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katarinaschubert·2. August 2021

Olympia-Halbfinale: Kanada mit Sensation, Schweden kämpft sich durch

Artikelbild:Olympia-Halbfinale: Kanada mit Sensation, Schweden kämpft sich durch

Vier Teams, doch nur zwei von ihnen schaffen den Einzug in das Olympia-Finale. Eigentlich die beste Voraussetzung für aufregende und packende Spiele. Doch man merkte den Spielerinnen die Nervosität und Anspannung an. Am Ende steht ein Endspiel, was man im Vorfeld von Olympia wohl so nicht erwartet hätte.

USA – Kanada 0:1 (0:0)

Brechen die Kanadierinnen endlich ihren Halbfinal-Fluch oder sichern sich die US-Frauen ihr sechstes Olympia-Finale? Das war hier die Frage. Was dann folgte, erfüllte jedoch nicht die großen Erwartungen, die man an dieses vielversprechende Olympia-Halbfinale hatte. Es gab nämlich kaum nennenswerte Szenen in der ersten Halbzeit, Torchancen waren Mangelware und das Tempo überschaubar. Beide Teams hatten mit Problemen im Spielaufbau zu kämpfen, der letzte Pass in den Strafraum kam leider auch selten an. Dementsprechend ging es mit einem zähen 0:0 in die Pause.


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Dazu mussten die USA schon früh in der Partie einen Schlag in die Magengrube verkraften. Nach einem Zusammenprall mit Teamkameradin Julie Ertz musste Torhüterin Alyssa Naeher – mit drei gehaltenen Elfmetern noch die Heldin des Viertelfinals – verletzt ausgewechselt werden. Für sie kam Adrianna Franch ins Spiel.

Die zweite Halbzeit wurde nicht besser. Das merkte auch US-Trainer Vlatko Andonovski und wechselte mit Megan Rapinoe sowie „Ms. Olympia“ Carli Lloyd zwei altbewährte Allzweckwaffen ein. Und es schien dem Spiel der USA gut zu tun. Mehrfach kamen die US-Frauen vor das Tor Kanadas, aber nicht an deren Torhüterin Stephanie Labbe vorbei. Und dann wurde das Spiel vollkommen auf den Kopf gestellt.

US-Verteidigerin Tierna Davidson klärte sehr unglücklich gegen Deanne Rose im Strafraum, Schiedsrichterin Kateryna Monzul entschied nach Videobeweis auf Foulelfmeter für Kanada. Und den verwandelte Jessie Fleming ganz cool, auch wenn Adrianna Franch die Ecke noch ahnte (76.).

Knapp 20 Minuten verblieben den US-Amerikanerinnen noch, um ihren Traum von Olympia-Gold am Leben zu halten, doch bis auf einen Lattentreffer von Carli Lloyd kam da nichts mehr. Die Kanadierinnen haben es also wirklich geschafft: Den ersten Finaleinzug in ihrer Olympia-Geschichte.


Australien – Schweden 0:1 (0:0)

Während Australien weiter Geschichte schreiben wollte, hatten die Schwedinnen nach Silber vor vier Jahren in Rio de Janeiro nur die Goldmedaille vor Augen. Doch die Partie begann zäh. Erst nach 23 Minuten gab es die erste große Torchance durch Fridolina Rolfö, die den Ball aus ca. 18 Metern an die Latte hämmerte. Ein Wachmacher? Ging so.

Eins stand jedoch fest: Das Team aus Australien ließ sich nicht von den favorisierten Schwedinnen beeindrucken. Zum Ende der zweiten Halbzeit nahmen die Matildas sogar das Heft in die eigene Hand. Zunächst musste Schwedens Torhüterin Hedvig Lindahl einen Freistoß von Alanna Kennedy über das Tor lenken, dann setzte Sam Kerr ihren Schuss in der 45. Minute knapp daneben.

Den Schwedinnen gelang in der zweiten Halbzeit dann ein Auftakt nach Maß. Nach einem abgelenkten Distanzschuss an die Latte konnte Fridolina Rolfö nachlegen und zur 1:0 Führung einnetzen. Die Australierinnen wurden kalt erwischt, ließen aber ihre Köpfe nicht hängen. Stattdessen kämpften sie sich ins Spiel zurück und kamen dank Sam Kerr immer wieder gefährlich nah an Hedvig Lindahls Tor.

Australien setzte nun alles auf eine Karte. In der 70. Minute wechselte Nationaltrainer Tony Gustavsson direkt drei neue Spielerinnen ein, darunter Mary Fowler, die bereits im Viertelfinale Australien in Führung brachte. Doch es brachte alles nichts. Stina Blackstenius hätte in der Nachspielzeit sogar auf 2:0 erhöhen können, vergab aber kläglich. Und dann handelte sich Ellie Carpenter in der letzten Minute auch noch einen unnötigen Platzverweis ein.

So blieb es beim 1:0 für Schweden, die nun ihr Olympia-Trauma von 2016, als sie im Finale Deutschland unterlagen, vergessen machen können.


Wie geht es weiter?

Das Finale zwischen Kanada und Schweden findet am Freitag, dem 06.08., um 4 Uhr deutscher Zeit statt. Einen Tag früher spielen die USA und Australien um die Bronzemedaille (05.08., 10 Uhr).


Die Ergebnisse im Überblick

USA – Kanada 0:1 (0:0)

Australien – Schweden 0:1 (0:0)