PL Vorschau | Arsenal bei Leicester – Emerys letzter Tanz? | OneFootball

Vorschau | Am zwölften Spieltag der Premier League muss der FC Arsenal zu den aufstrebenden Foxes nach Leicester. Ein schweres Spiel und womöglich Unai Emerys letzter Tanz…

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 18:30 Uhr, live auf Sky.

Leicester

Platz drei, die zweitmeisten Tore und die wenigsten Gegentore der Liga. Mittlerweile scheint es klar, dass Leicester City drei Jahre nach der sensationellen Meisterschaft erneut den Schwergewichten der Premier League in die Suppe spucken möchte.

Ausschlaggebend dafür ist Trainer Brendan Rodgers. Der Nordire hat im Sommer nahezu komplett auf Neuzugänge verzichtet und mit dem vorhanden Spielermaterial aus einer Mannschaft im Niemandsland der Tabelle, einen ernsthaften Konkurrenten um die internationalen Plätze geformt.

Leicester spielt aus einer kompakten Grundordnung um Ruhepool Jonny Evans sowie Ex-Freiburger Çağlar Söyüncü, der derzeit wohl der formstärkste Innenverteidiger der Liga ist. Der Fußball ist ballbesitzorientiert, aber zielstrebig und direkt. Während Youri Tielemans und James Maddison im Mittelfeld die Fäden ziehen, läuft Nutznießer Jamie Vardy derzeit zur Hochform auf. Der “Spieler des Monats Oktober” hat nach elf Spielen bereits zehn Tore auf dem Konto – Ligabestwert.

Die Foxes sind prächtig in Form. Sieben der letzten neun Spiele wurden gewonnen, einzig Liverpool und Manchester United musste man sich jeweils auswärts geschlagen geben. Auf das sagenhafte 9:0 beim FC Southampton folgte letzte Woche ein ebenfalls nicht zu unterschätzendes 2:0 bei Crystal Palace.

Obwohl Demarai Gray dabei als Joker glänzte, dürften dennoch erneut Ayoze Perez und Harvey Barnes die Flügel bilden. Leicester sollte erneut mit der selben Elf spielen, hat keine Ausfälle zu beklagen.

Arsenal

“Das Spiel ist sehr wichtig für uns”, sagte Arsenal-Trainer Unai Emery vor dem Auswärtsspiel gegen Leicester City. Dabei könnte es vor allem für den Spanier wichtig werden, denn der Negativtrend des FC Arsenal hält an.

Auch wenn ein 1:1 gegen die Wolverhampton Wanderers kein Beinbruch ist, es war die nächste enttäuschende Leistung unter Unai Emery. Trotz 10:24 Schüssen im eigenen Stadion sprach der Spanier im Anschluss dennoch von einer taktisch guten Leistung. Gleiches galt in seinen Augen übrigens für den desolaten Auftritt in der Europa League bei Vitória Guimarães (1:1), als genau einer der 520 gespielten Pässe der Gunners den Weg in den gegnerischen Strafraum fand.

Die Leistungen der Londoner sind schon seit Wochen alarmierend, nun passen sich auch die Ergebnisse an. Nur eines der letzten fünf Pflichtspiele wurde gewonnen und das war das überaus glückliche 3:2 zuhause gegen Vitória in der Europa League. In sämtlichen Mannschaftsteilen ist von Struktur, Spielfluss und Organisation keine Spur. Arsenal hat es einzig der individuellen Qualität zu verdanken, dass der Rückstand auf die anvisierten Top-Four “nur” sechs Punkte beträgt.

Doch auch abseits des Platzes gerät Emery mit jedem Tag weiter in die Kritik. Nachdem Mesut Özil ohne klaren Grund aufs Abstellgleis geraten war, ist er plötzlich wieder erste Wahl und lässt die Entscheidung rückwirkend absurd erscheinen, ist der Deutsche noch der einzige Spieler, der Kreativität ausstrahlt. Auch die Handhabung der Causa Xhaka, dem das Kapitänsamt entzogen wurde und nach seinem Ausraster gegen Crystal Palace wohl erneut eine Denkpause erhält, sorgt für Zweifel.

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Am Samstag ist keine Besserung in Sicht. Arsenal muss in Leicester gegen eines der formstärksten Teams der Liga ran. Nicht wenige gehen davon aus, dass eine Niederlage das Ende für den Trainer bedeuten könnte. Die anstehende Länderspielpause stellt immerhin einen geeigneten Zeitpunkt für eine derartige Maßnahme dar.

Das Lazarett Arsenals ist ausnahmsweise nahezu leer. Einzig Dani Ceballos steht aufgrund von Oberschenkelproblemen nicht zur Verfügung. In Leicester kann Emery also beinahe aus dem Vollen schöpfen, womöglich zum letzten Mal.

Prognose

Die Formstärke Leicesters, gerade zuhause, gepaart mit den blutleeren Auftritten der auswärtsschwachen Gunners spricht eindeutig für einen Heimsieg. Alles andere käme tatsächlich überraschend. Soweit ist es für Arsenal unter Emery gekommen.

Mögliche Aufstellungen

Leicester: Schmeichel – Pereira, Evans, Söyüncü, Chilwell – Ndidi, Tielemans – Perez, Maddison, Barnes – Vardy

Arsenal: Leno – Bellerin, Luiz, Sokratis, Tierney – Guendouzi, Torreira, Özil – Pepe, Lacazette, Aubameyang

Chris McCarthy

(Photo by GLYN KIRK/AFP via Getty Images)