Rekorde, Überraschungen & ein souveräner Titelverteidiger: Der 1. Spieltag der Frauen-Bundesliga im Überblick | OneFootball

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·19. September 2022

Rekorde, Überraschungen & ein souveräner Titelverteidiger: Der 1. Spieltag der Frauen-Bundesliga im Überblick

Artikelbild:Rekorde, Überraschungen & ein souveräner Titelverteidiger: Der 1. Spieltag der Frauen-Bundesliga im Überblick

Der 1. Spieltag der neuen Frauen-Bundesliga-Saison begann am Freitagabend mit dem Eröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Bayern München. Der Vorjahresdritte und der Vizemeister trennten sich vor der Rekordkulisse von 23.200 Zuschauern mit 0:0. Meister VfL Wolfsburg setzte sich souverän mit 4:0 gegen die SGS Essen durch, während Champions-League-Aspirant TSG Hoffenheim mit 1:3 beim 1. FC Köln baden ging. Aufsteiger SV Meppen verlor knapp mit 1:2 gegen den SC Freiburg. Ähnlich erging es dem anderen Liga-Neuling MSV Duisburg, der sich Bayer Leverkusen 0:1 geschlagen geben musste. Die Begegnung zwischen Werder Bremen und Turbine Potsdam endete 1:1-Unentschieden.

Die einzelnen Spiele im Überblick:


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Eintracht Frankfurt - FC Bayern 0:0

Lina Magull (links) und Barbara Dunst (rechts) lieferten sich ein enges Duell / Alex Grimm/GettyImages

Tore: Fehlanzeige

Zuschauer: 23.200 (Deutsche Bank Park)

AufstellungenEintracht Frankfurt:Johannes - Kleinherne, Doorsoun, Nüsken, Hanshaw - Feiersinger, Pawollek, Dunst – Prasnikar (83. Martinez), Freigang (73. Anyomi), ReutelerBayern München:Grohs - Tainara, Viggosdottir, Kumagai – Gwinn (70. Rall), Zadrazil, Stanway (46. Lohmann), Simon, Magull, Bühl (70. Dallmann) – Schüller (70. Damnjanovic)

Die Highlights der Partie im Video

Zum Start der neuen Bundesliga-Saison trennten sich der Vorjahresdritte Eintracht Frankfurt und Vizemeister Bayern München torlos mit 0:0. Vor der Rekordkulisse von 23.200 Zuschauern im Deutsche Bank Park zeigten beide Teams eine leidenschaftliche Vorstellung, taten sich aber schwer, zwingende Chancen zu kreieren. Bei den wenigen aussichtsreichen Gelegenheiten zeigten sich sowohl Frankfurts Torfrau Stina Johannes als auch Bayerns Maria Luisa Grohs hellwach.

Die Eintracht konnte mit dem Remis besser leben als die Münchnerinnen, auch wenn am Ende mehr drin gewesen wäre als nur ein Zähler. "Wir ärgern uns ein bisschen, dass wir nicht gewonnen haben", gab auch Trainer Niko Arnautis nach dem Spiel zu. Vom großen Zuschauerandrang zeigten sich alle Beteiligten begeistert. "Es war einfach geil!", brachte Innenverteidigerin Sara Doorsoun die Stimmung im Stadion auf den Punkt.

Deutlich weniger Euphorie herrschte im Lager der Bayern, die sich mehr als nur ein Unentschieden erhofft hatten. Der neue Trainer Alexander Straus forderte von seiner Mannschaft, dass sie sich in den nächsten Spielen steigern müsse. Auch Giulia Gwinn und Lea Schüller machten deutlich, dass sie weder mit der Leistung noch mit dem Ergebnis einverstanden waren.

VfL Wolfsburg - SGS Essen 4:0 (3:0)

Ewa Pajor schnürte gegen die SGS Essen einen Doppelpack / Lukas Schulze/GettyImages

1:0 Ewa Pajor (14.Minute/Vorarbeit Lena Lattwein)2:0 Alexandra Popp (40./-)3:0 Tabea Waßmuth (43./Pajor)4:0 Ewa Pajor (70./Jonsdottir)

Zuschauer: 3.217 (AOK Stadion)

AufstellungenVfL Wolfsburg:Frohms - Wilms, Hendrich, Janssen, Rauch (66. Agrez) - Oberdorf, Lattwein, Waßmuth (66.Brand), Roord, Popp (66.Jonsdottir) - Pajor (75. Blomqvist)SGS Essen:Winkler - Sterner, Räcke, Piljic, Hils - Ostermeier, Baaß (72. Maier), Pfluger (60.Rieke), Kowalski, Berentzen (46. Kockmann) - Endemann (72. Edwards)

Die Highlights der Partie im Video

Meister VfL Wolfsburg startete mit einem souveränen 4:0-Sieg gegen die SGS Essen in die neue Saison. Mit Almuth Schult-Nachfolgerin Merle Frohms zwischen den Pfosten sorgten die Wölfinnen mit einem Doppelschlag kurz vor dem Halbzeitpfiff für klare Verhältnisse. Frau des Tages war Mittelstürmerin Ewa Pajor, die zwei Tore selbst erzielte und das 3:0 durch Tabea Waßmuth mustergültig vorlegte.

Trainer Tommy Stroot zeigte sich nach der Partie zufrieden, wies aber daraufhin, dass seine Mannschaft noch einiges Potenzial habe. "Wir haben den ersten Schritt gemacht, sind aber noch nicht da, wo wir sein wollen und können", sandte der 33-Jährige eine kleine Warnung an die Konkurrenz.

Die SGS Essen steht nach der Auftaktschlappe auf dem letzten Tabellenplatz. Allerdings sind die Wölfinnen nicht der Maßstab für die Mannschaft von Trainer Markus Högner. Die Essenerinnen müssen ihre Punkte gegen andere Gegner holen - zum Beispiel am kommenden Sonntag gegen den SV Meppen.

1. FC Köln - TSG Hoffenheim 3:1 (3:0)

Brachte den 1.FC Köln in Führung und erzielte wenig später das zwischenzeitliche 3:0: Kapitänin Mandy Islacker / Lukas Schulze/GettyImages

1:0 Mandy Islacker (21./Jana Beuschlein)2:0 Sharon Beck (30./Andrea Gavric)3:0 Mandy Islacker (34./Elfmeter/Foul von Jana Feldkamp an Jana Beuschlein)3:1 Melissa Kössler (48./-)Rote Karte: Jana Feldkamp (33./TSG Hoffenheim/Notbremse)

Zuschauer: 1.200 (Franz-Kremer-Stadion)

Aufstellungen1. FC Köln:Klett – Gudorf, Degen, Moorrees, Gavric – S. Puntigam, Cordes – Beuschlein (67. Wilde), Zawistowska (82. Uebach) – Beck, IslackerTSG Hoffenheim:Dick – Naschenweng, Feldkamp, Bühler, Linder (89. Krumbiegel) – Dongus, Hartig (62. Corley), Harsch (62. Hagel) – Memeti , Billa (46. Kössler), Hickelsberger

Die Highlights der Partie im Video

Etwas überraschend gewann der 1. FC Köln zu Hause mit 3:1 gegen Champions-League-Kandidat TSG Hoffenheim. Die TSG ließ sich in der ersten Halbzeit von aggressiven Kölnerinnen den Schneid abkaufen und kassierte innerhalb von 13 Minuten drei Gegentreffer - obendrein sah Innenverteidigerin Jana Feldkamp auch noch die Rote Karte. TSG-Neuzugang Melissa Kössler gelang kurz nach dem Seitenwechsel der Anschlusstreffer, für eine Aufholjagd haperte es den Kraichgauerinnen aber an der Chancenverwertung.

"Wir haben eine super erste Halbzeit gespielt. Dass wir gegen einen starken Gegner wie Hoffenheim mit einer neuformierten Mannschaft so auftreten, macht mich sehr stolz", lobte FC-Trainer Sascha Glass seine Spielerinnen.

Sein Hoffenheimer Pendant Gabor Gallai bemängelte vor allem die schwache Leistung in der ersten Spielhälfte: "Wir waren wie gelähmt, das war eine absolut gebrauchte erste Halbzeit. Am Ende muss man sagen, dass die Niederlage aufgrund der ersten Hälfte in Ordnung geht."

SV Meppen - SC Freiburg 1:2 (1:1)

Frau des Tages: Marie Müller bescherte dem SC mit einem Sonntagsschuss die drei Punkte / Thomas Niedermueller/GettyImages

Tore:1:0 Lydia Andrade (18./-)1:1 Lisa Karl (45.+1/Lisa Kolb)1:2 Marie Müller (70./Cora Zicai)

Zuschauer: 1025 (Hänsch-Arena)

Aufstellungen:SV Meppen:Sieger - Bathmann (83. Preuß), Weiss, Schulte, Pollak - Hirata (83. Rolfes), Günnewig, Moraitou - Andrade (70. Kardesler), Maksuti (58. Abu Sabbah), Josten (58. Margraf)SC Freiburg:Borggräfe - Karl, Steuerwald, Minge, Müller - Felde, Büchele (63. Xhemaili), Kayikci - Kolb (75. Steinert), Hoffmann (63. Zicai), Fölmli (88. Vojteková)

Die Highlights der Partie im Video

Der SV Meppen verpasste bei seiner Rückkehr ins Oberhaus nur knapp einen Achtungserfolg gegen den Vorjahressechsten SC Freiburg. Die Emsländerinnen gingen durch Neuverpflichtung Lydia Andrade in Führung, kassierten jedoch kurz vor dem Pausenpfiff das ärgerliche 1:1 durch Lisa Karl. In der zweiten Hälfte bescherte Marie Müller den Breisgauerinnen mit einem Sonntagsschuss aus 25 Metern den wichtigen Auswärtssieg.

Die neue Meppener Trainerin Carin Bakhuis zeigte sich trotz der Niederlage mit der Leistung ihrer Elf zufrieden. "Wir wollten mutig sein. Und das haben die Mädels sehr gut umgesetzt", so die 32-Jährige, die am nächsten Sonntag gegen die SGS Essen ihre ersten Bundesliga-Punkte holen will.

Teresa Merk erreichte dieses Ziel bereits am ersten Spieltag. Wie Bakhuis feierte auch die neue Freiburger Fußballlehrerin ihr Bundesliga-Debüt als Chefcoach. "Marie bringt uns mit einem super Schuss in Führung. In der zweiten Hälfte waren wir etwas souveräner als Meppen und haben den Kampf angenommen. Das hat dann auch dazu geführt, dass wir 2:1 gewonnen haben", fasste Merk die Begegnung zusammen.

MSV Duisburg - Bayer 04 Leverkusen 0:1 (0:1)

Tor:0:1 Jill Bayings (23./Lara Marti)Besondere Vorkommnisse:Kristin Kögel (Bayer Leverkusen) schießt Foul-Elfmeter (73./Vanessa Fürst an Kristin Kögel) neben das Tor

Zuschauer: 424 (Schauinsland-Reisen-Arena)

Aufstellungen:MSV Duisburg:Mahmutovic- Freutel, Henriksen, Fürst, Flach- Ilic (80. Günster)- Halverkamps (79. Leonhart), Cin, Hess , Zielinski- Hoppius (90.+3 Andres)Bayer Leverkusen:Repohl - Matysik, Turanyi, Friedrich, Marti - Senß, Blagojević (70. Enderle) – Arfaoui (70. Wirtz), Bayings, Fuso (83.Emmerling) - Kögel

Die Highlights der Partie im Video

Auf einem schwer bespielbaren Platz und bei zeitweise strömendem Regen setzte sich Bayer Leverkusen dank eines herrlichen Distanzschusses von Jill Bayings mit 1:0 bei Aufsteiger MSV Duisburg durch. Die Zebras standen defensiv kompakt und ließen nicht viele Chancen zu, sorgten aber selbst kaum für Gefahr im Leverkusener Sechzehner.

"Wir haben es heute nicht geschafft, den Ball nach Ballgewinn zu sichern. Wir sind nicht wirklich zu Torchancen gekommen", bemängelte Trainer Nico Schneck die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive. Trotzdem fand der MSV-Coach lobende Worte für seine Mannschaft: "Die Einstellung hat gestimmt und die Mädels haben gekämpft. Wir wollten kompakt stehen, das ist insgesamt auch ganz gut geglückt."

"Natürlich sind wir zufrieden, dass wir mit einem Sieg in die Saison starten konnten", freute sich Leverkusens Robert de Pauw über die drei Punkte. Angreiferin Kristian Kögel hob die "super Teamleistung" hervor, hätte sich aber speziell vor dem Seitenwechsel eine pragmatischere Spielanlage gewünscht: "Wir haben in der ersten Halbzeit viele Pässe zu kompliziert gespielt, anstatt gerade auf einem solchen Platz den einfachen Weg zu suchen und flach zu spielen."

SV Werder Bremen - Turbine Potsdam 1:1 (0:0)

Saskia Matheis bescherte den Bremerinnen mit ihrem Ausgleichstor einen Zähler / Juergen Schwarz/GettyImages

Tore:0:1 Irena Kuznezov (64./Jennifer Cramer)1:1 Saskia Matheis (73./Nina Lührßen)

Zuschauer: 578 (Weserstadion Platz 11)

AufstellungenWerder Bremen:Borbe – Brandenburg, Ulbrich, Nemeth, Lührßen – Matheis, Hausicke, Diekmann (72. Walking) – Sehan (81. Gidion), Tarczynska (81. Meyer), Sternad (63. Keles)Turbine Potsdam:Fischer – Jordan (87. Meister), Wiankowska (44. Kuznezov), Gerhardt, Barrett – Gentile, Cramer, Grincenco – Schwalm (87. Hahn), Weidauer (87. Radke), Kyokawa (67. Deutsch)

Die Highlights der Partie im Video

Turbine Potsdam ging in Bremen nach einer Standardsituation mit 1:0 in Führung, schaffte es aber nicht, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Zehn Minuten nach dem Potsdamer Treffer fasste sich Werders neue Mittelfeldspielerin Saskia Matheis ein Herz und markierte mit einem präzisen Fernschuss den Ausgleich, der gleichzeitig auch den Endstand bedeutete.

Werder-Trainer Thomas Horsch haderte nach dem Spiel damit, dass sein Team nur einen und nicht drei Punkte an der Weser behielt. "Wir hätten uns aufgrund unseres Spiels, das wir heute geboten haben, mit dem ich grundsätzlich sehr zufrieden bin, belohnen und das Spiel gewinnen müssen", ärgerte sich der 53-Jährige. In dieselbe Kerbe schlug Torschützin Saskia Matheis, die von einer gefühlten Niederlage sprach.

Turbine wiederum hätte in der Schlussphase beinahe das 2:1 erzielt, die eingewechselte Maya Hahn scheiterte jedoch aus kurzer Distanz an Bremens Schlussfrau Anneke Borbe. Die Potsdamerinnen stehen nach einem gewaltigen personellen Umbruch vor einer Saison mit vielen Fragezeichen. Am kommenden Sonntag gegen Aufsteiger MSV Duisburg hat der neue Trainer Sebastian Middeke die ersten drei Punkte seiner Amtszeit fest im Bick.

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