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·30. Mai 2025

Trotz Rettung: VfL Osnabrück trennt sich von Marco Antwerpen

Artikelbild:Trotz Rettung: VfL Osnabrück trennt sich von Marco Antwerpen

Marco Antwerpen ist nicht länger Trainer des VfL Osnabrück. Wie die Lila-Weißen am Freitag bekanntgaben, wurde der 53-Jährige trotz der überragenden Rückrunde, die zum Klassenerhalt führte, mit sofortiger Wirkung freigestellt. Auch Co-Trainer Frank Döpper muss gehen. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.

"Der einzig richtige Schritt"

33 Punkte aus 19 Spielen: In einer sensationellen Rückrunde hatte Marco Antwerpen den VfL Osnabrück vor dem Abstieg bewahrt und die Lila-Weißen nach der fast schon aussichtslosen Lage im Winter sogar vorzeitig zum Klassenerhalt geführt. Entsprechend kommt das Aus für den 53-Jährigen überraschend. In einer Pressemitteilung verweist Geschäftsführer Michael Welling diesbezüglich jedoch auf die "sportlichen Leistungen nach dem Klassenerhalt", die verpasste Qualifikation für den DFB-Pokal und die "Gesamtentwicklung in den vergangenen Wochen und Tagen". Nach intensiven Gesprächen zwischen Aufsichtsratsvertretern, Beirat und Geschäftsführung, insbesondere in den letzten Tagen, habe Einigkeit darüber geherrscht, dass sich der VfL "grundsätzlich strukturell und personell neu ausrichten" und von Antwerpen sowie Döpper trennen müsse.


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"Generell haben wir die Saison bereits während des laufenden Spielbetriebs vorbehaltlos und sehr kritisch analysiert, um die Planungen für die neue und die kommenden Spielzeiten ohne Verzögerung konsequent vorantreiben zu können", so Welling. Ziel sei es, den VfL strukturell zukunftsfähig aufzustellen. "Daran arbeiten wir mit Hochdruck, haben aber auch durch das Saisonende die notwendige Zeit, die nächsten wichtigen Entscheidungen sehr gewissenhaft treffen zu können – dazu gehört auch die Nachbesetzung des Trainerteams." Präsident Holger Elixmann spricht ebenfalls von "aktuellen Erkenntnissen", durch die eine Trennung von Antwerpen und Döpper "der einzig richtige Schritt" sei. Näher ins Detail geht der Klub allerdings nicht. Bezeichnend: Auf den sonst üblichen Dank an einen Trainer verzichtete der VfL in seiner Mitteilung, auch die starke Bilanz in der Rückrunde wird nicht erwähnt.

"Massive atmosphärische Störungen"?

Der Hintergrund: Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" am Mittwoch berichtet hatte, soll es "Hinweise auf massive atmosphärische Störungen zwischen dem Trainer und weiten Teilen der Mannschaft" geben. Mit einigen Spielern soll es demnach zu Konflikten gekommen sein, die sich auf den persönlichen Umgang Antwerpens und seines Co-Trainers Frank Döpper mit dem Team beziehen. Diese seien vor allem nach Niederlagen aufgetreten, heißt es. Die atmosphärischen Störungen könnten auch der Grund für den Leistungsabfall nach dem erreichten Klassenerhalt sein. Denn nachdem dieser feststand, verloren die Lila-Weißen erst gegen Essen (1:4), dann gegen Verl (0:3) und schließlich auch das Landespokal-Finale gegen Viertligist Blau-Weiß Lohne (2:4), wodurch die Qualifikation für den DFB-Pokal verpasst wurde.

Antwerpen hatte die Niedersachsen als dritter Trainer in der abgelaufenen Saison nach Uwe Koschinat und Pit Reimers Mitte Dezember als Tabellenletzter mit bereits acht Punkten Rückstand auf das rettende Ufer übernommen. Es folgte eine in der Geschichte der 3. Liga bislang einmalige Aufholjagd, an deren Ende dank einer überragenden Rückrunde mit 33 Punkten samt Umbruch im Winter sogar der vorzeitige Ligaverbleib stand. Durch den Klassenerhalt hatte sich der Vertrag des gebürtigen Westfalen automatisch verlängert. Wer seine Nachfolge antreten wird, ist noch offen. Gesucht wird nun bereits der vierte Trainer in den letzten zwölf Monaten. Auch der Posten des Sportdirektors ist derzeit vakant. Hier gilt Ex-Spieler und Trainer Joe Enochs als Kandidat.

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