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·27. März 2024

Sieg gegen die Niederlande: Die DFB-Elf kann auch Maloche

Artikelbild:Sieg gegen die Niederlande: Die DFB-Elf kann auch Maloche

Zweiter Sieg binnen drei Tagen: Nach dem Erfolg über Frankreich hat die deutsche Nationalmannschaft auch die Niederlande bezwungen. Während das Spiel in Lyon etwas für Fußball-Ästheten war, zeigte die DFB-Elf gestern in Frankfurt eine lange vermisste Qualität.

DFB-Elf erzwingt den Sieg

Wann gab es das bitte zuletzt? Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat innerhalb kürzester Zeit gegen zwei Gegner von absolutem Top-Format gewonnen. Nur drei Tage nach dem 2:0-Auswärtssieg in Frankreich triumphierte die DFB-Elf in Frankfurt mit 2:1 über die Niederlande. Beide Erfolge waren hochverdient, kamen aber auf eine gänzlich unterschiedliche Art und Weise zustande.


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Während die Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann in Lyon die ganz feine spielerische Klinge schwang und, abgesehen von 15 Minuten in der ersten Halbzeit, zu keinem Zeitpunkt des Spiels Zweifel am Sieg aufkommen ließ, musste sich der gestrige Triumph über die Elftal regelrecht erarbeitet werden.

Dabei war auch der Erfolg über die Niederlande keinesfalls unverdient. Ein Ballbesitzanteil von 62 Prozent, eine Passquote von 92 Prozent und ein Übergewicht bei Ecken und Torabschlüssen unterstreichen diesen Fakt deutlich. Dennoch zeigte die viel kritisierte DFB-Elf gegen Oranje eine andere Art von Qualität als noch drei Tage zuvor gegen den Vizeweltmeister.

Artikelbild:Sieg gegen die Niederlande: Die DFB-Elf kann auch Maloche

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Es braucht kein allzu fantasiereiches Vorstellungsvermögen, um zu der Annahme zu gelangen, dass die deutsche Mannschaft noch vor wenigen Monaten nicht so selbstverständlich von einem frühen Rückschlag zurückgekommen wäre, wie dies am gestrigen Abend der Fall war. Der frühe Rückstand, zustande gekommen durch einen individuellen Fehler von Maximilian Mittelstädt, brachte den viermaligen Weltmeister zu keinem Zeitpunkt aus dem Konzept.

Ganz im Gegenteil: Nur sieben Minuten nach dem Rückstand besorgte ausgerechnet jener Mittelstädt den verdienten 1:1-Ausgleich. Infolgedessen agierte die DFB-Elf dominant, ohne dabei so zu glänzen wie noch gegen Frankreich. Trotzdem präsentierte sich Deutschland feldüberlegen und ließ vor allem kaum Torchancen zu. Die noch im vergangenen Herbst heillos überforderte Defensive zeigte sich mit Ausnahme einiger weniger Unkonzentriertheiten äußerst sattelfest und scheint sich im Hinblick auf die Europameisterschaft so langsam zu finden.

Willensleistung in der zweiten Halbzeit

Nach einer kurzen niederländischen Drangphase zu Beginn der zweiten Hälfte übernahmen Toni Kroos und Co. Mitte des zweiten Durchgangs wieder das Zepter. Es war der Mannschaft regelrecht anzumerken, dass sie dieses Testspiel unbedingt gewinnen wollte. Proaktivität, Selbstsicherheit und eine körperliche Zweikampfführung zeichneten das deutsche Auftreten in der Schlussphase aus.

Nur folgerichtig erzielte Niclas Füllkrug mit einer absoluten Willensleistung den 2:1-Siegtreffer. Nach einer Ecke von Kroos kam der Dortmunder irgendwie mit der linken Schulter an den Ball und bugsierte diesen in das niederländische Tor. Das Stadion in Frankfurt explodierte förmlich und irgendwie war es allen Beteiligten anzumerken, dass dieses Erfolgserlebnis schwerer wiegt als ein „normaler“ Testspielsieg.

Keine drei Monate vor dem EM-Auftaktspiel zeigte die deutsche Mannschaft also Qualitäten, die sie ihre Anhänger lange haben schmerzlich vermissen lassen. Mit Teamgeist, Comeback-Qualitäten und schier unermesslichem Siegeswillen malochten sich die Nagelsmann-Schützlinge zum 2:1 über den Turnier-Mitfavoriten aus den Niederlanden.

Es wäre natürlich wesentlich zu kurz gegriffen, die kürzlichen Erfolge alleine auf die vermeintlich klassischen „deutschen Tugenden“ zurückzuführen. Die Fortschritte im taktischen und spielerischen Bereich sind unverkennbar und sicherlich der ausschlaggebende Faktor für den Doppelerfolg über die beiden Fußball-Großmächte. Paart man diese jedoch mit dem viel gescholtenen Begriff „Mentalität“, so ergibt sich im Hinblick auf den Sommer ein äußerst vielversprechend anmutender EM-Mix.

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

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