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·28. Dezember 2023
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Am Freitagabend (Anstoß 18:45 Uhr deutscher Zeit) spielen Galatasaray und Fenerbahçe den türkischen Super Cup aus – erstmals in Saudi-Arabien, das sich die Austragung des Endspiels zwischen Meister und Pokalsieger (bzw. Vizemeister) nicht nur für den türkischen Fußball gesichert hat. Das LIGABlatt mit einem Vergleich der Top-5-Länder – wo der Super Cup noch Tradition hat und wo er längst zum kommerziellen Auslandsevent verkommen ist.
Türkei Bis 1998 wurde der Super Cup unter dem Namen Cumhurbaşkanlıği Kupası (zu deutsch: Präsidenten-Pokal) ausgespielt. Als Spielort fungierte durchweg das Nationalstadion in der Hauptstadt Ankara. Nach achtjähriger Pause folgte dann die Wiedereinführung unter dem heutigen Namen Süper Kupa. Die ersten drei Ausgaben 2006, 2007 und 2008 wurden dabei in Deutschland ausgespielt, um den dort lebenden Türken ein Fußballspiel fernab ihrer Heimat zu bieten. 2021 folgte ein einmaliger Ausflug nach Katar. 2023 dann die erstmalige Auslagerung nach Saudi-Arabien.
Deutschland Sowohl bis 1996 als auch nach der 14-jährigen Pause ab 2010 wurde der deutsche Super Cup stets im eigenen Land ausgetragen. Obwohl der Wettbewerb bei Fans als inoffizieller Titel verpönt ist, wird sich seit Jahren dagegen gewehrt, das Spiel zwischen Meister und Pokalsieger ins Ausland zu verlagern. Bislang erfolgreich.
England Ursprünglich wurde der Community Shield (ehemals: Charity Shield) auf einem neutralen Platz oder auf dem Platz eines der beiden Kontrahenten ausgespielt. Seit 1974 ist das Wembley Stadium in London aber fest verankert. Mit der Ausnahme in den Jahren 2001 bis 2006, in denen das neue Wembley gebaut wurde; da wurde im walisischen Cardiff gekickt.
Frankreich Seit schon mehreren Jahren tingelt die 1955 ins Leben gerufene Trophée des Champions durch verschiedene Länder des Globus. 2009 ging es erstmals nach Kanada, später unter anderem nach Tunesien, Gabun, China oder ins österreichische Klagenfurt. 2021 und 2022 spielte man in Tel Aviv, Israel, was für die 2023er Auflage wegen der Kriegssituation aber keine Option mehr war. Deshalb kehrt die Trophée des Champions in diesem Jahr außerplanmäßig nach Paris zurück.
Italien Schon 1993 machte die Supercoppa Italiana einen ersten Abstecher in die US-amerikanische Hauptstadt Washington D.C. Mit New York folgte später ein weiterer Trip über den großen Teich. Dem reinen Ruf des Geldes ist man derweil nach Tripolis und Peking gefolgt. So lässt sich auch der Deal mit Saudi-Arabien kurz erklären, dass sich bereits vier der nächsten sechs Supercoppa-Finals gesichert hat.
Spanien Bis 2017 wurde der Sieger der Supercopa de España stets zu Saisonbeginn in einem Hin- und Rückspiel in den Stadien der Finalisten ermittelt. Ab 2019 dann der neue Modus: Demnach spielen vier Teams zur Saisonmitte (meist im Januar, wenn es in der Wüste nicht ganz so heiß ist) um den Titel, darunter die zwei Pokalfinalisten sowie die zwei bestplatzierten Teams der Liga, die nicht den Einzug ins Pokalfinale geschafft haben. Bis auf weiteres Dauer-Gastgeber ist auch hier Saudi-Arabien.