Taktikfuchs Tuchel ist der Gewinner des Abends! Drei Erkenntnisse nach Arsenal | OneFootball

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·18. April 2024

Taktikfuchs Tuchel ist der Gewinner des Abends! Drei Erkenntnisse nach Arsenal

Artikelbild:Taktikfuchs Tuchel ist der Gewinner des Abends! Drei Erkenntnisse nach Arsenal

Der FC Bayern gewinnt das Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Arsenal und zieht so ins Halbfinale der Königsklasse ein. FCBinside liefert drei Erkenntnisse zur Partie.

Durch den 1:0-Heimsieg im Rückspiel gegen den FC Arsenal schaltet der FC Bayern die Londoner aus und steht nun in der Runde der letzten Vier. Das Spiel gegen Arsenal lieferte folgende Erkenntnisse.


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1. Tuchels Taktik bringt den Sieg

In der Bundesliga herrschte diese Saison teilweise Chaos in der Bayern-Defensive. In der Champions League schaffte es Noch-Trainer Thomas Tuchel aber mehrfach, seine Mannschaft perfekt einzustellen. Der Heimsieg gegen Arsenal war sein “taktisches Meisterstück”, wie Präsident Herbert Hainer danach lobte.

Arsenals rechte Angriffsseite mit dem blitzschnellen Bukayo Saka ist die stärkste Waffe der Gunners. Im Hinspiel hatte FCB-Linksverteidiger Alphonso Davies damit so seine Probleme, die Hilfe seines Vordermanns Serge Gnabry verhinderte allerdings das Schlimmste. Beide fehlten nun im Rückspiel, Davies wegen einer Gelbsperre, Gnabry verletzungsbedingt.

Tuchel musste umbauen. Er entschied sich dazu, Davies nicht direkt durch Raphael Guerreiro zu ersetzen, sondern zog den gelernten Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui auf die linke Seite und stellte ihm Guerreiro zur Unterstützung ins linke Mittelfeld. Bei der Generalprobe für das Arsenal-Spiel gegen Köln hatte sich Mazraoui links noch schwer getan. Gegen die Londoner machte er zusammen mit Guerreiro erfolgreich das Offensivspiel der Gäste kaputt.

Guerreiro half nach hinten effektiv mit und brachte sich zusätzlich noch stark in das Offensivspiel der Münchner ein. Höhepunkt: Seine großartige Flanke zum Siegtor von Kimmich.

Tuchel setzte mit seinem taktischen Kniff auf der linken Seite alles auf eine Karte und gewann. Im Sommer muss er gehen, doch als er als Nachfolger für Julian Nagelsmann geholt wurde, hieß es: Dieser Trainer soll die Bayern wieder zu einem Titelkandidaten in der Champions League machen. Mit dem ersten Einzug ins Halbfinale seit 2020 hat er das geschafft.

Dass die gleiche Mannschaft, die unter Tuchel immer wieder Top-Leistungen in der Champions League abruft, gleichzeitig nach über einem Jahrzehnt die Dominanz in der Bundesliga verliert, ist eigentlich kaum zu fassen.

In der Königsklasse fühlt sich Tuchel anscheinend am wohlsten. Mit PSG zog er ins Finale ein, mit Chelsea holte er den Henkelpott. Schafft er es mit den Bayern sogar nach Wembley, wäre es Tuchels dritte Finalteilnahme in fünf Jahren.

2. Laimers Anteil wird unterschätzt

Natürlich war auffällig, wie gut Mazraoui und Guerreiro ihren Job auf der linken Seite machten. Einen wichtigen Anteil an der robusten Defensivarbeit der Bayern hatte aber auch Konrad Laimer.

Der Österreicher kam in den Bewertungen nach dem Spiel etwas zu schlecht weg, weil er vielleicht nicht viele aufsehenerregende Ballaktionen hatte. Dafür schaltete er Arsenal-Star Martin Ödegaard komplett aus. Der schnelle Saka macht bei den Londonern immer wieder Dampf, doch Ödegaard ist das Herzstück des Arsenal-Angriffspiels.

Dass die Bayern den Norweger aus dem Spiel nahmen war ein Schlüssel zum Sieg – und Laimers aufopferungsvoller Arbeit zu verdanken. Auch wenn er sich keine Bestnoten in den Medien verdiente, bekam Laimer nach dem Spiel ein Extralob von Trainer Tuchel: “Ich bin sehr stolz auf Konni”, sagte der Coach bei DAZN: “Er hat an Ödegaard geklebt und hat einen halben Manndecker gespielt. Da war er sehr drauf fokussiert, das sollte er auch machen”.

Laimers Rolle war also auch ein entscheidender Teil in Tuchels Arsenal-Masterplan. Und diese füllte der Mittelfeld-Arbeiter hervorragend aus.

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3. Kimmich ist rechts eine Macht

Es ist nicht das erste Mal an dieser Stelle, dass festgestellt wird, wie gut und wichtig Kimmich als Rechtsverteidiger ist. Gegen Arsenal war Kimmichs Auftritt sogar sehr gut. Note 1!

Mit seinem Tor machte sich Kimmich zum Man of the Match. Aber auch davon abgesehen war sein Auftritt mehr als nur Champions-League-reif. So ist Kimmich einer der besten Rechtsverteidiger der Welt. Als zentraler Mittelfeldspieler musste der deutsche Nationalspieler sich immer wieder Kritik anhören – teilweise auch zurecht. Auf der Rechtsverteidiger-Position scheint er perfekt aufgehoben.

Und diese Position ist eigentlich so wichtig. Jetzt stehen bei Kimmich die Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung an. Ist er bereit, langfristig weiter auf der rechten Abwehrseite zu spielen, wäre er in einer fantastischen Verhandlungsposition: Auf dem Transfermarkt wäre es für die Bayern schwierig, einen besseren Spieler für diese Position zu bekommen. Möglicherweise zieht es Kimmich aber auch ins Ausland. Diesen Kimmich zu verlieren, wäre äußerst schmerzhaft für den FC Bayern.

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