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·14. August 2022

Roundup: 96 siegt erstmals, wilder Ritt in Düsseldorf

Artikelbild:Roundup: 96 siegt erstmals, wilder Ritt in Düsseldorf

In den Sonntagsspielen der 2. Bundesliga hat Hannover 96 gegen Jahn Regensburg den ersten Saisonsieg eingefahren (1:0). Zeitgleich spielte Fortuna Düsseldorf gegen die SpVgg Greuther Fürth Remis (2:2), während der FC St. Pauli gegen den 1.FC Magdeburg klar gewann (3:0).

Für Hannover ging es nach bisher verpatztem Saisonstart um den ersten Zweitliga-Sieg unter Stefan Leitl, während Jahn Regensburg mit drei Punkten wieder an die Tabellenspitze springen wollte. Den deutlich besseren Start erwischten aber die Hausherren, die früh die Spielkontrolle übernahmen und zu einigen Abschlüssen kamen. Großchancen fanden sich darunter allerdings nicht. Die Gäste aus Bayern verlegten sich auf Abwehrarbeit und gelegentliche Gegenstöße, die zunächst ebenfalls keine ganz große Gefahr heraufbeschworen. Kurz vor der Halbzeitpause hätte der SSV Jahn aber gleich zweimal in Führung gehen können. Prince Osei Owusu schoss jedoch erst Ron-Robert Zieler an (36.), dann behielt der Keeper mit einer starken Fußabwehr die Oberhand in diesem Privatduell (45.+2). Zwischenzeitlich hatte der vermeintliche Treffer zum 0:1 durch Andreas Albers wegen einer Abseitsstellung von Owusu keine Anerkennung gefunden.


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So ging es für die Hausherren trotz ordentlicher Darbietung mit etwas Glück ohne Tore in die Kabinen. Nach dem Seitenwechsel blieb Regensburg die optisch gefährlichere Mannschaft, wobei sich das Geschehen doch größtenteils zwischen den Strafräumen abspielte. Hannover meldete sich derweil mit einem Standard zu Wort, Sebastian Kerk versuchte sich an einer direkt aufs Tor gezogenen Ecke, die aber Dejan Stojanovic nicht überraschen konnte (64.). Auch bei Regensburg wurde es nach ruhendem Ball gefährlich, Zieler parierte gegen Jan Elvedi aus spitzem Winkel stark (75.).

Als mit zunehmender Spieldauer nur noch wenig auf einen Siegtreffer für eine der beiden Seiten hindeutete, lag die Kugel plötzlich doch im Netz von Regensburg. Durchaus bezeichnend: Der Abschluss von Antonio Foti wäre wohl nicht aufs Tor gekommen, wurde aber von Steve Breitkreuz unglücklich ins eigene Netz bugsiert (83.). Das erste Gegentor der Saison für den Jahn dürfte so als Eigentor in die Statistik eingehen. Im Anschluss rannten die Gäste nochmal an, zu den gefährlicheren Abschlüssen kamen aber eher die Niedersachsen. Sebastian Kerk verfehlte das beruhigende 2:0 zweimal mit Distanzversuchen, als die Nachspielzeit schon angebrochen war.

Von Jahn Regensburg kam nichts konkretes mehr nach vorn, sodass die Gäste die erste Saisonniederlage hinnehmen mussten. Hannover 96 ging als glücklicher Sieger hervor, die kämpferische Leistung stimmte aber allemal.

Viel Diskussionsstoff in Düsseldorf

In Düsseldorf ging es für die SpVgg Greuther Fürth darum, den totalen Fehlstart als Absteiger aus dem Oberhaus zu vermeiden, wohingegen die gastgebende Fortuna den Anschluss an die Spitzengruppe der Tabelle im Blick hatte. Die Rheinländer machten zunächst den besseren Eindruck und hätten durch einen Schuss von Marcel Sobottka (9.) oder einen Latten-Kopfball von Andre Hoffmann (12.) in Führung gehen können. Aluminium traf auch Nicolas Gavory per Freistoß (32.). Kurz darauf bot sich nach Foul an Rouwen Hennings die Chance vom Elfmeterpunkt, der gefoulte fand aber in Kleeblatt-Keeper Andreas Linde seinen Meister (35.). Nach dessen Fußabwehr setzte Hennings mit unlauteren Mitteln nach, traf den Schlussmann am Kopf und verursachte einen Cut unter dem Auge, der recht lange behandelt werden musste. Fünf Minuten vor der Pause lag der Ball plötzlich im Düsseldorfer Netz, der Treffer von Tobias Raschl wurde wegen vermeintlichen Fouls von Ragnar Ache aber nicht gegeben. Dennoch fiel vor der Halbzeit doch noch das 0:1: Julian Green steckte sehenswert auf Branimir Hrgota durch, der Florian Kastenmeier im Kasten der Fortuna zielsicher überwand (43.).

Gemessen am Chancenverhältnis musste die Rede von einer eher glücklichen Pausenführung der Gäste sein, die Hausherren wirkten allerdings durch den Fehlschuss auf elf Metern etwas aus dem Konzept gebracht. In Halbzeit zwei begann das Kleeblatt mit Leon Schaffran als neuem Keeper, Linde war offenbar doch zu sehr von seiner Verletzung im Gesicht beeinträchtigt. All zu viel Beschäftigung verschaffte Düsseldorf dem Ersatzmann zunächst nicht. Erstmals eingreifen musste er, als eine Flanke von Hennings Daniel Ginczek um ein Haar verpasste (54.). Das Bemühen war der Heimelf nicht abzusprechen, es fehlte aber an der Kreativität und Präzision, die es gebraucht hätte, um das engmaschige Abwehrbollwerk der Fürther zu überlisten. Bekanntlich helfen in solchen Fällen vor allem gute Standards, und so gelang dann auch der Ausgleich: Ein wuchtiger Kopfballtreffer von Hoffmann nach Flanke aus dem Halbfeld von Shinta Appelkamp fand wegen vermeintlicher Abseitsposition zunächst keine Anerkennung, nach Videobeweis musste das Tor zum 1:1 aber zählen (65.). Mit dem Treffer im Rücken blieb Düsseldorf am Drücker und nutzte einen nächsten Standard zur Führung. Kristoffer Peterson brachte eine Ecke von rechts, Dawid Kownacki stieg am höchsten und köpfte wuchtig zum 2:1 ein (72.).

Direkt nach Wiederanpfiff musste Kastenmeier gegen den eingewechselten Dickson Abiama retten, zeigte eine starke einhändige Parade. Fürth blieb aber am Drücker und bekam nach intensivem Videostudium einen Strafstoß zugesprochen, nachdem Ao Tanaka die Kugel mit dem Ellbogen gespielt hatte. Hrgota trat an und schnürte lässig den Doppelpack (78.). In der Folge verlegte sich Fürth auf die Defensive, um den Punkt mitzunehmen. Düsseldorf investierte auf dem Weg nach vorn mehr, erspielte sich aber kaum echte Gelegenheiten.

So bewegte sich die Partie in der sechsminütigen Nachspielzeit im Bereich, in dem ein sogenannter Lucky Punch zum Sieg nötig gewesen wäre. Der blieb auf beiden Seiten aus, sodass das Spiel im Unentschieden endete. Damit konnte die SpVgg Greuther Fürth nach dem Verlauf der zweiten Hälfte sicher besser leben als Fortuna Düsseldorf.

St. Pauli regelt die Dinge früh

Nach den Eindrücken der ersten Spieltage versprach die Partie zwischen dem FC St. Pauli und 1.FC Magdeburg fußballerisch viel. Gehalten wurde es anfänglich vor allem von den Hamburgern, die sich früh für einen starken Auftakt belohnten. Nach Vorlage von Leart Paqarada fand sich Johannes Eggestein im Strafraum in Schussposition, sein präziser Versuch mit links ging unhaltbar ins lange Eck (3.). Der Sommer-Einkauf sorgte gut zehn Minuten später für die doppelte Führung. Diesmal flankte Manolis Saliakas aus dem Halbfeld ins Zentrum, wo Eggestein per Kopf aus recht großer Distanz zur Stelle war (14.). Magdeburg hätte beinahe schnell antworten können, Jackson Irvine rettete aber gegen Connor Krempicki entscheidend (17.). Insgesamt hatten die Gäste vor dem Seitenwechsel doch merklich zu kämpfen, Eggestein hätte beinahe mit dem Dreierpack wohl schon für die Vorentscheidung gesorgt, traf jedoch erst die Latte (30.) und dann nicht den Ball (33.).

So ging es mit der verdienten Führung der Kiezkicker in die Katakomben. Christian Titz reagierte zur zweiten Hälfte mit einem Dreifachwechsel, und Magdeburg war gleich nach Wiederanpfiff anzumerken, dass der Aufsteiger durchaus noch auf etwas Zählbares hoffte. Den Anschluss verpassten Amara Conde und der eingewechselte Moritz Kwarteng jeweils mit krachenden Distanzschüssen, die den Pfosten des St.-Pauli-Tores zum Wackeln brachten (46., 49.). Beim Versuch von Kwarteng hatte Keeper Dennis Smarsch noch entscheidend die Finger im Spiel. Aber auch die Gastgeber kamen zu Chancen, der gerade gebrachte David Otto ließ die Entscheidung aus zentraler Position aus, indem er zu hoch zielte (56.). Auch ein Schlenzer von Paqarada hätte das 3:0 bedeuten können, Dominik Reimann war aber auf der Hut (65.). Die ganz große Druckphase von Magdeburg hatte St. Pauli überstanden, auf ein spätes Comeback deutete vor Einbruch der Schlussphase kaum etwas hin. Stattdessen sorgte Marcel Hartel für endgültige Ruhe, nach Steckpass von Lukas Daschner war der Mittelfeldmann durch und schob souverän zum 3:0 ein (77.).

Dabei blieb es, auch weil Connor Metcalfe das 4:0 nach starker Vorarbeit von Daschner liegen ließ. Der FC St. Pauli feierte auch so einen hochverdienten Erfolg. Der 1.FC Magdeburg leistete sich schlichtweg zu viele defensive Lücken, um auf einen Punktgewinn hoffen zu dürfen.

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