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Annika Becker·20. Februar 2022
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Annika Becker·20. Februar 2022
Im zweiten Spiel des Arnold Clark Cups in Vorbereitung auf die EM 2022 diesen Sommer musste die deutsche Nationalelf eine Niederlage gegen Kanada hinnehmen. Im Vergleich zum ersten Spiel gegen Spanien wechselte Martina Voss-Tecklenburg gleich auf sieben Positionen, unter anderem startete Chelseas Ann-Katrin Berger im Tor. Das deutsche Team zeigte eine schwache erste Hälfte, steigerte sich dann aber in Halbzeit zwei.
Ebenfalls in der Startelf standen die Frankfurterinnen Kleinherne, Freigang und Anyomi. Kanadas Trainerin Beverly „Bev“ Priestman veränderte ihre Elf nur auf drei Positionen, so starteten Quinn, Cloe Lacasse und die schnelle Nichelle Prince im Angriff. Dort fehlt bei diesem Turnier aus persönlichen Gründen Rekordtorschützin Christine Sinclair.
Deutschland tat sich mit diesen vielen Wechseln schwer, dem nicht eingespielten Team fehlte eine taktische Struktur, so gab es viele unglückliche Entscheidungen und Fehlpässe im Spielaufbau gegen ein gewohnt defensivstarkes Kanada. Die Nordamerikanerinnen taten sich aber auch nicht durch großen Offensivdrang hervor, so fiel das Führungstor nach einem Standard. Janine Beckie flankte einen Eckstoß genau auf Innenverteidigerin Vanessa Gilles, die frei ins Tor köpfen konnte (10.).
Ab Mitte der ersten Halbzeit kam Deutschland etwas besser ins Spiel und konnte sich phasenweise auch mal in der kanadischen Hälfte festsetzen, es fehlten aber nach wie vor Genauigkeit und Geschwindigkeit, bis in den Strafraum kamen die Deutschen viel zu selten. Am auffälligsten war Frankfurts Nicole Anyomi, der über das gesamte Spiel gesehen noch am meisten gelang. In dieser Phase hätte Deutschland einen Elfmeter wegen Handspiels von Gilles bekommen müssen.
Nach der Halbzeitpause erhöhte Deutschland den Offensivdruck, auch mittels einiger Wechsel, so kamen Lea Schüller, Linda Dallmann und Sara Däbritz in die Partie. Das Spiel fand jetzt fast nur noch in der kanadischen Hälfte statt, Deutschland kam aber trotzdem kaum zum Abschluss. Wie schon beim Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Tokio zeigte Kanada eine exzellente Strafraumverteidigung.
Die gegnerischen Konter hatte Deutschland weitestgehend im Griff, hatte in der 52. Minute aber großes Glück: Ann-Katrin Berger war gegen die allein aufs Tor stürmende Prince aus dem Tor gerückt und brachte diese vor dem Sechzehner zu Fall. Normalerweise eine Rote Karte, die Schiedsrichterin entschied sich aber dagegen.
Hoffenheims Chantal Hagel kam kurz vor Schluss noch zu ihrem Debüt für die Nationalelf. Am Ende reichten die deutschen Bemühungen nicht zum Ausgleich, es ist die erst zweite Niederlage Deutschlands gegen Kanada. Es ist außerdem das erste Spiel bei diesem Turnier mit klaren Siegerinnen, alle anderen Partien endeten Unentschieden, so auch das Aufeinandertreffen von England und Spanien am Sonntagnachmittag (0:0). Die Nordamerikanerinnen führen damit die Turniertabelle an. Weiter geht es mit den letzten Spielen am kommenden Mittwoch, dem 23. Februar. Dann geht es ab 20.30 Uhr gegen England, zu sehen ist das Spiel im Livestream auf zdf.de.