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William Laing·1. Dezember 2022

Spieler des Tages: Polens wichtigster Mann heißt nicht Lewandowski

Artikelbild:Spieler des Tages: Polens wichtigster Mann heißt nicht Lewandowski

Es war schon eine absurde Situation, die sich gestern kurz vor Spielende in der WM-Gruppe C zutrug. Mexiko und Polen duellierten sich im Fernduell um Platz zwei und damit den Einzug ins Achtelfinale. Während die Europäer mit 0:2 gegen Argentinien hinten lagen, führte Mexiko wiederum mit 2:0 gegen Saudi-Arabien. Beide Teams hatten vier Punkte, beide ein Torverhältnis von 2:2. Das direkte Aufeinandertreffen war mit einem 0:0-Remis geendet. Die Fairplay-Wertung hätte zu diesem Zeitpunkt das Weiterkommen zu Gunsten von Polen entschieden.



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Dass Polen sich im Lauft des gestrigen Abends überhaupt noch im Rennen um den Einzug in die nächste Runde wähnte, lag an einem Mann, der das Team schon das gesamte Turnier über wortwörtlich am Leben hält. Polens wichtigster Spieler in Katar heißt Wojciech Szczęsny. Der Torhüter stand während der vergangenen Wochen etliche Male im Mittelpunkt und bewahrte seine Mannschaft mehrfach vor dem sicheren Aus.

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Dabei schien vor Turnierbeginn eigentlich bereits klar, wer Polens entscheidenden Spieler bei dieser Weltmeisterschaft werden würde. Die Rolle des fußballerischen Nationalhelden gehört seit Jahren Barça-Star Robert Lewandowski. Doch während der Ex-Bayern-Stürmer in der ersten WM-Partie einen Elfmeter verschoss und nach seinem Treffer gegen Saudi-Arabien von den Argentiniern komplett abgemeldet wurde, lieferte Szczęsny insbesondere im zweiten und dritten Gruppenspiel Weltklasseleistungen ab.

Bei Polens 2:0-Sieg gegen Saudi-Arabien glänzte der Schlussmann mit überragenden Reflexen und entschärfte nicht nur einen Elfmeter von Salem Al-Dawsari, sondern auch den fast genauso gefährlichen Nachschuss von Mohammed Al-Burayk. Und auch im letzten Gruppenspiel gegen Argentinien raubte Szczęsny einem Strafstoßschützen die Nerven, von dem man das eigentlich nicht erwartet hätte.

Mega-Star Lionel Messi hatte gegen den Juventus-Schlussmann einen etwas schmeichelhaften Elfmeter herausgeholt. Und es war auch der PSG-Profi, der zum Elfmeterpunkt schritt, nur um wenige Sekunden später am klasse reagierenden Szczęsny zu scheitern. Zwar überwanden die Argentinier den Torhüter in der zweiten Hälfte gleich doppelt, doch bei beiden Treffern war er absolut chancenlos. Und ohne seine zahlreichen Paraden gegen die Südamerikaner, hätte das letzte Wort in der Gruppe C zweifelsohne Mexiko und nicht Polen gegolten.

Schlussendlich musste aber ohnehin nicht die Fairplay-Wertung den Einzug ins Achtelfinale entscheiden. Saudi-Arabien gelang in der Nachspielzeit der Anschlusstreffer gegen Mexiko. Polen hatte letztlich also doch das bessere Torverhältnis. Dass dieser Umstand Wojciech Szczęsny zuzuschreiben ist, verdeutlicht eine Situation nur wenige Sekunden, bevor im Parallelspiel das entscheidende Tor gegen Mexiko fiel.

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Argentinien-Verteidiger Nicolas Tagliafico war in der Nachspielzeit alleine vor dem Kasten der Polen aufgetaucht. Der Joker probierte es mit einem Heber, scheiterte jedoch an dem Mann, der für Polen aktuell wichtiger ist als Robert Lewandowski: Der Keeper. Der Elfmeter-Killer. Oder einfach Wojciech Szczęsny.