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·29. Januar 2023

Roundup: HSV gewinnt Thriller, auch St. Pauli und SVS siegen

Artikelbild:Roundup: HSV gewinnt Thriller, auch St. Pauli und SVS siegen

Zum Abschluss des ersten Rückrundenspieltags der 2. Bundesliga hat der Hamburger SV am Sonntag gegen Eintracht Braunschweig einen 4:2-Erfolg gefeiert. Gleichzeitig verlor der 1.FC Nürnberg gegen den FC St. Pauli (0:1), während für Arminia Bielefeld das Kellerduell gegen den SV Sandhausen verloren ging (1:2).

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Im Volkspark dauerte es keine drei Minuten, ehe das Fußballjahr 2023 standesgemäß eingeläutet wurde: Nach feiner Halbfeldflanke von Miro Muheim war Robert Glatzel in bester Mittelstürmer-Manier zur Stelle und verwertete per Direktabnahme zum schnellen 1:0 (3.). Der HSV drohte die Gäste in der Anfangsphase zeitweise regelrecht zu überrollen, in den ersten 15 Minuten des Spiels hatte Hamburg annähernd 75 Prozent Ballbesitz. Das 2:0 war so nur eine Frage der Zeit. Es fiel, nachdem Glatzel einen Seitfallzieher versuchte, die Kugel aber nur zu Jean-Luc Dompe auf dem Flügel brachte. Der flankte butterweich ins Zentrum, wo Moritz Heyer mutterseelenallein einköpfen konnte (17.). Braunschweig fand offensiv noch überhaupt nicht statt, als es plötzlich wieder ins Spiel kam: Nach Solo über links setzte Keita Endo Fabio Kauffmann ein, der aus rund 20 Metern einfach mal abzog und den Ball perfekt ins Netz zischen ließ (30.). Anschließend gelang es den Gästen, das Spiel offener zu gestalten, vor der Pause hatten sie sogar die letzte Großchance. Dabei verpasste Endo nach starker Vorarbeit von Ex-Hamburger Manuel Wintzheimer nur knapp das kurze Eck (45.).


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Die Halbzeitführung des HSV war verdient, lebte aber nach dem Anschlusstreffer der Niedersachsen gefährlich. In Durchgang zwei musste der Gastgeber deshalb wieder mehr tun und zog auch gleich das Tempo an. Erneut dauerte es nicht lange zum Erfolg: Dompe blieb mit einem Dribbling hängen, die Kugel sprang zu Glatzel. Der zog von links ins Zentrum, schloss flach durch viele Beine ab und überraschte so Jasmin Fejzic, der im Tor von Braunschweig mindestens unglücklich aussah (49.). Die Gäste hätten durchaus rasch wieder ins Spiel finden können, Endo ließ den neuerlichen Anschlusstreffe nach Vorarbeit von Jan-Hendrik Marx jedoch aus, indem er ein Luftloch schlug (54.). Auch Kauffmann hatte aus der Distanz das 2:3 auf dem Fuß (56.), kurz darauf verpasste Bakery Jatta die Entscheidung auf Hereingabe von Dompe (57.). Auch Glatzel kam in diesem nun mitreißenden Fußballspiel dem 4:1 nahe, scheiterte aber erst aus wenigen Metern per Grätsche, um dann mit einem Absatzkick die Latte wackeln zu lassen (68.). Von der Eintracht kam in dieser Phase nicht mehr so viel, in der Schlussphase fiel dann aber doch das 2:3: Der wenige Augenblicke zuvor eingewechselte Danilo Wiebe zog von der Strafraumkante ab, Sebastian Schonlau fälschte unhaltbar für Daniel Heuer Fernandes ab (81.). Braunschweig drückte daraufhin auf den Ausgleich, den der HSV-Keeper bei einer Bogenlampe durch Nathan de Medina verhindern konnte (84.). Beinahe im Gegenzug rettete Anton Donkor nach langem Lauf gegen Jatta zur Ecke (85.), dann ließ auch Glatzel einmal mehr die endgültige Entscheidung liegen, als ihn Jatta freigespielt hatte und das Tor verwaist war (87.). Erst in der Nachspielzeit sorgte Ludovit Reis für Beruhigung, in dem er einen Solo-Konter von links in den Strafraum ziehend verwertete (90.+3).

Der Hamburger SV bewahrt durch den Heimsieg Platz zwei im Aufstiegskampf, Eintracht Braunschweig rutscht auf Rang 16 ab.

St. Paul feiert in Nürnberg ersten Auswärtssieg

Beim Spiel zwischen dem 1.FC Nürnberg und dem FC St. Pauli standen sich vor der Saison unter den Aufstiegsaspiranten gewähnte Teams gegenüber, die in der Realität eher gegen den Abstieg kämpfen müssen. Bei den Hamburgern feierte zudem Fabian Hürzeler, der jüngste Chefcoach in Deutschlands Profifußball, seine Premiere. Die Kiezkicker fanden zunächst keinen großen Zugang zum Spiel, gefielen sich in der abwartenden Rolle. Die Franken investierten nach vorne mehr, hatten auch einige Abschlüsse, von denen aber keiner gefährlich wurde. Ganz anders St. Pauli beim ersten nennenswerten Ausflug nach vorn: Infolge eines Freistoßes flankte Leart Paqarada von rechts, Jakov Medic setzte sich im Zentrum locker gegen Fabian Nürnberger durch und vollendete per Kopfball-Aufsetzer zum 0:1 (33.). Nürnberg hätte vor der Pause in zwei Szenen ausgleichen können, ließ die Chancen jedoch aus. Erst scheiterte Jan Gyamerah freistehend aus kurzer Distanz an Robert Vasilj (38.), dann zischte ein Fernschuss von Lino Tempelmann knapp links vorbei (45.+1).

Der Club hätte nach 45 Minuten wenigstens ein Remis verdient gehabt, St. Pauli nahm die Führung aber mit in die Kabinen. Nach dem Seitenwechsel nahm die Begegnung etwas an Unterhaltungswert zu, weil beide Mannschaften mit Schwung aufs Feld zurückkehrten. Die Gäste erspielten sich Halbchancen, dann schloss Tempelmann aus rund 18 Metern wieder nur knapp neben den Kasten ab (50.). In der Folge etablierte sich aber ein ähnliches Bild wie vor der Pause: St. Pauli wartete ab und kontrollierte im Ballbesitz, Nürnberg wirkte nach vorn grundsätzlich gefährlicher, aber spielte sich auch nicht viele Hochkaräter heraus. So begann gerade die Schlussviertelstunde, als Vasilj mal wieder eingreifen musste und einen Schuss von Kwadwo Duah stark um den Pfosten drehte, der fällige Eckball wurde dem FCN allerdings verwehrt (75.). Von einer großen Schlussoffensive konnte anschließend kaum die Rede sein, die Gastgeber taten sich merklich schwer, Lücken im Hamburger Abwehrverbund auszumachen. Tief in der Nachspielzeit verzog Tempelmann überhastet die letzte Gelegenheit.

So gelang dem FC St. Pauli der erste Auswärtssieg der Saison, der in der Tabelle zu Rang zehn verhilft. Der 1.FC Nürnberg liegt jetzt auf Rang 13.

Sandhausen gewinnt Kellerduell in Bielefeld

Das klassische Kellerduell stieg am Sonntag zwischen Arminia Bielefeld und dem SV Sandhausen, der 16. hatte den 18. der Hinrunde zu Gast. Nach recht ereignislosem Beginn ging der Gast eher überraschend in Führung. Martin Fraisl wehrte einen frechen Absatzkick von David Kinsombi schräg nach vorn ab, Bruder Christian Kinsombi staubte ab (13.). Bielefeld gelang es in der Folge kaum, aus dem Spiel heraus Gefahr heraufzubeschwören. Sandhausen wartete ab und blieb bei der Chancenverwertung eiskalt, wobei das 2:0 für den SVS auch dem Zufall geschuldet war: Nach Flanke von Kerem Calhanoglu von links faustete Fraisl Alexander Esswein an, von dem der Ball ins Netz prallte. Weil der Angreifer mit gestrecktem Bein angeflogen kam, war die Legalität des Treffers wohl mindestens diskutabel, gegeben wurde er (33.). Die Ostwestfalen schafften in der Nachspielzeit den Anschluss, bei einer Freistoßflanke von Robin Hack war Calhanoglu nicht auf dem Posten, sodass Andres Andrade per Volley vollenden konnte (45.+1).

Das clevere Sandhausen verdiente sich die Halbzeitführung durchaus, Bielefeld traf aber zum sprichwörtlich "psychologisch wertvollen Zeitpunkt" zum 1:2, sodass in der zweiten Hälfte alles drin war. Die Hausherren nahmen den Schwung auch wirklich mit aus der Kabine, Sebastian Vasiliadis etwa war dem Ausgleich mit einem ersten Distanzversuch nicht sonderlich fern (51.). Anschließend ließ der Gast nicht viele konkrete Abschlüsse zu, für Entlastung sorgte der SVS aber auch nicht mehr oft. So plätscherte das Spiel der Schlussphase und dem Abpfiff entgegen, ohne dass es in den Strafräumen zu Großalarm gekommen wäre. Weil sich daran nichts mehr änderte, geriet auch der Auswärtssieg nicht mehr in Gefahr.

Dadurch springt der SV Sandhausen in der Tabelle auf Platz zwölf, Arminia Bielefeld ist auf Abstiegsplatz 17 abgerutscht.

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