"Unerfüllte Mission": Thioune fühlt sich in Hamburg nicht gescheitert | OneFootball

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·6. Mai 2021

"Unerfüllte Mission": Thioune fühlt sich in Hamburg nicht gescheitert

Artikelbild:"Unerfüllte Mission": Thioune fühlt sich in Hamburg nicht gescheitert

Erst am Montagabend (20:30 Uhr) wird der Hamburger SV in den neuen Spieltag eingreifen und mit Horst Hrubesch an der Seitenlinie gegen Nürnberg antreten. Seinem Nachfolger traut Ex-Coach Daniel Thioune die volle Punktausbeute im Saisonfinale zu, doch von seiner Mannschaft fühlte sich der Fußballlehrer nicht im Stich gelassen. Ein Scheitern sei für Thioune ohnehin etwas anderes.

"Fühlt sich an wie eine Niederlage"

Der Hamburger SV muss in den letzten drei Spielen alles daran setzen, um die Bundesliga-Rückkehr nicht zum dritten Mal in Folge zu verpassen. Daniel Thioune wird bei diesem Unterfangen nicht mehr mitwirken, seit Montag ist der 46-Jährige nicht mehr als Cheftrainer im Amt. Das Aus teilten die HSV-Verantwortlichen ihm im persönlichen Gespräch mit. "In so einem Moment überwiegt sicherlich die Enttäuschung und es fühlt sich an wie eine Niederlage", erklärte Thioune im "Bild"-Interview, dass er mit einem langfristigen Ziel an der Elbe angetreten war. Sein Vertrag galt immerhin bis 2022. Für den 46-Jährigen war es die erste Entlassung in seiner Trainerkarriere: "Aber das gehört zu meinem Job als Fußballtrainer dazu, auch wenn ich diesen Moment bisher noch nicht erlebt hatte."


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Von der Mannschaft konnte er sich persönlich verabschieden, seinem Nachfolger drückt er im Endspurt die Daumen. "Horst ist definitiv in der Lage, in den letzten 270 Minuten neun Punkte zu holen", gab sich Thioune zuversichtlich. Selbst würde er mit seiner Familie erst einmal ins Haus nach Osnabrück zurückkehren, wo der Übungsleiter lange Jahre als Spieler und Trainer tätig war. Seine Entlassung versteht der 46-Jährige prinzipiell nicht als Scheitern: "Unerfüllte Mission trifft es also eher."

HSV bleibt Thioune ein "Privileg"

Die Ziele seien bis Mitte 2022 gesteckt worden, doch bis dahin hielt es den Coach nicht im Sattel. Von einer "viel zu großen Distanz zwischen Spielern und Trainer" sprach Sportvorstand Jonas Boldt zuvor. Ließ die Mannschaft Thioune hängen? "Nein, ich fühle mich nicht im Stich gelassen", versicherte der Fußballlehrer, dass das Verhältnis entgegen von Boldts Äußerungen intakt war. Aber Thioune musste auch einräumen, dass am Ende einige Zahnräder nicht mehr ineinander gegriffen haben. "Sicherlich habe ich auch Fehler gemacht. Aber ich habe jede Entscheidung in der Überzeugung getroffen, dass sie in diesem Moment die richtige ist", erklärte der 46-Jährige im Nachhinein. Die Tatsache, dass es hätte funktionieren können, zeigte der HSV schließlich auch in der Hinrunde.

Nun wird sich Thioune erst einmal zurückziehen, um andernorts wieder auf den Platz zurückzukommen. Erste Gerüchte um ein Engagement beim SC Paderborn gab es bereits. "Es wäre aber zu früh zu sagen, wann und wo das sein wird", hielt sich Thioune über seine Rückkehr jedoch bedeckt. Das einzige, was er im Zusammenhang mit dem HSV jedoch bedauerte, war die verpasste Möglichkeit für ein Spiel vor Publikum. "Ich hätte gerne die Atmosphäre im Stadion und eine volle Nordtribüne erlebt", sagte Thioune wehmütig, für den der HSV ein "Privileg" bleiben wird.

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