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·6. Juli 2025
Strafenkatalog bei Schalke 04 abgeschafft – so erklärt Muslic seine Entscheidung

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·6. Juli 2025
Miron Muslic tritt bislang so energetisch wie resolut gegenüber der Mannschaft des FC Schalke 04 auf. Nun entschied er sich für eine Maßnahme, die er im Falle von mangelnder Disziplin in der Zukunft noch genauer wird erläutern müssen. Muslic‘ Motivation für seine Entscheidung, den Strafenkatalog abzuschaffen, kennt die Sportbild.
Muslic wolle diese Entscheidung keineswegs als Signal verstanden wissen, dass nun alles erlaubt sei. Vielmehr wolle er eine „positive Kultur“, wie er in seinem Trainerstab bislang immer hatte, auf die Mannschaft übertragen. Und weiter: „Ich arbeite nach dem Motto: Unser Job ist es nicht, die Spieler glücklich zu machen. Unser Job ist es, sie bei der Stange zu halten.“
Man habe sich intern das Versprechen gegeben, eine „Hochleistungskultur“ zu etablieren. Damit sollen auch die teils von Lethargie, teils von Angst geprägten Auftritte insbesondere der letzten zwei Jahre der Vergangenheit angehören – wenn dies alles denn so simpel umzusetzen ist. „Willig und fleißig“ sei die Mannschaft, versichert Miron Muslic der Öffentlichkeit. Man wolle insgesamt „zwei Gänge hochschalten“ und bislang zögen die Spieler dabei mit. Im nun anstehenden Trainingslager in Österreich werden sie dies erneut bestätigen müssen.
Foto: IMAGO
Die Sportbild sieht in dieser von Muslic gewünschten Entschlossenheit ein Spiegelbild von dessen eigenem Lebensweg. Als Kind mit seinen Eltern aus dem Jugoslawien-Krieg nach Österreich geflüchtet, musste er sich dort in neuer Umgebung mit einer anderen Sprache einfinden und durchsetzen, genauso natürlich wie in seiner Karriere als aktiver Fußballprofi, wobei ihm abgesehen von wenigen Einsätzen in der höchsten Liga der Alpenrepublik höhere Weihen versagt blieben.
Weil seine Eltern als Saisonarbeiter tätig waren, zog die Familie auch in Österreich sehr häufig um, musste der junge Miron Muslic immer wieder mit neuen Verhältnissen zurechtkommen. Diese Hürden har er offenbar jeweils gemeistert und erwartet einen vergleichbaren Durchsetzungswillen nun auch von seinen Spielern.
Ob dies Eins-zu-Eins so von Profi umsetzbar ist, die größtenteils weniger komplizierte Jugendzeiten erlebten, wird abzuwarten sein. An mangelndem Willen beim Trainer soll eine bessere Zukunft des FC Schalke 04 jedenfalls nicht scheitern – der jetzt sogar den Strafenkatalog abschafft, weil er auf die Versprechen seiner Spieler zur „Hochleistungskultur“ vertraut.