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·24. Juli 2024
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Bereits zwei Tage vor der offiziellen Olympia-Eröffnungsfeier beginnt am heutigen Mittwoch das Fußballturnier der Männer. Aber welche Nationen dürfen sich dabei die größten Hoffnungen auf das begehrte Edelmetall machen? 90PLUS liefert den Favoritencheck.
Wer stürzt Titelverteidiger Brasilien? Sowohl 2016 in Rio de Janeiro als auch 2021 in Tokyo holte die Auswahl des Rekordweltmeisters die Goldmedaille. Bereits jetzt steht also fest, dass es einen neuen Olympiasieger geben wird. Die Brasilianer verpassten die Qualifikation für die Spiele, die auch in Lyon, Nizza, Marseille, Nantes, Bordeaux und Saint-Etienne ausgetragen werden. Das Finale findet am 9. August im Pariser Parc des Princes statt.
Die größten Hoffnungen auf das olympische Gold dürften sich vor dem Auftakt vor allem drei Nationen machen, die trotz der besonderen Regeln – mit Ausnahme von drei Akteuren, dürfen nur Spieler teilnehmen, die nach dem oder am 1. Januar 2001 geboren wurden – einen extrem gut bestückten Kader ins Rennen schicken können. Im Folgenden blicken wir daher auf die großen Turnierfavoriten und schauen uns an, ob es Teams gibt, die der “Big Three” das heiß ersehnte Edelmetall entreißen könnten.
Der Olympia-Gastgeber geht das Turnier im eigenen Land mit maximaler Ernsthaftigkeit und dem klaren Ziel der Goldmedaille an. Auch wenn die Teilnahme von Superstar Kylian Mbappe letztendlich ausblieb, verfügt die Équipe Tricolore über einen Kader, der so auch bei der Europameisterschaft in Deutschland durchaus konkurrenzfähig gewesen wäre.
Die Ü23-jährigen Alexandre Lacazette und Jean-Philippe Mateta sollen im Angriff für die nötige Torgefahr sagen, während das Mittelfeld vor allem von Stars aus der Bundesliga dominiert wird. Gladbachs Manu Kone wurde ebenso in den Kader berufen wie Enzo Millot vom VfB Stutttgart. Darüber hinaus verfügen “Les Bleus” mit Bayern-Neuzugang Michael Olise und BVB-Ziel Rayan Cherki über herausragende Kreativspieler. Auch Linksaußen Desire Doue steht weiterhin auf dem Wunschzettel des deutschen Rekordmeisters. In der Abwehr nehmen mit Castello Lukeba (RB Leipzig) und Killian Sildilia (SC Freiburg) weitere Deutschland-Legionäre eine Schlüsselrolle ein.
(Photo by CLEMENT MAHOUDEAU/AFP via Getty Images)
Das französische Aufgebot ist das teuerste des gesamten Turniers und wertvoller als das von 15 EM-Teams. Mit Thierry Henry werden die Youngster zudem von einem namhaften Trainer begleitet, der die Spiele mit einem klaren Auftrag beginnt: Dem Gewinn der Goldmedaille. Alles andere als Edelmetall wäre für den Gastgeber definitiv eine herbe Enttäuschung.
Der Weltmeister von 2022 und frischgebackene Copa-America-Champion zählt auch bei den Olympischen Spielen in Paris zum absoluten Favoritenkreis. Die Albiceleste wird dabei von Volksheld und Messi-Kumpel Javier Mascherano betreut, der als Spieler 2004 und 2008 die Goldmedaille gewinnen konnte. Seitdem warten die Argentinier allerdings auf Edelmetall.
Die südamerikanischen Youngster reisen daher mit der Mission nach Frankreich, die seit 16 Jahren anhaltende Durststrecke zu beenden. Innenverteidiger Nicolas Otamendi (36) und Ajax-Keeper Geronimo Rulli (31) sollen dabei die nötige Erfahrung ins Team bringen, während Julian Alvareu (24) von Manchester City der prominenteste Akteur im Kader ist. Mit Thiago Almada von Botafogo oder Claudio Echeverri, der von Manchester City bis Ende des Jahres an River Plate ausgeliehen ist, sind zudem technisch hervorragende Spielmacher mit von der Partie.
(Photo by Maddie Meyer/Getty Images)
In einer Vorrunde mit Marokko, dem Irak und der Ukraine ist die Mascherano-Elf klarer Favorit und sollte das notwendige Selbstvertrauen für die K.o.-Runde sammeln können. Die Argentinier haben außerdem einen günstigen Turnierbaum erwischt und könnten erst im Finale auf Frankreich oder Spanien treffen. So oder so: Die Albiceleste sollte etwas Zählbares mit nach Hause nehmen. Am besten natürlich die goldene Medaille.
Erst vor wenigen Tagen krönte sich die spanische A-Nationalmannschaft zum Europameister. Auch wenn nur zwei Spieler, die schon in Deutschland dabei waren, mit nach Paris reisen werden, dürften die Iberer mit ordentlich Rückenwind ins Turnier gehen. Alex Baena und Fermin Lopez sollen dem Olympiasieger von 1992 dabei das nötige Winner-Gen einimpfen.
Auch anderweitig sind die Spanier auf eigentlich allen Positionen hochkarätig besetzt. Insbesondere in der Innenverteidigung verfügt man mit Barca-Juwel Pau Cubarsi, Eric Garcia und Cristhian Mosquera über ein Überangebot an individueller Klasse. Linksverteidiger Miguel Gutierrez wird zudem von halb Europa gejagt. Neben Baena und Lopez soll Pablo Barrios von Atletico im Mittelfeld für Ballsicherheit sorgen, während ein weiteres Atleti-Talent im Sturm gesetzt ist. Samu Omorodion will nach neun La-Liga-Toren in der abgelaufenen Saison seinen internationalen Durchbruch feiern.
(Photo by ALBERTO PIZZOLI/AFP via Getty Images)
Nach der bitteren Finalniederlage gegen bei den vergangenen Spielen werden die iberischen Youngster scharf darauf sein, in diesem Jahr den ganz großen Wurf zu landen. Möglich ist das auf jeden Fall, der spanische Kader ist extrem ausgeglichen besetzt und verfügt über keine nennenswerte Schwachstelle. Ein mögliches Halbfinale gegen Gastgeber Frankreich könnte fast schon zum vorgezogenen Endspiel avancieren.
Hinter den drei genannten Teams gibt es einen deutlich sichtbaren Qualitätsabfall. Doch da es beim Olympischen Fußballturnier selten allein auf die individuelle Klasse ankommt, dürfen sich weitere Nationen berechtigte Hoffnungen auf Edelmetall machen.
Insbesondere Japan muss man dabei stets auf dem Zettel haben. 2012 und 2021 wurden die Asiaten jeweils undankbarer Vierter, die Motivation für Paris dürfte entsprechend groß sein. Auch wenn das Team in diesem Jahr über keinerlei große Namen verfügt, werden die “Samurai Blue” wieder einmal äußerst unangenehm zu bespielen sein.
Mit fünf Spielern vom Champions-League-Klub Shakhtar Doentsk verfügt die Ukraine zudem über ein äußerst eingespieltes und solides Grundgerüst. Die Hoffnungen ruhen dabei vor allem auf Kapitän und Torjäger Danylo Sikan.
Am Gefährlichsten dürfte jedoch die Mannschaft aus Marokko werden. Rechtsverteidiger Achraf Hakimi ist der vielleicht prominenteste Spieler des gesamten Turniers und wird durch hochtalentierte Youngster wie Bilal El Khannouss (KRC Genk), Eliesse Ben Seghir (AS Monaco) und Ilias Akhomach (FC Villareal) unterstützt. Ein Halbfinaleinzug ist für die Nordafrikaner auf jeden Fall möglich!
(Photo by EMMANUEL DUNAND/AFP via Getty Images)