SchalkeTOTAL
·2. November 2024
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Clemens Tönnies bricht sein Schweigen und verteidigt sich gegen harte Vorwürfe zu seiner Zeit bei Schalke und seiner Fleischfabrik. Beim Doppelpass on Tour wird er emotional – und spricht über den Grund für seinen Rückzug.
Der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende des FC Schalke 04, Clemens Tönnies, meldete sich bei der Diskussionsveranstaltung Doppelpass on Tour in Rheda-Wiedenbrück nach längerer Medienabstinenz zu Wort.
In einer fast sechsminütigen Rede verteidigte der 68-Jährige seine Zeit bei Schalke. Tönnies betonte: „Ich wurde nicht vom Hof gejagt, ich bin freiwillig gegangen.“ Nach über 20 Jahren an der Spitze des Vereins blickt er auf Erfolge zurück, die seiner Ansicht nach trotz finanzieller Schwierigkeiten möglich waren. „Auch wenn kein Geld da war, wir waren erfolgreich und haben 16 Jahre international gespielt“, erklärte er.
Er verteidigte außerdem seine Entscheidung, Rudi Assauer im Jahr 2006 von seinen Aufgaben zu entbinden, und führte den damaligen Gesundheitszustand des langjährigen Managers dafür an: „Niemand weiß, dass Rudi schon drei Jahre nicht mehr geschäftsfähig war. Ich musste ihn nach Hause schicken, weil er einfach krank war.“
Ein weiterer zentraler Punkt seiner Rede war die Corona-Krise im Sommer 2020, als seine Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück in die Schlagzeilen geriet. In der Produktionsstätte hatte es einen massiven Covid-Ausbruch gegeben, was eine zweiwöchige Quarantäne für alle Mitarbeiter zur Folge hatte. Tönnies beklagte sich über die mediale Berichterstattung und den Umgang des Vereins mit der Situation. „Am 21. Juni 2020 kam Corona nach Rheda und man hat versucht, mich zum Erfinder von Covid zu machen. Man hat mich zwei Wochen lang durch die Medien gejagt – jeden Tag“, sagte er.
Ein Gefühl mangelnder Unterstützung vom Verein führte letztlich zu seinem Rückzug, erklärte Tönnies: „Wo ist eigentlich der Rückhalt von Schalke 04? Wo sind die Verantwortlichen, denen ich immer gesagt habe, über Jahrzehnte, da marschieren wir lang?“. Ohne Rückhalt zog er sich schließlich vollständig zurück, was er als „den wahren Grund“ für sein Ausscheiden nannte.
Neben den Ereignissen in der Pandemie war auch ein rassistischer Kommentar, den Clemens Tönnies 2019 in seiner Rolle als Fleischunternehmer gemacht hatte, Thema seiner kritischen Betrachtung. Damals hatte er sein Amt beim Verein für drei Monate ruhen lassen, bevor er angesichts des wachsenden Drucks im Folgejahr endgültig zurücktrat.
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