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Helge Wohltmann·23. März 2022
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Helge Wohltmann·23. März 2022
Stürmer werden an ihren Toren gemessen, heißt es gerne mal, wenn Kritiker einem ansonsten gut auftretenden Angreifer eine handfeste Krise andichten wollen. Müsste das dann aber nicht auch in die andere Richtung gelten?
Der ‚kicker‘ hat zehn äußerst torgefährliche Spieler gefunden, die ihre Nationaltrainer trotz aktuell guter Torquote trotzdem (noch) nicht überzeugen konnten. Das mag daran liegen, dass sie taktisch nicht ins System passen, weil sie entweder als Sturmkante oder aber als falsche Neun ihre Stärken haben oder aber die Konkurrenz ist einfach noch besser drauf. Bei zweien von ihnen dürfte sich die Länderspiellosigkeit auch bald erledigt haben.
Hier sind sie aber, die aktuell besten Torjäger in Europas Topligen, die noch auf ihr Nationalmannschaftsdebüt warten:
7 Tore: Lucas Boyé (FC Elche) + 9 weitere
Im Sommer letzten Jahres für drei Millionen Euro zu Elche gewechselt, ist der Marktwert von Boyé (26) nach sieben Toren und drei Vorlagen explodiert. 15 Millionen Euro soll der Argentinier jetzt wert sein. Was passiert erst, wenn er sein erstes Länderspiel absolviert? Sein kleiner Trost: Neun weiteren Spielern mit sieben Saisontoren geht es genauso.
8 Tore: Sebastian Polter (VfL Bochum) + 9 weitere
Der aktuell zweiterfolgreichste deutsche Knipser, der noch kein Länderspiel absolviert hat. Aufgrund seiner technischen Defizite hat Polter aber wohl auch nur wenig Chancen, unter Hansi Flick noch sein Debüt zu feiern. Woran es bei den anderen neun Spielern hapert, die ebenso oft trafen, kann man nur mutmaßen.
9 Tore: Jonathan Burkhardt (Mainz 05) + 3 weitere
Anders sieht es da schon bei Burkhardt aus, der immerhin schon mal mit dem Bundestrainer über eine Nominierung gesprochen hat. Der 21-Jährige hat noch genug Zeit, den Sprung zu schaffen. Dafür muss er einfach so weitermachen, wie in dieser Saison, in der er schon neun Mal ein genetzt hat.
10 Tore: João Pedro (Cagliari) + 5 weitere
Der Kapitän von Abstiegskandidat Cagliari hat sich mit zehn Toren und vier Vorlagen in das italienische Aufgebot für die WM-Playoffs geschossen. Darf der 30-Jährige nun auch sein lang erträumtes Länderspieldebüt feiern?
11 Tore: (Brentford)
Im englischen Angriff gibt es extrem große Konkurrenz, weshalb es Toney trotz seiner bereits elf Saisontore noch nicht in die englische Nationalmannschaft geschafft hat. Immerhin hat Aufsteiger Brentford durch seine Treffer aber eine durchaus realistische Chance auf den Klassenerhalt. Und das ist doch auch etwas.
12 Tore: Joselu (Deportivo Alavés)
Bundesliga-Fans werden den 31-Jährigen sicherlich noch von seinen Stationen bei Hoffenheim, Eintracht Frankfurt und Hannover 96 kennen. Der Spanier wechselte danach häufig den Klub, ehe er bei Alavés sein Glück fand. Nach drei Jahren droht dort allerdings der Abstieg, weshalb es bald wieder ‚Koffer packen‘ heißen könnte. Wohl aber nicht für eine Länderspielreise.
14 Tore: Gaëtan Laborde (Stade Rennes)
Wir starten nun einen kleinen französischen Rundgang, welche Stürmer es bislang nicht in das stargespickte französische Team geschafft haben. Viertbester Torschütze der heimischen Liga, dazu noch sieben Vorlagen. Bereits in der vergangenen Saison gelang ihm eine ähnliche Quote (16/8). Trotzdem durfte Laborde in seiner Karriere nur für Frankreichs U20 ran.
15 Tore: Anthony Modeste (Köln)/Christopher Nkunku (Leipzig)
Ähnlich erging es bisher Modeste, der es immerhin bis in die französische U21 schaffte. Für mehr reichte es bisher aber nicht und das trotz beispielsweise 25 Toren in der Bundesliga-Saison 2016/17. Nkunku hat es mittlerweile in den A-Kader von Didier Deschamps geschafft. Sein Debüt dürfte also bevorstehen.
16 Tore: Martien Terrier (Stade Rennes)
Gemeinsam mit Laborde bildet er das gefährlichste Angriffsduo der Ligue 1. Deschamps ist davon aber bislang noch nicht genug beeindruckt und das sagt dann auch eigentlich alles über die Auswahlmöglichkeiten des französischen Nationaltrainers aus.