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·24. Februar 2025
Shevchenko über den Krieg: Fußball „eine Art Therapie“ für die Ukraine
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·24. Februar 2025
Drei Jahre ist es jetzt her, seitdem russische Truppen den Angriffskrieg auf die Ukraine starteten. Zahllose Menschen verloren ihr Zuhause, ihre Liebsten oder sogar ihr eigenes Leben. In diesen dunkelsten Zeiten spielt der Sport für viele Ukrainer eine große Rolle. Andriy Shevchenko (48) sprach jüngst über die immense gesellschaftliche Kraft und Relevanz des Fußballs.
In Zeiten des Krieges ist der Fußball in der Ukraine eine wichtige Konstante. Andriy Shevchenko, Ballon-d’Or-Gewinner von 2004 und heutiger Präsident des dortigen Fußballverbands, sagte in einem Interview der Sport Bild: „Er vereint die Menschen, sorgt für Ablenkung, es ist eine Art Therapie für sie. Der Fußball ist eine Art Gegengewicht zu den Ängsten.“ Ferner: „Er ist ein Symbol der Stärke, das die Menschen ermutigt weiterzumachen. Es ist gleichzeitig eine Möglichkeit der emotionalen Entladung und eine Quelle der Energie.“
Am 24. Februar 2022 begann das russische Militär seinen Angriffskrieg auf die Ukraine, was jetzt bereits drei Jahre zurückliegt. Noch immer herrscht kein Frieden. Shevchenko erinnert sich: „Es war frühmorgens“, so der 48-Jährige. Zu dieser Zeit befand er sich in London. Seine Mutter rief an und „erzählte von Detonationen, dass das Fernsehen über Raketen-Einschläge berichten würde. Es war ein so großer Schock für mich, es war der schlimmste Tag in meinem Leben.“ Sofort sei klar gewesen: „Wir müssen unser Land retten.“
„Meine Aufgabe bestand vor allem darin, für humanitäre Hilfe zu sorgen, Gelder für Krankenhäuser und Veteranen zu sammeln. Ich trat darüber hinaus viel in der Öffentlichkeit auf, um aufgrund meines Bekanntheitsgrades als ehemaliger Fußballer für mein Land zu werben“, so der Verbandspräsident, der dem Fußball „in so schlimmen Zeiten einen massiven positiven Einfluss auf unsere Gesellschaft“ attestierte. Die Teilnahme der Ukraine an der letztjährigen Europameisterschaft sei daher „sehr wichtig“ gewesen. „Es hat eine ganze Nation stolz gemacht. Wir waren ein Teil von Europa, unsere Nationalmannschaft hatte die große Bühne.“
Abschließend betonte Shevchenko: „Wir wünschen uns alle einen schnellen Frieden. Und dann müssen wir unser Land wieder aufbauen. Dabei bin ich mir sicher, dass der Fußball für eine Aufbruchstimmung sorgen wird. Denn die Menschen in unserem Land lieben Fußball.“
(Photo by Marco Luzzani/Getty Images)
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