Skandal in Trabzon: Fans stürmen den Platz und liefern sich Prügelei mit Fenerbahçe-Spielern! | OneFootball

Der knappe 3:2-Sieg Fenerbahçe bei Trabzonspors wird von den Geschehnissen außerhalb des Sports überschattet. So stürmten kurz vor Schluss zahlreiche Fans das Spielfeld und gerieten mit Securities sowie mit Fenerbahçe-Spielern aneinander.

Solche Szenen will man im Fußball einfach nicht sehen: Im Prestigeduell zwischen Trabzonspor und Fenerbahçe konnten sich die Gäste am Ende mit einem knappen 3:2 durchsetzen. Den Siegtreffer erzielte Michy Batshuayi in der 87. Spielminute, doch die Partie selbst spielte an diesem Abend eine eher untergeordnete Rolle.

Viele Trabzonspor-Fans, die vorher nach einem 0:2-Rückstand noch das 2:2 ihrer Mannschaft bejubeln durften, verloren angesichts des späten Gegentors die Fassung und stürmten das Spielfeld, wo sie mit dem Sicherheitspersonal sowie mit mehreren Gästespielern aneinandergerieten. Bei verbalen Auseinandersetzungen blieb es leider nicht, denn es flogen auch die Fäuste.

Was war passiert?

Nach einem kräftezehrenden Spiel, in dem der Schiedsrichter aufgrund vieler Unterbrechungen – Fans hatten wiederholt  Feuerwerkskörper und verschiedene Gegenstände auf den Platz geschmissen – noch einmal 15 Minuten länger spielen ließ, feierten die Fenerbahçe-Spieler auf dem Platz ausgelassen den hart erarbeiteten Sieg. Bei einem Trabzonspor-Fan kam das freudige Rumgehüpfe auf dem Platz nicht so gut an und er lief auf den Rasen, um sich ein verbales Gefecht mit den "Kanareinvögeln" zu liefern.

Die Fenerbahçe-Spieler präsentierten sich allerdings nicht als Kinder von Traurigkeit, sondern gingen auf den Fan los. Vorne weg ging dabei Bright Osayi-Samuel, der den Störenfried sogar mit Schlägen bedachte. Ob der Fan etwas Beleidigendes in Richtung des Nigerianers gesagt hatte, lässt sich bisher noch nicht feststellen.

Die Handgreiflichkeit wiederum führte dazu, dass weitere Fans das Spielfeld stürmten und es zu unschönen Szenen kam. Die Ordner versuchten zwar die aufgebrachten Zuschauer auf dem Platz einzufangen, doch gerieten mehrere von ihnen mit einigen Gästespielern aneinander. Darunter Jayden Oosterwolde und Michy Batshuayi. Auch Bright Osayi-Samuel war erneut in eine heftige Schlägerei verwickelt.

Nachdem es immer mehr Fans waren, die das Spielfeld stürmten – einer von ihnen hatte sogar eine Eckfahne an sich gerissen und stach mit der Rasen-Spitze nach Ordnern und Fenerbahçe-Angehörigen, verletzt wurde zumindest hierdurch aber offenbar niemand – zogen sich Gäste-Spieler und -Personal in die Kabinen zurück, vor deren Eingang die Ordner dann sichergingen, dass keine Hooligans ihnen folgen konnten.

Es dauerte eine ganze Weile, ehe das Sicherheitspersonal und Polizeibeamte die Situation unter Kontrolle bringen konnten. Auch die wiederholten Aufforderungen des Stadionsprechers an die Fans, friedlich zu bleiben und den Platz zu verlassen, zeigten keine Wirkung.

"Das Spiel hätte schon vorher abgebrochen werden müssen!"

Gäste-Trainer İsmail Kartal machte nach der Partie im Gespräch mit Journalisten seinem Ärger Luft. So erklärte der Coach, dass das Spiel bereits vorher aufgrund der vielen Gegenstände, die auf das Feld geworfen worden und seiner Aussage nach gezielte Angriffe auf seine Spieler gewesen seien, nicht nur unterbrochen, sondern gänzlich abgebrochen hätte werden sollen.

Allen Spielern ginge es nach dem ersten Eindruck gut, so der 62-Jährige. Von physischen Verletzungen seiner Spieler wüsste er zu diesem Zeitpunkt noch nichts, aber seines Wissenstands nach würde es allen Spielern den Umständen entsprechend gut gehen.

Ministerium kündigt bereits Untersuchung an

Was die Folgen dieser chaotischen Szenen sein werden, ist noch nicht ganz klar. Ali Yerlikaya vom Ministerium für innere Angelegenheiten kündigte bereits auf Social Media eine intensive Untersuchung des Falls an. Es steht indes zu erwarten, dass die TFF Trabzonspor mit einer dicken Geldstrafe belegen wird, möglicherweise auch mit einigen Geisterspielen.

Strafen für Fenerbahçe-Spieler?

Ebenfalls unklar ist, was für Konsequenzen die Fenerbahçe-Spieler, die mit Fans aneinandergerieten, zu befürchten haben. Besonders bei Bright Osayi-Samuel, der den ersten Hooligan, der den Platz gestürmt hatte, niederschlug und später dabei gefilmt wurde, wie er auch weitere Fans mit Faustschlägen bedachte, stellt sich die Frage nach etwaigen Konsequenzen.