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·11. April 2024
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Der Videobeweis sorgt seit seiner flächendeckenden Einführung im europäischen Fußball keineswegs nur in Deutschland für erregte Diskussionen. Auch in anderen Ländern ist der Ärger über undurchsichtige und langwierige Entscheidungsprozesse immer wieder groß. In der Premier League soll es künftig wenigstens beim Abseits schneller gehen.
Die Premier League führt zur kommenden Saison 2024/25 eine halbautomatische Abseitstechnologie ein. England ist dabei keineswegs Vorreiter unter den Ligen, in Italien und der Türkei werden bereits Systeme angewendet. In der Premier League soll dabei die gleiche Technologie genutzt werden wie etwa in den Europapokalen. Anders als bei Spielen der FIFA, in denen ein Chip im Ball die nötigen Daten liefert, wenden die in der UEFA genutzten Systeme Kameratechnik an, um Abseitsentscheidungen zu treffen. Wie das Portal The Athletic berichtet, soll die halbautomatische Erkennung für eine deutliche Verkürzung der Entscheidungsprozesse sorgen, die Rede ist von durchschnittlich 31 Sekunden, die gespart werden.
Zudem soll die Einführung der Technologie der Entwicklung entgegenwirken, dass Angriffe oftmals unnötig ausgespielt werden, weil Linienrichter die Fahne erst nach Abschluss einer Offensivsequenz heben. Dazu sind sie angewiesen, um im Falle einer falschen Wahrnehmung kein Tor zu verhindern. Trainern und Spielern ist diese Entwicklung ein Dorn im Auge, etwa weil die Profis unnötige Sprints hinlegen oder es zu Foulspielen kommt. Bei der halbautomatischen Abseitstechnologie erhalten die Schiedsrichterassistenten ein Signal aufs Ohr, wenn eine irreguläre Position erkannt wird.
Die Einführung folgt einem einstimmigen Votum aller Premier-League-Klubs. "Das neue System wird in der kommenden Premier-League-Saison erstmals genutzt, dabei wird erwartet, dass die Technologie nach einer der Länderspielpausen im Herbst eingeführt werden kann", lautet ein Statement der Liga am Donnerstag. "Die Technologie wird eine schnellere und konstantere Bereitstellung der virtuellen Abseitslinie ermöglichen und qualitativ hochwertige Graphiken produzieren, die Fans ein verbessertes Erlebnis im Stadion und an den Bildschirmen geben werden", so die Premier League weiter. In der Bundesliga sind derzeit keine konkreten Pläne zur Einführung der Technologie bekannt. Nicht zuletzt stellt sich dabei eine Kostenfrage für die in der DFL organisierten Klubs, die seit 2017 Erfahrungen mit dem Videobeweis machen.