Türkei nach der Blamage gegen die Färöer am Boden | OneFootball

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·26. September 2022

Türkei nach der Blamage gegen die Färöer am Boden

Artikelbild:Türkei nach der Blamage gegen die Färöer am Boden

Wer nach dem peinlichen 3:3 gegen Luxemburg gedacht hatte, dass es für die Türkei nicht schlimmer kommen könnte, sah sich getäuscht. Die verdiente 1:2-Niederlage gegen die Färöer ist ein Tiefschlag, der die Zukunft von Stefan Kuntz in Frage stellt. Ob ein neuer Trainer aber mehr Erfolg hätte, sei dahingestellt.

Dass sich der deutsche Coach unangenehmen Fragen stellen muss, ist natürlich folgerichtig. In beiden Spielen war seine Mannschaft einfach schwach und hatte auch taktisch kaum etwas anzubieten. Das ist zu einem großen Teil die Baustelle des Trainers. Jetzt allerdings die Probleme einzig und alleine auf Kuntz zu schieben, wäre nicht nur fahrlässig, sondern würde auch zu einem bösen Erwachen führen. Die Wahrheit ist, dass die Türkische Nationalmannschaft aktuell einfach nicht besser ist als die Ergebnisse der letzten paar Jahre. Bei der EM ging man sang- und klanglos unter und in der Nations League stieg man zwar wieder in die Gruppe B auf, blamierte sich zum Abschluss allerdings gleich zweimal bis auf die Knochen. Einerseits hatte man keinen Zweifel daran gelassen, dass eine Gruppe mit Luxemburg, Litauen und den Färöern unter der eigenen Würde war. Andererseits ließ man dies leider in den letzten beiden Spielen auch auf dem Feld durchscheinen und versuchte auf Sparflamme durchzukommen – mit den bekannten Ergebnissen.


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Probleme auf allen Ebenen

Die Probleme und Gründe sind dabei vielfältig. Die Dichte an Talenten und vor allem gestandenen Führungsspielern ist längst nicht so hoch wie man sich das lange einreden wollte. Ohne Çalhanoğlu, Demiral und einem fitten und selbstbewussten Söyüncü gab es niemanden, der die Nebenleute aufrüttelte und zu mehr Einsatz motivierte. Doch da hören die Probleme leider nicht auf. Die beiden (zurecht) hochgelobten Torhüter machten teils eklatante Fehler, die Viererkette war weder in der Mitte noch auf den Außen auf der Höhe, aus der Mittelfeldzentrale kamen kaum Impulse, die Flügelspieler blieben blass und die Stürmer hingen in der Luft. Egal, ob Stefan Kuntz weitermachen darf oder sich der nächste einheimische Coach versucht: Die Probleme des türkischen Fußballs sind tiefgreifend und der Weg aus der Misere wird lang und beschwerlich. Das Eingeständnis der eigenen zahlreichen Baustellen und des daraus resultierenden Ist-Zustandes wäre ein erster Schritt.

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