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·30. Oktober 2022

Roundup: HSV schlägt SCP im Topspiel, 96 wahrt den Anschluss

Artikelbild:Roundup: HSV schlägt SCP im Topspiel, 96 wahrt den Anschluss

In den Sonntagsspielen des 14. Spieltags der 2. Bundesliga stand das Spitzenduell zwischen dem SC Paderborn und dem Hamburger SV im Fokus. Dabei setzte sich der Gast in einem mitreißenden Spiel durch (2:3). Gleichzeitig holte Hannover 96 gegen den Karlsruher SC einen knappen Heimsieg (1:0), während der SV Sandhausen bei einer Punkteteilung mit Eintracht Braunschweig Moral bewies (2:2).

In Ostwestfalen trafen sich die beiden heißesten Verfolger von Spitzenreiter SV Darmstadt zum direkten Aufeinandertreffen. Der SC Paderborn griff dabei selbst nach der Tabellenspitze, während es für den Hamburger SV um das erste Erfolgserlebnis im Monat Oktober ging. Der rückte allerdings bereits binnen weniger Minuten erstmal in Ferne, weil die Hausherren wie die sprichwörtlich Feuerwehr loslegten. Daniel Heuer Fernandes parierte zunächst einen Freistoß von Florent Muslija an die Latte (2.), nach dem folgenden Einwurf war der HSV aber nicht auf der Höhe. Marvin Pieringer dribbelte nach Ablage von Robert Leipertz ins Zentrum, wo ihm Leipertz die Kugel selbst vom Fuß nahm und sie in die Maschen wuchtete (3.). Auch in der Folge drückte Paderborn die Rothosen über weite Strecken tief in die eigene Hälfte, kam dem zweiten Tor aber nicht entscheidend nahe.


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Die Hanseaten befreiten sich erst nach der Anfangsviertelstunde, stießen dann aber gnadenlos zu: Jean-Luc Dompe dribbelte in den Strafraum und schlug eine weiche Flanke vors Tor, dort setzte sich Robert Glatzel von Maximilian Rohr ab und köpfte zum schmeichelhaften Ausgleich (23.). Mit dem Treffer kam der HSV vollends in der Partie an, war bis zur Pause sogar die dominante Mannschaft. Gelegenheiten auf das 2:1 gab es aber auf beiden Seiten, die besten vergaben Glatzel für die Gäste und Sirlord Conteh für Paderborn binnen weniger Augenblicke, letzterer mit einem Lupfer an die Querlatte (45.). In der Nachspielzeit schlug erneut die Stunde von Dompe, der seinen Gegenspieler Marcel Hoffmeier ein ums andere Mal schwindlig gespielt hatte. Diesmal wackelte er sich eine Schussbahn frei und schloss herrlich ins lange Eck ab (45.+1).

Der HSV hatte zum Gang in die Kabinen also den frühen Rückstand in eine Führung gedreht, gemessen an der zweiten Hälfte des ersten Durchgangs ging das sogar in Ordnung. Die Gäste hatten zum Start der zweiten Halbzeit gleich die Chance nachzulegen, nach Konter parierte Yannick Huth gegen den Aufsetzer von Glatzel gekonnt (46.). Paderborn fand kaum ins Spiel, machte es dann aber dem HSV aus der ersten Halbzeit nach und traf gegen den aktuellen Verlauf der Partie. Hoffmeier war auf rechts völlig frei und setzte Conteh ein, dessen Hacken-Versuch Heuer Fernandes abwehrte. Pieringer schaltete im Nachsetzen am schnellsten und legte auf Leipertz zurück, der den Doppelpack schnürte und auf 2:2 stellte (52.).

Mit diesem Treffer legten beide Teams jegliche Zurückhaltung ab, die Chancenzettel füllten sich zeitweise beinahe im Minutentakt. Paderborn verpasste dabei die neuerliche Führung durch einen Conteh-Kopfball über den Kasten (57.); der HSV durch Glatzel, dessen Schuss vor der Linie geblockt wurde (59.). Nach einer kurzen Ruhephase setzte der Gast den nächsten Stich: Schon wieder war Dompe entscheidend beteiligt, nach Eröffnung von Glatzel dribbelte der Flügelspieler erneut gegen Hoffmeier, seine Vorlage nahm Laszlo Benes mit viel Risiko direkt. Der Mut zahlte sich aus, der Schuss des Mittelfeldmanns strich noch über den Scheitel von Uwe Hünemeier, wäre aber wohl auch andernfalls ins Netz gegangen (69.). Auf das 3:2 antwortete beinahe Julian Justvan per Gewaltschuss (70.).

Der HSV stand in dieser Phase defensiv aber durchaus stabil und kam selbst weiter zu Chancen, mal zwei Tore zwischen sich und den Gegner zu legen. Infolge einer zunächst geklärten Ecke landete etwa ein Kopfball von Glatzel auf dem Tordach (77.). Paderborn rannte mit Anbruch der Schlussphase immer wütender an, es fehlte den Angriffen aber an Präzision. Ganz große Chancen boten sich so kaum, Felix Platte konnte einen Kopfball aus eigentlich aussichtsreicher Position nicht ausreichend drücken (90.+3). So geriet der Auswärtssieg bei allem Engagement der Heimmannschaft nicht mehr in große Gefahr.

Der Hamburger SV geht dank der größeren Effizienz vor dem Tor als Sieger aus dem Spitzenspiel hervor und springt am SC Paderborn vorbei auf Rang zwei. Die Ostwestfalen müssen sich freilich nicht grämen, denn auch der Hausherr hatte seinen Anteil an einer mitreißenden Begegnung.

Hannover zittert sich gegen zehn Mann über die Zeit

Mit einem Heimsieg gegen den Karlsruher SC wollte Hannover 96 so richtig oben in der Tabelle anklopfen. Über weite Strecken der ersten Hälfte fehlte es den Niedersachsen aber an den nötigen Mitteln, sich gegen die Gäste aus dem Badischen Torchancen zu erspielen. Es half eher der Zufall, zum Beispiel als Marcel Franke unfreiwillig für Max Besuschkow auflegte (17.). Insgesamt wirkte der KSC gefälliger, hatte auch den ersten Hochkaräter zu verzeichnen. Fabian Schleusener scheiterte per Dropkick an Ron-Robert Zieler (33.). Erst in der Schlussphase kam 96 mal mit einer anhaltenden Druckphase nach vorn und hätte aus elf Metern in Führung gehen können. Ex-Hannoveraner Franke hatte Maximilian Beier gelegt, nach Videostudium gab es Strafstoß. Den vergab allerdings Havard Nielsen mit einem zu lockeren Versuch des Schlenzers durch die Mitte, Marius Gersbeck war per Fußabwehr zur Stelle (43.). In der langen Nachspielzeit infolge einer Verletzungsunterbrechung war der Keeper erneut gefordert, als er einen Kopfball von Hendrik Weydandt erst mit den Fingerspitzen entschärfte und dann den Nachschuss mit einer Fußrettung verhinderte (45.+4).

Hannover 96 hätte also durchaus die späte Führung erzielen können, bis dahin war der KSC aber die bessere Mannschaft. Insofern ging das Unentschieden zum Halbzeitpfiff in Ordnung. Nach dem Seitenwechsel verfiel die Partie wieder auf das Niveau, das die erste Hälfte bis kurz vor Schluss hatte, will sagen: Viele Highlights gab es zunächst nicht. Dementsprechend fiel das 1:0 für die Niedersachsen aus dem sprichwörtlichen Nichts: Derrick Köhn flankte von links an den langen Pfosten, wo Weydandt das Duell mit Franke für sich entschied und seine seit Ende April andauernde Torflaute beendete (57.). Wenig später schwächte sich der Gast selbst, als der in Halbzeit eins für ein taktisches Foul verwarnte Jerome Gondorf nach einem Vergehen an Fabian Kunze Gelb-Rot sah (62.).

In dieser Gemengelage war es für den KSC natürlich besonders schwer, auf den Rückstand zu antworten. Am Engagement mangelte es nicht, wohl aber an den Ideen, die stabile Defensive der Hausherren ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Weil Hannover selbst nicht die großen Anstalten machte, auf ein zweites Tor zu drängen, plätscherte die Begegnung vor sich hin und dem Ende entgegen. Erst in der Schlussphase gab es mit einem Kopfball von Phil Neumann mal wieder eine nennenswerte Torchance, die über den Kasten strich (83.). Kurz darauf scheiterte auch Nicolo Tresoldi an Gersbeck (84.). Dann bot sich dem KSC aus heiterem Himmel nach Standard die Chance auf das späte Remis: Zieler parierte erst gegen Simone Rapp, hatte beim Nachschuss von Lucas Cueto ein bisschen Glück, dass die Kugel vor der nächsten Rettungstat an den Pfosten sprang (87.). Auch Hannover traf anschließend noch Alu, Louis Schaub hatte nach einem Solo Pech (90.+2). Die Gäste kamen danach aber nicht mehr entscheidend in den Strafraum.

Hannover 96 holt so drei letztlich verdiente Punkte, um die man aber mehr zittern musste als nötig. Die Niedersachsen liegen in der Tabelle nun zwei Punkte hinter dem Relegationsplatz. Der Karlsruher SC kassiert die dritte Zweitliga-Niederlage am Stück, ist weiter zehnter.

Sandhausen zeigt mehrfach Moral

Im dritten Sonntagsspiel hatte der SV Sandhausen mit Eintracht Braunschweig eines der Teams der Stunde zu Gast, immerhin hatte der Aufsteiger in der 2. Liga seit Ende August nicht mehr verloren. Den Löwen fiel die erste gute Gelegenheit zu, als Anthony Ujah aus zuvor abseitsverdächtiger Position für Bryan Henning ablegte, der jedoch am rechten Pfosten vorbei zielte (8.). Insgesamt hatte Sandhausen allerdings mehr vom Spiel, schaffte daraus bei recht zahlreichen Abschlüssen nur selten echte Torgefahr. Kurz vor der Pause war es fast soweit, Alexander Esswein bediente David Kinsombi mit einer mustergültigen Flanke. Der Mittelfeldmann traf mit seinem Kopfball-Aufsetzer aber nur den Pfosten (41.).

Zur Pause wäre eine Führung für den SVS eher verdient gewesen, in Halbzeit zwei gelang sie Braunschweig nach wenigen Minuten. Die Gäste hatten über rechts zu viel Platz, Henning flankte weich an den zweiten Pfosten. Dort kam Ujah angerauscht und setzte sich mit viel Wucht durch, sein Kopfball war dann eine der leichteren Übungen (52.). Der Nigerianer legte kurz darauf artistisch nach, stand bei der Hereingabe von Henning diesmal aber deutlich im Abseits (55.). Sandhausen schüttelte sich nur kurz und blieb auf dem Weg nach vorn engagiert. Das lohnte sich infolge eines ruhenden Balls, Janik Bachmann nickte eine Ecke von Esswein ohne die ganz große Gegenwehr ein (66.).

Die Freude währte aber nicht allzu lange, weil Braunschweig schon bald wieder in Front ging. Anton Donkor gelang außerhalb des Strafraums ein Sonntagsschuss in die Maschen, nachdem der gerade eingewechselte Lion Lauberbach bei der Vorarbeit über rechts nicht vom SVS gestört wurde (74.). Wieder bewies der Hausherr Moral und schlug rasch zurück, nach Hereingabe des ebenfalls eingewechselten Cebio Soukou nutzte David Kinsombi geistesgegenwärtig die Hacke und stellte traumhaft auf 2:2 (80.). Die Gäste schienen anschließend mit der Punkteteilung einverstanden und überließen das Feld noch mehr dem SVS. Dem vielzitierten Lucky Punch kam aber auch er nicht mehr nahe.

Der SV Sandhausen holt so mit viel Moral einen Punkt, bleibt aber Tabellenvorletzter. Eintracht Braunschweig liegt mit 17 Punkten nun auf Rang elf.

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