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·4. August 2023

So kauft Saudi-Arabien die Premier League leer

Artikelbild:So kauft Saudi-Arabien die Premier League leer

Saudi-Arabien will der Saudi Pro League mit horrenden Investments einen nennenswerten Platz auf der Fußballkarte verschaffen. Geht es nach Cristiano Ronaldo, der seit Januar für Al-Nassr spielt, könnten die Saudis in wenigen Jahren eine der Top-5-Ligen der Welt stellen. Dafür verpflichtet Saudi-Arabien auffällig viele Spieler aus der Premier League - der wohl stärksten Liga der Welt.

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149 Transfer tätigten die 18 Teams der Saudi Pro League im bisherigen Sommertransferfenster (Stand: 4. August, 8 Uhr). Allein zehn Stars kamen aus der Premier League. Was im Verhältnis zunächst nicht viel erscheint, wird im nachfolgenden Kontext besser deutlich: Aus der Bundesliga wechselte nämlich mit Sadio Mane vom FC Bayern nur ein Profi nach Saudi-Arabien zu Al-Nassr, aus der italienischen Serie A wechselten ebenfalls nur Sergei Milinkovic-Savic von Lazio zu Al-Hilal und Marcelo Brozovic von Inter zu Al-Nassr. Und aus der spanischen LaLiga wurden mit Karim Benzema von Real Madrid zu Al-Ittihad, Alex Collado von Betis zu Al-Okhdood und Enzo Roco von Elche zu Al-Tai auch nur drei Spieler transferiert.


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Zehn Stars wechselten von England nach Saudi-Arabien

Es ist vor diesem Hintergrund auffällig, dass die saudi-arabischen Klubs primär in der Premier League wildern. Mit Edouard Mendy (FC Chelsea), Riyad Mahrez (Manchester City), Allan Saint-Maximin (Newcastle United) und Roberto Firmino (FC Liverpool) sicherte sich allein Al-Ahli vier Stars aus der Premier League. Al-Ittihad verpflichtete mit Fabinho (FC Liverpool) und N'Golo Kante (FC Chelsea) zwei Stars aus England, dasselbe tat Al-Hilal mit Kalidou Koulibaly (FC Chelsea) und Ruben Neves (Wolverhampton Wanderers). Al-Nassr schnappte sich mit Alex Telles (Manchester United) einen Star und Al-Ettifaq lockte mit Jordan Henderson (FC Liverpool) ebenfalls einen an.

Kontroverse Geschäftsbeziehung

Dabei gab es durchaus kontroverse Transfers. Saudi-Arabiens Staatsfonds PIF hat mit Al-Ittihad, Al-Ahli, Al-Nassr und Al-Hilal vier Klubs des Landes unter Kontrolle genommen. Der FC Chelsea wurde 2022 vom russischen Oligarch Roman Abramowitsch an die amerikanische Investmentfirma Clearlake - ein Private-Equity-Unternehmen - verkauft. In Großbritannien berichten einige Medien, dass der saudi-arabische Staatsfonds PIF mehrere Milliarden bei Clearlake investiert habe und demzufolge ein Interesse daran besitze, Chelseas hohes Transferdefizit auszugleichen, damit der Londoner Premier-League-Klub keine Probleme mit dem Financial Fairplay bekommt. Ähnlich sieht die Lage bei Newcastle United aus, das 2022 ausgerechnet vom saudi-arabischen Staatsfond übernommen wurde. Einige Transfers sind daher mit brisanten Geschäftsbeziehungen verknüpft.

Die Motivationsgrundlage ist klar

Und eigentlich ist die Premier League prädestiniert dafür, erstklassige Gehälter zu zahlen. Stars wie Mahrez entschieden sich dennoch dafür - obwohl sie sich mit 32 Jahren im besten Fußballalter befinden -, dass sie den Wechsel in den Wüstenstaat antreten wollen. In Saudi-Arabien sind die Gehälter wohlgemerkt nochmal um ein Bedeutendes höher als in England, zumal keine Steuern für die Stars fällig werden. So soll allein Henderson bei Al-Ettifaq 40 Millionen Euro netto pro Jahr kassieren, während er beim FC Liverpool zuvor nur ein Viertel der fürstlichen Summe kassiert haben soll. Der Ex-Manchester-United-Star Odio Ighalo, der zuletzt für Al-Shabab und Al-Hilal spielte, brachte die ganzen Wechsel nach Saudi-Arabien treffend auf den Punkt: "Es geht um Geld, nicht um Leidenschaft." Die Sorge auf der Insel ist jedenfalls groß. "Die Vereine der Premier League befürchten, dass die saudische Profiliga mindestens ein Jahrzehnt lang Geld ausgeben und die Fußballlandschaft verzerren wird", titelt die britische Zeitung Daily Mail. So könnten in den kommenden Jahren noch einige Stars der Premier League den Rücken kehren, dem Ruf des Geldes folgen und in die Saudi Pro League wechseln. Damit sie, wie Cristiano Ronaldo bereits ankündigte, zu den stärksten Ligen der Welt avancieren wird.

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