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·23. September 2024
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·23. September 2024
Am Mittwoch, dem 25. September (21 Uhr), beginnt für die TSG Hoffenheim beim dänischen Vertreter FC Midtjylland das Europa-League-Abenteuer 2024/25. Auch der kleine Schwester- respektive Bruder-Wettbewerb der Königsklasse offenbart sich in einem reformierten Gewand. Wir blicken auf die Gegner der Kraichgauer in der Ligaphase.
Obwohl sich die TSG Hoffenheim erstmals seit der Saison 2020/21 für einen europäischen Wettbewerb qualifizieren konnte – damals wie heute für die UEFA Europa League – hält sich die Vorfreude in Sinsheim und Umgebung in Grenzen. Zu enttäuschend verlief bisher die laufende Spielzeit. Drei Niederlagen aus vier Bundesliga-Partien spiegeln die Bilanz eines Abstiegskandidaten wider. Zudem rumort es insbesondere im Innenleben des Klubs. Während der Sommermonate fand ein unerwartetes Stühlerücken auf Funktionärsebene statt. Exemplarisch räumte der erfolgreiche Sport-Geschäftsführer Alexander Rosen seinen Spind.
Die Kraichgauer befinden sich in einer kniffligen Situation. Längst wird lautstark über eine Demission des Chefcoachs Pellegrino Matarazzo nachgedacht (Stand: 22.09.24). Der Name des potenziellen Nachfolgers Sandro Wagner – seines Zeichens Co-Trainer der deutschen A-Nationalmannschaft – kursiert seit Wochen in diversen Gazetten. Überdies brodelt es heftig auf den Tribünen. Dennoch will respektive muss sich die TSG Hoffenheim, bei der Urgestein Andrej Kramaric weiterhin als zuverlässiger Torjäger vom Dienst agiert, ab sofort auf europäischem Terrain messen. Die Europa-League-Qualifikation gelang über den siebten Platz in der Beletage des deutschen Fußballs. Auf Kapitän Oliver Baumann und Co. warten im, parallel zur Königsklasse, reformierten Wettbewerb bereits in der Liga-Phase einige harte Brocken.
(Photo by Alex Pantling/Getty Images)
Der namhafteste TSG-Kontrahent ist ohne Zweifel Tottenham Hotspur. Bis zum Duell gegen die Nordlondoner ist allerdings noch etwas Geduld vonnöten, da die Partie erst am 23. Januar 2025 (18:45 Uhr) in Sinsheim ausgetragen wird. Beim Blick auf den bisherigen Saisonverlauf – ein Remis sowie je zwei Siege und Niederlagen – lässt sich eine latente Inkonstanz der Spurs konstatieren. Manager Ange Postecoglou, bekannt für innovative Ideen sowie ein ganzheitliches Konzept, durfte beim Tabellenfünften der abgelaufenen Premier-League-Runde im großen Rahmen investieren.
150 Millionen Euro brachte der UEFA-Cup-Sieger von 1972 & 1984 für neues kickendes Personal auf. Zum vereinsinternen Rekordtransfer avancierte der englische Mittelstürmer Dominic Solanke, welcher für 64,3 Millionen Euro vom Ligarivalen AFC Bournemouth losgeeist wurde. Beim 3:1-Erfolg gegen den FC Brentford verbuchte der 27-Jährige den ersten Treffer im neuen Jersey. Aus deutscher Perspektive von besonderem Interesse ist die Personalie Timo Werner. Der pfeilschnelle Angreifer wurde für eine weitere Saison von RB Leipzig ausgeliehen, muss allerdings häufiger als gedacht mit der Jokerrolle vorliebnehmen.
Ähnlich investitionsfreudig wie Tottenham präsentierte sich auch der französische Vertreter Olympique Lyon (TSG-Gegner am 7. November 2024 (21 Uhr)). Simple Begründung des lockeren Portemonnaies: Mit großen Ambitionen im Gepäck übernahm US-Investor Eagle Football Holding den sportlich dahin darbenden Verein Ende 2022 für 800 Millionen Euro. Nachhaltigen Erfolg brachte das Investment in der Rhône-Alpes-Region bislang nicht. Als Sechster der vergangenen Ligue-1-Spielzeit qualifizierte sich OL immerhin für die Europa League.
Ein durchwachsener Saisonstart liegt hinter dem Ensemble von Trainer Pierre Sage. Trotz Ausgaben in Höhe von 147 Millionen Euro offenbarte sich einmal mehr: Geld schießt nicht immer Tore! Der teuerste Neuzugang des Sommers ist der Ex-Mainzer Innenverteidiger Moussa Niakhaté (31,9 Millionen Euro von Nottingham Forest). Zu einer wahren Transferposse geriet der Poker um Eigengewächs Rayan Cherki. Borussia Dortmund, Paris Saint-Germain, RB Leipzig – die Liste der am Edeltechniker vermeintlich interessierten Klubs war lang, jedoch blieb der Virtuose (Vertrag bis 2025) letztendlich in Lyon. Derweil trägt Kapitän Alexandre Lacazette die Offensivlast des Serienmeisters der 2000er-Jahre zumeist auf den eigenen Schultern. 19 Ligatreffer verbuchte der Routinier in der Saison 2023/24. Um den 33-Jährigen zu entlasten, wurde mit dem Georgier Georges Mikautadze (vom FC Metz) einer der Shootingstars der vergangenen Europameisterschaft verpflichtet.
(Photo by Shaun Botterill/Getty Images)
In südliche Gefilde, spezifischer nach Portugal, darf die TSG Hoffenheim gleich zweimal reisen. Zunächst gastieren die Kraichgauer am 24. Oktober (21 Uhr) im Estádio do Dragão beim Champions-League-Sieger des Jahres 2004, dem FC Porto. Der amtierende Pokalsieger musste als Tabellendritter in der vergangenen Saison den beiden Lissabonner Klubs, Sporting sowie Benfica, den Vortritt lassen. Auffällig: Für die Hafenstädter stand mit lediglich 27 Gegentoren die beste Abwehr der Liga zu Buche, allerdings klemmte in der Offensive des Öfteren der Schuh.
In puncto Durchschlagskraft soll die Verpflichtung des spanischen Ausnahmetalents Samu Omorodion (für 15 Millionen Euro von Atlético de Madrid) Abhilfe schaffen. Ein anderer Mittelstürmer, namentlich Evanilson, hat derweil die Dragões in Richtung Premier League (Bournemouth) verlassen. Des Weiteren beendete Legende Pepe die Karriere. Dass der FC Porto auf internationaler Ebene stets ein schwerer Prüfstein ist, offenbarte sich letzte Saison abermals in der Champions League. Im Achtelfinale scheiterten die Portugiesen erst im Elfmeterschießen gegen den favorisierten FC Arsenal. In der Königsklasse überzeugte insbesondere der brasilianische Virtuose Galeno, dem in sieben Auftritten starke acht Scorerpunkte (fünf Tore und drei Assists) gelangen. Ein neues Gesicht grüßt seit Saisonbeginn von der Trainerbank. Sergio Conceicao wurde durch dessen bisherigen Assistenten Vitor Bruno ersetzt.
Passend zur Endplatzierung 2023/24 hat sich Sporting Braga (TSG-Gegner am 28. November (21 Uhr)) als vierte Kraft in Portugal etabliert. Der gut strukturierte Klub von der iberischen Halbinsel wird in erster Linie mit der atemberaubenden Architektur des Stadions, eindrucksvoll am Hang des Mont Castro gelegen, in Verbindung gebracht. Bei den Arsenalistas herrscht seit vielen Jahren eine klar umrissene Philosophie. Leistungsträger werden lukrativ veräußert – in diesem Sommer Alvaro Djalo (Athletic Bilbao) sowie Rodrigo Gomes (Wolverhampton) – und durch aufstrebende Talente ausgetauscht.
Mit Bright Arrey-Mbi wurde exemplarisch ein 21-jähriger Innenverteidiger von Zweitligist Hannover 96 für die stattliche Ablösesumme von 6,2 Millionen Euro verpflichtet. Kreativer Kopf des Teams ist der Ex-Schalker Rodrigo Zalazar. Auch im beschaulichen Braga kann es aber durchaus turbulent zugehen: Der neu installierte Chefcoach Daniel Sousa wurde bereits nach dem 1. Spieltag (!) aufgrund von Meinungsverschiedenheiten entlassen. Dessen Nachfolger hört auf den Namen Carlos Carvalhal, gilt als Weltenbummler, und war bereits von 2020 bis 2022 in Diensten des Klubs.
(Photo by Vasile Mihai-Antonio/Getty Images)
Mit gleich zwei aktuellen Landesmeistern bekommt es die TSG Hoffenheim überdies zu tun. Den Europa-League-Auftakt bestreitet der Bundesliga-Vertreter am 25. September (21 Uhr) beim amtierenden dänischen Titelträger FC Midtjylland. Im kleinen Stadion der Stadt Herning – 11.432 Plätze – erwartet die Matarazzo-Truppe ein kompakter wie defensivstarker Kontrahent. In der Meisterrunde der 3F Superliga konnte sich das Team um Kapitän wie Abwehrchef Mads Bech Sörensen denkbar knapp mit einem Punkt Vorsprung auf Bröndby durchsetzen.
In den Champions-League-Playoffs scheiterte der ungeschlagene Spitzenreiter der heimischen Eliteklasse an Slovan Bratislava (3:4 nach Hin- und Rückspiel). Im Aufgebot von Chefcoach Thomas Thomasberg – seit März 2023 im Amt – steht mit Kevin Mbabu ein bekanntes Gesicht aus der Beletage des deutschen Fußballs. Neben Top-Torjäger Oliver Sörensen liegt ein besonderes Augenmerk auf dem 20-jährigen Angreifer Franculino, der aus der Benfica-Jugend stammt.
Der zweite mit Meisterwürden dekorierte Kontrahent der TSG heißt FCSB Bukarest (TSG-Gegner am 12. Dezember (18:45 Uhr)). Für den Rekordchampion (27 Titel) aus Rumänien stellt das europäische Terrain eine schwere Prüfung dar. Das Niveau der nationalen Liga ist eher unterklassig anzusiedeln und auch beim stolzen Klub aus der Landeshauptstadt ist das Budget überschaubar. Wie zum Beleg ist Daniel Birligea (vom CFR Cluj) mit 2,5 Millionen Euro der teuerste Transfer des Sommers.
Kapitän Darius Olaru ist die unverzichtbare Schaltzentrale der Rumänen. Mit 14 Treffern avancierte der offensive Mittelfeldakteur gemeinsam mit Mannschaftskollege Florinel Coman – mittlerweile zu Al-Gharafa SC nach Katar gewechselt – zum Torschützenkönig der heimischen SuperLiga. Die anfällige Defensive im Ensemble des zyprischen Trainers Ilias Charalampous gilt derweil als Achillesferse.
(Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)
Zwei Granden der Vergangenheit des europäischen Fußballs warten mit Dynamo Kiew und dem RSC Anderlecht auf die TSG Hoffenheim. Gegen den ukrainischen Vertreter bestreiten die Kraichgauer am 3. Oktober (18:45 Uhr) ihr erstes Heimspiel. Der 16-fache Landesmeister ist selbstredend durch den russischen Angriffskrieg gebeutelt. Aktuell rangiert der Traditionsverein – unter anderem Gewinn des Europapokals der Pokalsieger 1975 und 1986 – in der Premjer-Liha auf Platz eins.
Als Vizemeister der vergangenen Saison startete Dynamo in der Champions-League-Qualifikation, scheiterte jedoch in den Playoffs an RB Salzburg (1:3 nach Hin- und Rückspiel). Aufgrund der prekären Situation in der Ukraine werden die internationalen Heimspiele auf deutschem Boden, genauer im Hamburger Volksparkstadion, ausgetragen. Teure Neuzugänge sucht man im Kader von Trainer Oleksandr Shovkovskyi vergebens. Viel Erfahrung kann Ex-BVB-Profi Andriy Yarmolenko aufweisen. Angreifer Vladyslav Vanat verfügt über einen exzellenten Torriecher und wurde mit 14 Treffern in der abgelaufenen Spielzeit als Torschützenkönig in der Ukraine gelistet.
Die letzte Reise in der Liga-Phase des Wettbewerbs führt die TSG zum RSC Anderlecht, spezifischer in den Brüsseler Constant-Vanden-Stock. In der belgischen Landeshauptstadt erwartet den Bundesliga-Klub ein großer Name, der jedoch die Dominanz vergangener Tage einbüßt hat. Selbst in der heimischen Jupiler Pro League hat die Konkurrenz, um Club Brügge, Royal Antwerp FC sowie Union Saint-Gilloise, die Paars-wit überflügelt.
Als Vorjahres-Dritter musste der RSC in die Europa-League-Playoffs, in deren Rahmen sich die Mannschaft gegen Dinamo Minsk (jeweils 1:0 in Hin- und Rückspiel) durchsetzen konnte. Schwer wiegt der Abgang des talentierten belgischen Abwehrchefs Zeno Debast, den es für 15,5 Millionen Euro zu Sporting Clube de Portugal verfrachtete. Nach der ersten (!) Saison-Niederlage trennte sich Anderlecht überraschend von Coach Brian Riemer, den der bisherige U18-Trainer David Hubert interimsmäßig ablöste. Für Kasper Dolberg stellt das Duell mit Hoffenheim ein Aufeinandertreffen mit der „alten Liebe“ dar. Zwischen Januar und Juni 2023 agierte der dänische Mittelstürmer auf Leihbasis für die TSG.
(Photo by Helge Prang/Getty Images)