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·15. Mai 2024

U19 setzt Ausrufezeichen auf dem Fohlenplatz

Artikelbild:U19 setzt Ausrufezeichen auf dem Fohlenplatz

Mit einem bärenstarken Auftritt beim West-Vizemeister Borussia Mönchengladbach hat die U19 der TSG Hoffenheim die Tür zum Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft weit aufgestoßen. Im Schatten des Borussia-Parks setzte sich die Elf von Cheftrainer Tobias Nubbemeyer im Halbfinal-Hinspiel mit 6:2 (2:1) durch und stellte mit jeweils zwei frühen Toren pro Halbzeit die Weichen auf Sieg.

Es war ein regnerischer Tag in Mönchengladbach. Und in Düsseldorf, wo die U19 bereits am Vortag Quartier bezogen hatte. Nach dem Frühstück schwitzten die Hoffenheimer im Hotel bei einer Runde Fußballtennis an, es folgte der obligatorische Aktivierungsspaziergang. Gegen 16:45 Uhr trafen die Hoffenheimer am Borussia-Park ein, wo sich Nubbemeyer sehr gelassen zeigte. Ob der stärker werdende Niederschlag gut oder schlecht sei, beantwortete er mit einem klaren: „Sehr gut, Pressingwetter!“ Auch im anschließenden Interview bei Sky gab sich der 31-Jährige selbstbewusst, auch wenn er die Favoritenrolle, die ihm der Moderator aufdrücken wollte, ablehnte.


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Und was war das für ein Start auf dem mit 3.000 Zuschauern gesäumten Fohlenplatz! Stichwort Pressing. Blessing Makanda eroberte den Ball gegen den zu zögerlichen Joshua Uwakhoye, Tiago Poller legte anschließend für den einlaufenden Makanda auf und der ließ Fohlen-Keeper Tiago Pereira Cardoso keine Chance. 1:0 nach nicht einmal zwei Minuten, und die Hoffenheimer gaben weiter Vollgas. Über Poller und Max Moerstedt flog die Kugel in Richtung langer Pfosten, wo der aufgerückte Hennes Behrens per Kopfball scheiterte (5.).

Rasanter Auftakt

Die Borussia musste sich kräftig durchschütteln, und nur wenig später erneut das Spielgerät aus dem Netz holen. Wieder Poller auf Makanda, der sich an der Grundlinie stark durchsetzte und mit seiner scharfen Hereingabe am kurzen Pfosten Moerstedt fand, der in Moerstedt-Manier eindrückte. 2:0 nach acht Minuten – ein akzeptabler Auftakt. Doch keine 120 Sekunden später schlugen die Fohlen zurück. Nach einem Fehlpass im Spielaufbau tat sich plötzlich vor Kilian Sauck eine Gasse auf, über die er entlang flanierte und TSG-Schlussmann Benjamin Lade mit einem trockenen Linksschuss überwand (10.). Jetzt war richtig Musik drin.

Das Niveau der Partie war einem Halbfinale der Deutschen Meisterschaft absolut würdig. Die TSG fing sich nach dem Anschlusstreffer schnell wieder und hatte in der Folge die besseren Gelegenheiten, während sich die Borussia aufs Verteidigen und Nadelstiche setzen verlegte. Moerstedt erarbeitete sich mit einer starken Ballannahme eine gute Chance, umkurvte Pereira Cardoso und wurde in letzter Sekunde vom heranrauschenden Ibrahim Digberekou geblockt (19.). Dann scheiterte Makanda freistehend am Borussen-Keeper, Moerstedts Nachschuss klärte Daniel Hülsenbusch zur Ecke (23.). Paul Hennrich traf mit einem schlitzohrigen Freistoß nur den Pfosten (27.). Und dann trat wieder Poller in Aktion, dessen Zuspiel Lars Strobl fand, der aber im Fünfmeterraum geblockt wurde (34.). Das 2:1 zur Pause war gemessen an den Spielanteilen und Torraumszenen fast schon etwas zu wenig.

Makanda schnürt Doppelpack

Was auch immer Nubbemeyer in der Kabine seinen Jungs erzählt hat, sie kamen wie von der Tarantel gestochen aus der Kabine und drückten sofort wieder aufs Tempo. Hennrich verpasste es noch, auf den besser postierten Behrens abzulegen, doch Sekunden später eine Traumkombination: Micheler auf Moerstedt, der per Hacke seinen Gegenspieler ins leere laufen ließ und perfekt für Hennrich auflegte, der überlegt vollstreckte (48.). Drei Minuten später flogen nach einem Hammer Diren Dağdevirens die Regentropfen von der Querlatte.

Es war teilweise beeindruckend, wie souverän die TSG dem Spiel ihren Stempel aufdrückte. Symptomatisch für die Hoffenheimer Gier das 4:1 in der 57. Minute: Behrens setzte an der Grundlinie nach, nachdem er eigentlich den Ball schon verloren hatte, und brachte ihn irgendwie ins Zentrum, wo Micheler goldrichtig stand und nach einer knappen Stunde für die Entscheidung - zumindest was den Ausgang dieses Spiels betraf - sorgte.

Es kam noch besser. Der eingewechselte Leonard Krasniqi erhöhte auf 5:1, weil Makanda uneigennützig ablegte (74.). Immerhin gelang den Hausherren nach einem Eckball durch David Arize noch der Ehrentreffer (79.). Doch das Ausrufezeichen der TSG war zu diesem Zeitpunkt längst gesetzt. Makanda setzte nach einem Behrens-Flatterball, den Pereira Cardoso nicht festhalten konnte, mit einem Abstauberkopfball den Schlusspunkt (87.).

Am Sonntag, wenn um 11 Uhr im Dietmar-Hopp-Stadion das Rückspiel angepfiffen wird, kann Nubbemeyer die Favoritenrolle nicht mehr ablehnen.

Borussia Mönchengladbach – TSG 1899 Hoffenheim 2:6 (1:2) Mönchengladbach: Pereira Cardoso – Zajaczkowski, J.L. Uwakhonye, Digberekou, Hülsenbusch, Swider, Michaelis, Gerhardt, Boteli, Sauck, J.K. Uwakhonye.Hoffenheim: Lade – Strobl, Behrens, Erlein, Frees, Dağdeviren, Makanda, Micheler, Moerstedt, Poller, Hennrich.Tore: 0:1 Makanda (2.), 0:2 Moerstedt (8.), 1:2 Sauck (10.), 1:3 Hennrich (48.), 1:4 Micheler (57.), 1:5 Krasniqi (74.), 2:5 Arize (79.), 2:6 Makanda (87.). Zuschauer: 3.000. Schiedsrichter: Marvin Repke. Karten: Gelb für Digberekou.

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