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·4. November 2021

Union ist zum Siegen verrotterdamt

Artikelbild:Union ist zum Siegen verrotterdamt

Das Spiel gegen Rotterdam (Anstoß am Donnerstag um 21 Uhr im Olympiastadion) hat gestern schon Schlagzeilen produziert. Dabei ging es wieder einmal nicht um sportliche Themen, sondern um das Beschmieren der East Side Gallery. Das war nichts anderes als eine Provokation. Ungefähr so, als wenn der Besuch zu Hause erst einmal in den Hausflur pinkeln würde. Da können gleich mal alle etwas dazu sagen, nicht nur diejenigen, für die der Besuch gekommen ist. Und soviel kann ich jetzt schon sagen: Diese Provokation scheint funktioniert zu haben.

Die Berliner Polizei hatte die entsprechenden Verursacher recht schnell ausfindig gemacht.


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Die Schmiererei der Rotterdam-Fans blieb auch nicht lange stehen und wurde entsprechend behandelt.

Mir ist schon klar, dass diese Aktion an der East Side Gallery die maximale Aufmerksamkeit generieren sollte. Und ich verstehe prinzipiell, dass man sich darüber aufregt. Erst recht bei allen Dingen, die sich Feyenoords Fans bisher geleistet haben. Aber vielleicht hilft es auch, das Ganze nicht überzubewerten. Es ist letzten Endes nur die East Side Gallery. Und die wird ehrlich gesagt ständig beschmiert. Ohne dass danach gleich davon geschrieben wird, sie sei geschändet worden (Kurier). Es ist schlicht und einfach ein weiteres Puzzlestück in dem Bild, das Feyenoord Rotterdam in Europa abgibt. Und das ist schlicht peinlich und katastrophal.

Die Auseinandersetzung mit der Schmierei online traf dann eher meinen Geschmack:

Am besten fand ich das:

Natürlich muss die Situation mit den Gästefans und den ganzen anderen Leuten, die sie mit anziehen, ernstgenommen werden. Und ich habe durchaus den Eindruck, dass zumindest die Polizei in Berlin das tatsächlich tut. Diese Meldung vom Festnahmen spricht dafür, auch wenn ich mich schwer tue, die Nachricht zu bewerten. Schließlich sind die genannten Gründe für die Festnahmen sehr dürr und ich finde es prinzipiell nicht gut, wenn Personen ohne Urteil “zur Gefahrenabwehr” die Freiheit entzogen wird.

Aber es ist auch nicht so, dass Berlin jetzt von Hooligans terrorisiert würde. Dazu ist die Stadt zu weitläufig. Es dürfte in den Fanszenen der Stadt allerdings für mindestens erhöhte Wachsamkeit, wenn nicht mehr sorgen. Ansonsten kann ich nur hoffen, dass die meisten einen kühlen Kopf bewahren und nicht auf Provokationen einsteigen.

Hier sind die Medienberichte zum Vortag des Spiels:

Ich kann jede Person verstehen, die sich sagt: Bei solchen Gästen gehe ich nicht zum Spiel. Denn Fußball soll Spaß machen. Und das wird bei der An- und Abreise heute sicher nicht der Fall sein. Auch in unserem Haushalt hat sich die Hälfte dazu entschlossen, am Abend nicht ins Olympiastadion zu fahren.

Ich werde dagegen mit meinem großen Kind zum Spiel gehen. Nicht um den Gästefans aus Rotterdam zu trotzen. Die sind mir ehrlich gesagt seit dem Spiel in den Niederlanden egal, da sie sich in ihrer ganz eigenen Welt befinden, in der alles Deutsche zu hassen ist. Ich möchte einfach unsere Mannschaft unterstützen. Und ich habe die Chance genutzt, all diejenigen, die mich bei der Arbeit ab und zu mal nach Tickets für Union fragen und die sonst nur ein Lachen von mir als Antwort kassieren, mal mit Eintrittskarten zu versorgen. Schließlich dürfen bis zu 30.000 Personen ins Stadion (Vereinsmitteilung). Die Mitteilung vom Senat kam erst am Mittwoch.

Unions kleines Endspiel in Europa

Sportlich gesehen ist das nämlich ein hochinteressantes Spiel, denn wie Berliner Medien vollkommen zurecht schreiben: Das ist de facto ein Endspiel für Union (Morgenpost, Kurier, Kicker). Nicht im Sinne, dass danach alles vorbei wäre. Aber wird die Partie heute verloren, dürften die Chancen auf ein Weiterkommen auf ein absolutes Minimum schrumpfen.

Es ist aus meiner Sicht müßig, darüber zu spekulieren, ob viel Ballbesitz heute gut für Union ist (wie Timo Baumgartl das beispielsweise in der Bild sagt, nicht online) oder ob das eher Feyenoords Team und ihrem Konterspiel entgegenkommt. Es dürfte vor allem darauf ankommen, vom Anfang an im Spiel zu sein und in die Zweikämpfe zu kommen. So gesehen kann man aus dem letzten Ligaspiel gegen den FC Bayern sicher einiges Positives mitnehmen.

Da Max Kruse nicht zum Einsatz kommen wird, könnte Sheraldo Becker wieder mit Taiwo Awoniyi zusammen von Beginn an auflaufen.

Kleiner Service-Hinweis für alle Stadionbesucher: Es wird heute sehr viel und sehr ausgiebig regnen, so wie gefühlt bei nahezu jedem Europapokalspiel von Union in diesem Jahr.

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