren können, aber wenn das nicht klappt, klappt es eben später. In erster Linie geht es um die Feinabstimmung und die spielerische Verbesserung in Hinblick auf die EM.

… die Unterschiede vom Verein zur Nationalmannschaft: Im Verein haben wir die Möglichkeit, tagtäglich miteinander zu arbeiten. In der Nationalmannschaft treffen wir uns nur alle paar Wochen. Deswegen ist es wichtig, dass wir bei den kommenden Lehrgängen die Stabilität und Konstanz, die uns in Wolfsburg einfacher fällt, in unser Spiel reinzubekommen. Da geht es zum Teil nur um die Feinabstimmung, wir kommen schließlich alle aus unterschiedlichen Vereinen. Nach den kommenden Lehrgängen wollen wir schließlich top-vorbereitet in die Europameisterschaft gehen.

… Vorbereitungsgegner vor der EM: Der Arnold-Clark-Cup wäre eine sehr, sehr gute Möglichkeit gewesen, Erfahrungen auf allerhöchstem Niveau zu sammeln, wenn nicht kurzfristig 14 Spielerinnen wegen Corona und anderen Gründen ausgefallen wären. Auf der anderen Seite konnte das Trainer*innenteam so Spielerinnen testen und neue Erkenntnisse sammeln. In Spielen gegen schwächere Gegner ist es wichtig, dass wir Konstanz ausstrahlen. Wir hatten zuletzt immer wieder Spiele, in denen wir nicht 90 Minuten sicher waren. Mit den kommenden Spielen wollen wir uns Selbstvertrauen, das wir auch brauchen, holen - unabhängig davon, wer gegen uns spielt. Jeder unserer Gegner möchte das Spiel gewinnen, wir müssen 90 Minuten vom Kopf wach sein und auch lernen, die Dinge auszuspielen. Portugal hat auch Qualitäten in der Offensive, vor allem da müssen wir aufpassen und in jeder Phase wach sein, denn Unaufmerksamkeiten werden sofort bestraft.

… die Europameisterschaft: Natürlich hat man das tolle Turnier schon im Hinterkopf. Wir sind gerade aber noch mitten in der Saison, auch mit den Vereinen. Da ist der Fokus ein ganz anderer. Wenn man aber aus England mitbekommt, wie viele Karten zu den Spielen schon verkauft wurden, entsteht natürlich schon eine gewisse Vorfreude auf die EM.

… die EM-Favoriten: Ich glaube, in den letzten Jahren hat sich der internationale Frauenfußball enorm weiterentwickelt. Man kann über acht, neun Nationen sagen, dass sie Chancen haben, die Europameisterschaft zu gewinnen - Deutschland gehört dazu. Wir sind sehr breit aufgestellt und haben viele verschiedene Spielertypen. Im vergangenen Jahr haben wir auch gezeigt, dass wir Top-Nationen wie die Niederlande schlagen können. Auch wenn wir am Ende knapp verloren haben, waren wir gegen die Niederlande weitgehend spielbestimmend und haben uns nur nicht belohnen können. Und die Niederländerinnen sind die amtierenden Europameisterinnen. Letztlich braucht es sicher auch das nötige Quäntchen Glück, das wir in letzter Zeit noch nicht hatten.

… ihre Form: Wir sind in Wolfsburg gerade alle sehr, sehr gut drauf. Das hilft auch den einzelnen Spielerinnen, ihre Leistung besonders zu zeigen. Ich habe derzeit besonders viel Spaß, mit der Mannschaft auf dem Platz zu stehen, den Gegner zu bespielen und zu bekämpfen. Ich denke, das ist der Schlüssel, warum es gerade so gut läuft.

Alexandra Popp: Sie ist für uns sehr wichtig. Es freut mich für sie, dass sie nach ihrer langwierigen Verletzung wieder dabei ist, genauso auch für die Mannschaft.

… die Zuschauerzahlen im Frauenfußball: Es ist toll, dass wir durch das neue Champions-League-Format mehr Aufmerksamkeit bekommen. Ich denke, dass wir es dadurch auch in Deutschland schaffen, den Frauenfußball zu pushen. Natürlich hoffe ich auch, dass am Samstag in Bielefeld viele Zuschauer*innen kommen, um uns zu unterstützen.

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