Selbst die Gegner schwärmen: Ist das Deutschlands neuer Hoffnungsträger? | OneFootball

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Selina Eckstein·5. August 2023

Selbst die Gegner schwärmen: Ist das Deutschlands neuer Hoffnungsträger?

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Mit dem Ball am Fuß erst einen Gegenspieler aussteigen lassen und noch einen. Dann der Abschluss. Und was für einer! Der Ball fliegt über die Hand von Daniel Heuer Fernandes. Die Hamburger Arena verstummt. Nur in einem Stadionteil herrscht Ekstase pur. Die Schalker Fans liegen sich in den Armen. Gibt es endlich wieder einen Hoffnungsträger aus der Knappenschmiede am königsblauen Himmel?

Mit seinen 1,90 Metern ist der 17-jährige Assan Ouedraogo nicht der Kleinste auf dem Feld und hat „fiese Körper-Moves drauf“, weiß sein Trainer Thomas Reis (Zitat via ‚Sky‘). Für das S04-Wunderkind hätte der Abend in der Hansestadt fast nicht besser laufen können. Ein Sieg wäre wohl die Kirsche auf der Torte gewesen. Aber auch so war er das Gesprächsthema des Abends.


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Keeper Marius Müller sagte bei ‚Sky‘ nach der Pleite, dass er so ein Ausnahmetalent in all seinen Profijahren noch nicht erlebt hätte. Terodde ist sich sicher, dass Ouedraogo den Schalkern „extrem weiterhelfen wird“.

Lob gab es nicht nur aus den eigenen Reihen, sondern auch von Hamburgs Coach. „Mit dem Assan hast du ein richtiges Juwel. Hut ab! Toller Junge. Ein richtig guter Spieler“, schwärmte Tim Walter in Richtung Reis auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.

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Mit seiner Technik und Unbekümmertheit lässt Ouedraogo die Fans träumen. Endlich wieder ein Talent aus den eigenen Reihen. Mit dem Mühlheimer Jungen können sich die Anhänger identifizieren, die Schalker Werte werden schon in den Jugendmannschaften vermittelt. Ihnen wird von den Fans auch leichter verziehen, wenn sie mal Fehler machen.

Um die Schalker Knappenschmiede war es in den letzten Jahren allerdings etwas ruhiger geworden. Seit Leroy Sané legte kein Schalker Youngster eine ähnlich beeindruckende Entwicklung hin. Soll sich das nun ändern?

Welche sportlichen Qualitäten Ouedraogo hat, zeigte sich nicht erst in Hamburg. Bei der U17-EM im Sommer verwandelte er im Finale gegen Frankreich den entscheidenden Elfer zum Titel. Deutschland bekam zumindest ein kleines Sommermärchen. Auf Schalke wurden die Europameister Taylan Bulut und Assan Ouedraogo danach gefeiert. Sie sollen zu den Profis hochgezogen werden, wurde direkt auf der Mitgliederversammlung gefordert.

Die Bosse erhörten zumindest bei Ouedraogo den Wunsch der Fans. Für ihn ging es mit Terrode und Co. ins Trainingslager. Vor dem Zweitliga-Auftakt gab es erste Gerüchte um einen möglichen Startelfeinsatz. Dann war es endlich soweit: Flutlichtspiel im Hexenkessel. Damit geht er als jüngster Debütant in die königsblaue Historie ein.

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Es sollte nicht der einzige Bestwert an diesem Abend bleiben. Durch sein Tor zum 1:1 brach er den Rekord von Julian Draxler. Das neue Juwel ist nun auch jüngster Torschütze in der S04-Historie (Quelle ‚transfermarkt.de‘). Seine Spielfreude und Geschwindigkeit ließ an den jungen Leroy Sané erinnern.

Auch mit dem ehemaligen Schalker Jung Manuel Neuer hat Ouedraogo etwas gemeinsam. Er soll nämlich genau so teuer sein. Davon berichtete die ‚Sport Bild‘. Der 17-Jährige habe eine Ausstiegsklausel von 30 Millionen Euro. Ab Juli 2024 könnte er gehen, sollte er zu diesem Zeitpunkt bei den Profis und in der U-Nationalmannschaft spielen. Außerdem soll im Vertrag stehen, dass sein künftiger Klub in der Champions League spielen muss. Schlägt ManCity dann erneut zu, wie einst bei Sané?

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Bei all der Euphorie um den Youngster trat S04-Coach Reis aber auch auf die Bremse. „Er wird auch nicht jedes Spiel machen“, zitierte ihn ‚transfermarkt.de‘. Und das stimmt mit großer Sicherheit. Spätestens im November wird das Juwel aus der Knappenschmiede nämlich gleich für mehrere Partien fehlen.

Während der laufenden Zweitliga-Saison steht nämlich die U17-Weltmeisterschaft an. Und da will die deutsche Mannschaft sicherlich nicht auf ihren Hoffnungsträger verzichten. Schon vor Beginn des Turniers, das am 10. November startet, dürfte er also geschont werden.

Bis dahin könnte Ouedraogo noch ein paar Gegner hops genommen haben. Vielleicht schon am Samstag bei der Heimspiel-Premiere gegen Kaiserslautern. Laut ‚Bild‘ plant Reis mit einem erneuten Startelf-Einsatz. Sollte die Schalker Hoffnung wieder treffen, werden sich nochmal deutlich mehr Menschen jubelnd in den Armen liegen als in Hamburg. So viel ist sicher.