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Katarina Schubert·28. Januar 2022
Top 👍 oder Flop 👎? Die 12 Bundesliga-Vereine im Social-Media-Check

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Katarina Schubert·28. Januar 2022
Der Frauenfußball kämpft in Deutschland mit seiner Sichtbarkeit, oft wird dem DFB oder den Medien dafür die Schuld in die Schuhe geschoben – meist leider zu Recht.
Aber was ist eigentlich mit den zwölf Bundesliga-Vereinen selbst? Sorgen diese für ausreichend Sichtbarkeit für ihre Spielerinnen? Das haben wir für dich in unserem Social-Media-Check herausgefunden.
Der VfL Wolfsburg beziehungsweise deren Vorgängerteam VfR Eintracht Wolfsburg gehört zu den Gründungsmitgliedern der Flyeralarm Frauen-Bundesliga, seitdem eilt der Klub von Erfolg zu Erfolg. Und auch in unserem Social-Media-Check belegt der VfL den ersten Platz.
TikTok, Instagram sowie für die älteren unter uns Twitter und Facebook: Überall sind die Wölfinnen vertreten, bis auf TikTok auch mit einer eigenen Seite. Dort finden Fans alles, was das Herz begehrt, nämlich Hintergrundinfos, Ergebnisse und auf Twitter sogar einen kleinen Liveticker während der Spiele.
Apropos Twitter, hier erfreut besonders das Zusammenspiel beider Accounts, der Männer und der Frauen. Retweets und Verweise auf Wölfinnen-Content sind – anders als bei vielen Liga-Konkurrentinnen, so viel darf schon einmal verraten werden – keine Seltenheit.
Ein Blick auf die Webseite zeigt ebenfalls: Zumindest was die Außendarstellung angeht, befinden sich Frauen und Männer beim VfL auf Augenhöhe. Wo man bei anderen Klubs lange nach dem Frauenteam suchen muss, springen sie einem in Wolfsburg direkt ins Auge. Ebenfalls cool: Beide Teams werden als „Männer“ und „Frauen“ bezeichnet, und nicht als „Profis“ und „Frauen“ – auf Augenhöhe halt. Chapeau!
Davon können sich Klubs wie die Bayern oder Eintracht Frankfurt noch eine Scheibe abschneiden. Deren Webseiten sind nämlich klar auf die Männer ausgelegt, die Frauen existieren so nebenher. Anders in den sozialen Medien: Dort kommt der Fan ganz auf seine Kosten, denn die beiden Klubs geizen nicht mit Infos, Videos oder Trainingseindrücken.
Auch wenn es viele Fans wahrscheinlich nicht wahrhaben wollen, aber Bayer Leverkusen und der 1. FC Köln haben tatsächlich etwas gemeinsam: Sie gehen in unserem Social Media-Check völlig unter.
Wagt man einen Blick in die sozialen Medien, könnte man meinen, die beiden Klubs haben gar kein Frauenteam. Beispiel gefällig? Nehmen wir die FC-Frauen, die weder eine eigene Facebook- noch Twitter-Seite haben. Dafür sind sie bei Instagram vertreten, dort haben sie jedoch nur 8.700 Follower – für einen Verein wie Köln mickrig.
Leverkusen macht es nicht besser. Kein Facebook-Account, nicht bei Instagram, nur auf Twitter hält der Verein seine Fans auf dem Laufenden. Jedoch mit einem nicht-verifizierten Account. Das wäre ja alles nicht schlimm, würden die beiden Klubs ihre Fans auf deren Haupt-Accounts mit Infos versorgen, aber man ahnt es schon: Fehlanzeige! Kein Wunder, dass beide Teams kaum Zuschauer*innen ins Stadion locken.
Nicht alle Teams in der Flyeralarm Frauen-Bundesliga kommen in den Genuss, von einem finanzstarken Männer-Klub zu profitieren. Stattdessen sind diese reinen Frauenteams auf sich allein gestellt und wuppen deren Internet-Auftritte dennoch souverän.
Die Follower-Zahlen halten sich im Vergleich zwar in Grenzen, aber Fans von Turbine Potsdam, dem SC Sand sowie der SGS Essen werden auf den gängigen Social-Media-Kanälen mit allen Infos und mehr versorgt.
Die restlichen Bundesliga-Klubs, zumindest die mit einem finanzstarken Männer-Verein im Rücken, schlagen sich ganz beachtlich – wenn man die Webseiten außen vor lässt. Es ist ein leidiges Thema, bei den meisten Klubs muss man lange nach den Frauen suchen. Bestes Beispiel: Der FC Carl Zeiss Jena. Wer steht wohl im Fokus der Aufmerksamkeit? Das Bundesliga-Team? Oder die Regionalliga-Mannschaft? Bingo! Letztere, die Männer nämlich.
Dennoch ist auch hier ein Lob fällig. In den sozialen Medien ist der FCC in allen Netzwerken vertreten und hält seine Fans regelmäßig auf dem Laufenden. Das gilt auch für die anderen Vereine wie Werder Bremen oder Hoffenheim.
Es bewegt sich was in der Flyeralarm Frauen-Bundesliga. Die Spiele sind mittlerweile bei MagentaSport (oder hier in der App!) live zu sehen, mit dem „ELFEN Magazin“ existiert sogar eine eigene Liga-Zeitschrift. Es ist jedoch auch an den Klubs, für mehr Sichtbarkeit des Frauenfußballs hierzulande zu sorgen und somit Fans ins Stadion zu locken. Und da besteht bei einigen Vereinen noch Nachholbedarf.