"Unfassbares Tor, einfach geil": Herrmanns Fallrückzieher ins Glück | OneFootball

Dynamo Dresden kann aufatmen! In Überzahl gegen Arminia Bielefeld schoss Luca Herrmann ein Traumtor per Fallrückzieher in der Nachspielzeit, sodass die SGD erstmals in dieser Saison als Sieger vom Platz gehen konnte. Die Erleichterung war riesig.

Optimale Schlussphase für die SGD

Die Schlussphase zwischen Arminia Bielefeld und Dynamo Dresden hatte Zündstoff parat. Und aus der Sicht der Sachsen lief sie optimal, denn nach dem umstrittenen Platzverweis von DSC-Verteidiger Christopher Lannert (74.) traf Luca Herrmann tief in der Nachspielzeit traumhaft zum Sieg (90.+10). Dazwischen lag noch ein Treffer von SGD-Kapitän Kutschke, der wegen einer Abseitsposition keine Anerkennung fand - aber darüber werden die Dresdner nach dem ersten Punktgewinn in dieser Saison hinwegsehen. "Wir nehmen natürlich den ersten Sieg so mit", kommentierte Cheftrainer Thomas Stamm den Dreier.

Der 42-Jährige zeigte sich erleichtert. "Wir haben in den ersten zwei Ligaspielen, was die Punkte anbelangt, einfach etwas liegen gelassen. Wir haben gute Leistungen, wir haben ordentliche Leistungen. Ich bin froh, dass sich die Mannschaft heute belohnt hat", so Stamm. Und das Traumtor per Fallrückzieher blieb auch nicht unerwähnt, zumal Herrmann schon einmal ein besonderes Tor für die SGD von der Mittellinie geschossen hatte. Gegen Freiburg II und gegen Stamm. Und das, obwohl der Schweizer seinen Schützling selbst lange im Breisgau ausgebildet hatte. "Es ist schön, so ein Tor mal auf der Seite jetzt zu sehen", schmunzelte Stamm.

"Weiß nicht, was das noch toppen soll"

Zufrieden war daher auch der Siegtorschütze. "Es fühlt sich ziemlich gut an", bewertete Herrmann, der so viele positive Aspekte der letzten Wochen hervorhob, die nicht zum Erfolg geführt hatten. "Wir haben ja bislang kein schlechtes Bild abgegeben und haben trotzdem noch keine Punkte geholt. Deswegen war es natürlich umso wichtiger heute." Gleichzeitig, so musste der 26-Jährige auch zugeben, sei die Situation für ihn noch surreal. "Wenn du merkst, dass du den ganz gut triffst und danach alle jubeln, dann weißt du, dass der drin war", beschrieb Herrmann die unwirkliche Situation beim Treffer. Für Teamkollege Lars Bünning war es das Tor des Monats: "Ich weiß nicht, was das noch toppen soll. (...) Ein Fallrückzieher ist ein unfassbares Tor, einfach geil. Und wenn es dann noch zum Sieg ist, ist das natürlich absolute Gänsehaut."

Ein Punkt, über den am Ende noch diskutiert wurde, war der Platzverweis für die Bielefelder. Lannert foulte Kutschke in Abschlussposition, sodass Schiedsrichter Tom Bauer auf das regelwidrige Verhindern einer Torchance entschied. "Im Fußball hast du seit 50 Jahren so selten diese Schwarz-Weiß-Situationen. Ich kann den Unmut ein Stück weit verstehen", erklärte Stamm, dass sich die Entscheidung in einer typischen Grauzone befinden würde. "In der Position von Bielefeld würde ich sagen, dass noch jemand an den Ball kommt. Aus meiner Perspektive war er zu zentral, sodass niemand mehr hinkommen." Dass der Unparteiische nach Sichtung der TV-Bilder bei seiner Entscheidung blieb, überraschte den SGD-Coach dann aber trotzdem. "Ich bin dann auch eher davon ausgegangen, als er rausgeht, dass sie zurückgenommen wird." Am Ende lief es jedoch für Dresden optimal zusammen.