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Matti Peters·21. Oktober 2023
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Matti Peters·21. Oktober 2023
Die Regionalligen ziehen vielleicht nicht wie die Bundesliga die Aufmerksamkeit eines Millionenpublikums auf sich, es gibt aber durchaus auch ein großes Interesse an Deutschlands höchsten Amateurspielklassen. Über den Stadionbesuch hinaus mangelt es vielen Regionalligaklubs an Sichtbarkeit. Es fehlt die Plattform für Liveübertragungen. Das Stuttgarter Start-up Leagues macht vor, wie sich diese Situation bessern kann.
Den Bedarf hat Leagues schon frühzeitig erkannt und in den letzten Jahren in Zusammenarbeit mit zahlreichen Klubs ein Projekt in der Regionalliga Südwest auf die Beine gestellt, welches das Herz vieler Amateurfußballfans höher schlagen lässt.
Ein Projekt, das Leagues-Gründer und Geschäftsführer Markus Kleber besonders am Herzen liegt, weil er selbst Fan des unterklassigen Fußballs ist und er Gleichgesinnten gerne die Möglichkeit geben wollte, ihren Lieblingsverein auch außerhalb des Stadions zu verfolgen und unterstützen.
Schon damals war seine Grundannahme, dass die Finanzierung solcher Liveübertragungen doch irgendwie durch die Regionalfußball-Community getragen werden könnte, wenn andererseits das große Geld durch Investoren oder interessierte Medienhäuser fehle und die Amateurklubs mit deutlich kleineren Budgets solche Projekte nicht im Alleingang angehen konnten.
Die Idee dem Amateurfußball mehr Sichtbarkeit zu verleihen, nahm spätestens zur Zeit der Corona-Pandemie an Fahrt auf: „Die Klubs mussten sich Gedanken machen, was passiert mit den Fans, wenn es keine Möglichkeiten gibt, ins Stadion zu gehen. Die größte Angst war, dass Dauerkartenbesitzer abspringen und Sponsoren durch nichterbrachte Leistungen ihre Investitionen zurückfordern“, so Kleber.
Die Livestreams, die durch mittlerweile alle Vereine der Regionalliga Südwest in Eigenregie und vor allem ehrenamtlich produziert werden, spielten bei der Problemlösung eine gewichtige Rolle. Leagues konnte die notwendige Plattform bieten. Für die Fans konnte beinahe lückenlos der Zugang zu Live-Fußball ihrer Lieblingsklubs gewährleistet werden. Auch OneFootball zeigt in Kooperation mit Leagues die Livestreams aller Spiele.
Während ein Großteil der Community den Aufwand versteht und die Bereitschaft richtig einordnen kann, gibt es nach wie vor viele Zuschauer der Streams, die sich über Preise (6,99 Euro für ein Einzelspiel) und Qualität der Streams beschweren. Diese Welle der Entrüstung entsteht nach Klebers Auffassung aber nur bei den Leuten, die nicht mit dem Konzept und dem Aufwand hinter dem Produkt vertraut sind. Daher ist es ihm ein großes Anliegen bei dieser Thematik weiterhin Aufklärungsarbeit zu betreiben.
Was viele vielleicht nicht wissen, was aber bei der Beurteilung der Qualität und Streamingpreise aber eine gewichtige Rolle spielen dürfte – „die Einnahmen, die durch die virtuellen Tickets, die verkauften Streams generiert werden, gehen mehrheitlich zurück an die Klubs. Dadurch, dass die Streams größtenteils ehrenamtlich produziert werden, kann es natürlich auch mal sein, dass nicht alles perfekt läuft, dafür ist es aber umso authentischer und emotionaler“.
Es stecke eben keine riesige Produktionsfirma dahinter, sondern es geht auf dieser Ebene nur mit großer Vereinsliebe, Sondereinsätzen und der Bereitschaft sich neben der eigentlichen Berufung zu engagieren.
Die Livestreams sind aber nur ein Bestandteil der vielen Möglichkeiten, die Leagues zukünftig den Vereinen geben kann. Kleber bezeichnete das langfristige Ziel mit der Entwicklung von Leagues zum TikTok des Fußballs. Das äußerst populäre Kurzvideoformat in Kombination mit News und Erfahrungsberichten direkt aus den Vereinen könnte dabei helfen Relevanz und Aufmerksamkeit zu verstärken.
Und während Leagues gemeinsam mit den Vereinen weiter an der Sichtbarkeit des Amateurfußballs arbeitet, wächst hoffentlich auch das Verständnis innerhalb der Community für den Wert dieses Projekts und vor allem die Bereitschaft den eigenen Verein zusätzlich auf diese Weise zu unterstützen.