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·2. März 2024

So geht es mit Tuchel nicht weiter! Drei Erkenntnisse zum Freiburg-Spiel

Artikelbild:So geht es mit Tuchel nicht weiter! Drei Erkenntnisse zum Freiburg-Spiel

Der FC Bayern kommt beim SC Freiburg nicht über ein Unentschieden hinaus. FCBinside liefert drei Erkenntnisse zur Partie.

Nach dem Heimsieg gegen RB Leipzig hätten die Bayern eine positive Serie starten und auch mit Rückenwind in das Champions-League-Spiel gegen Lazio Rom gehen können. Doch beim SC Freiburg reichte es nur zu einem 2:2-Unentschieden. Das Spiel im Breisgau lieferte folgende Erkenntnisse.


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1. So geht es mit Tuchel nicht weiter

Mit der Entscheidung, sich im Sommer von Trainer Thomas Tuchel zu trennen, wollten die Bayern eigentlich Klarheit schaffen. Man wollte nicht jede Woche die Frage haben: “Bleibt er oder muss er gehen?”

Nach Leistungen wie in Freiburg hat man nun aber die Frage: “Bleibt er wirklich bis Sommer? Oder muss er doch früher gehen?”

Die Frage ist auch berechtigt, denn der Umgang des Trainers mit der Situation zeigt: So geht es mit Tuchel nicht weiter!

Zwar betont der 50-Jährige gebetsmühlenartig, dass er die Saison jetzt professionell zu Ende bringen möchte und das Sportliche in den Mittelpunkt stellen will. Trotzdem wird Tuchel ja immer wieder auch zu anderen Dingen gefragt. Dann kann er sich Kritik am Verein doch nicht verkneifen, wie bei der Pressekonferenz am Donnerstag, als er sich genervt über die vielen Führungswechsel beim Rekordmeister zeigte.

Oder er lässt durchblicken, dass die Trennung doch nicht so einvernehmlich war, wie sie zunächst kommuniziert wurde. Angesprochen auf den neuen Sportvorstand Max Eberl meinte Tuchel vor dem Spiel in Freiburg: “Es ist sehr angenehm, ihn jetzt in der Nähe zu haben. Leider nicht so lange. Ich glaube, dass das gut werden könnte. Aber es ist so, wie es ist.”

Die Trennung hat er noch nicht verarbeitet, das lässt Tuchel sich auch anmerken, in seiner Körpersprache, in seinen Interviews, in seiner Kritik an der Mannschaft.

DAZN-Experte Jonas Hummels brachte es nach dem Remis in Freiburg gut auf den Punkt: “Seit bekannt ist, dass er aufhört, wirkt er trotzig an der Seitenlinie. Er hat sich auch beim Tor als einziger vom Trainerstab nicht gefreut. Alle sind aufgesprungen, er blieb sitzen – das war letzte Woche genauso. Als Spieler merkt man das.”

Die Bosse merken das auch. Es beschleicht einen das Gefühl: Sollten die Bayern am Dienstag gegen Lazio aus der Champions League fliegen, könnte doch schon sofort Schluss sein für Tuchel. Sogar eine Blitz-Trennung noch vor dem entscheidenden Spiel in der Königsklasse scheint nach dem Auftritt in Freiburg nicht mehr zu 100 Prozent ausgeschlossen.

2. Kimmich rechts schwach

Kimmich als Rechtsverteidiger spielen zu lassen, ergibt eigentlich schon Sinn. Mal davon abgesehen, dass Tuchel auch keine wirkliche Alternative hatte, da Konrad Laimer noch nicht komplett fit scheint.

Die Position auf der rechten Abwehrseite könnte Kimmich theoretisch Sicherheit geben, hier verkörperte er einst absolutes Top-Niveau. Doch das war früher!

Der Kimmich von heute ist einfach nur verunsichert, das mag auch an seinem zerbrochenen Verhältnis zu Tuchel liegen, der Kimmich nach dem Spiel auch deutlich kritisierte. Über Kimmichs rechte Seite schimpfte er: “Wir haben gestern noch eine defensive Trainingseinheit und Videositzung dazu gemacht. Die Dinge waren klar kommuniziert und klar eingeteilt.”

Kimmich hatte in Freiburg tatsächlich seine Seite überhaupt nicht im Griff, bei Günters Großchance ließ er sie komplett frei, offensiv entfaltete er zudem null Wirkung. Nach gut einer Stunde wurde Kimmich dann ausgewechselt. Die nächste Watschn für den ehemaligen Führungsspieler.

Bundestrainer Julian Nagelsmann plant bei der EM auch mit Kimmich als Rechtsverteidiger. Mit der Leistung von Freiburg dürfte es gegen die besten Offensivspieler des Kontinents aber kompliziert werden.

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Foto: Getty Images

3. Tel muss weiter von Beginn an ran

Ein Lichtblick in Freiburg war Mathys Tel. Am 24. Spieltag konnte sich Tuchel erstmals in dieser Saison dazu durchringen, den jungen Franzosen in der Bundesliga in der Startelf zu bringen. Und das auch nur, weil Leroy Sané kurzfristig verletzungsbedingt ausfiel.

Auf der für ihn ungewohnten Position auf dem rechten Flügel stimmte zwar defensiv die Abstimmung mit Kimmich nicht so ganz, doch Tels Tor zum zwischenzeitlichen 1:1 war dafür zum Zungeschnalzen.

Der 18-Jährige ist ein Spieler für die besonderen Momente, solche Geistesblitze wie sein wunderschöner Schlenzer haben den Bayern zuletzt allzu oft gefehlt.

Bei seinem Amtsantritt als neuer Sportvorstand forderte Max Eberl, dass gerade Talente wie Tel bei deutschen Rekordmeister in Zukunft besser gefördert werden müssen. Damit sollte man sofort beginnen! Tel sollte weiter von Beginn an ran dürfen, am besten schon im Alles-oder-nichts-Spiel gegen Lazio.

Selbst wenn Sané dann wieder zurückkehren sollte, könnte auch Thomas Müller seinen Platz in der Offensive frei machen – der 34-Jährige konnte im Gegensatz zu Tel in Freiburg einmal mehr keine Akzente setzen.

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