Löwenmagazin
·16. Januar 2024
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Vor einigen Jahren wollte Türkgücü München an den Löwen vorbeiziehen. Doch in der Dritten Liga konnte sich die “türkische Kraft” nicht halten. Der damalige Investor verlor die Lust an seinem Spielzeug, Türkgücü ging unter. Nun stehen erneut Probleme vor der Türe.
Als Löwenfan verkneift man sich die ganz große Häme. Der TSV 1860 München ist nicht gerade ein Paradebeispiel für vorbildliches Wirtschaften. Doch ein Blick auf den einstigen Drittliga-Konkurrenten ist immer wieder notwendig – um sich vor Augen zu führen wie gefährlich Investorenfußball sein kann.
Aus dem anvisierten Ziel “2. Bundesliga” wurde nichts. Damals war Hasan Kivran sowohl Präsident als auch Geldgeber in Personalunion. Er verlor dann die Geduld und die Lust an seinem Spielzeug. Im Januar 2022 erfolgte ein Insolvenzantrag, es gab elf Punkte Abzug. Nach dem 31. Spieltag stellte Türkgücü den Spielbetrieb in der Dritten Liga ein, alle Spiele wurden annulliert. Durchaus verwundert war man seitens der Konkurrenz, dass Türkgücü in der Regionalliga Bayern weiterspielen durfte.
Dort gibt es wieder Probleme. Auch der nächste Investor, Milan Rapaic, verlor das Interesse und stieg aus. Die Spieler warten seit November auf ihre Gehaltszahlungen, die Prämien wurden gestrichen. Der Bayerische Fußball-Verband hat nun reagiert. Das Sportgericht hat Türkgücü zwei Punkte abgezogen. Außerdem wurde ein Unentschieden gegen den 1. FC Nürnberg II in ein Sieg für die Nürnberger umgewandelt. Weil Türkgücü zwei Spieler eingesetzt hatte, für die der Verein zum vereinbarten Stichtag keine Sozialversicherungsabgaben geleistet hat. Türkgücü stürzt nun weiter nach unten. Viele Verträge können wohl nicht verlängert werden. Der Organisatorische Leiter Oktay Kayas trat zurück.
Es hätte unterschiedliche Visionen für die “türkische Kraft” gegeben, so Kayas gegenüber dem Münchner Merkur. “Mein Ziel war es nicht, irgendwie in die 3. Liga aufzusteigen, sondern nachhaltig zu arbeiten”, wird er zitiert. Verwundert sei er im Sommer gewesen, als Neuverpflichtungen teilweise mit üppigeren Gehältern ausgestattet wurden. Die wiederum aktuell nicht gezahlt werden können.