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Nina Probst·12. Juli 2022

Ohne Gegentreffer! DFB-Elf erkämpft vs. Spanien das Viertelfinal-Ticket

Artikelbild:Ohne Gegentreffer! DFB-Elf erkämpft vs. Spanien das Viertelfinal-Ticket

Besser hätte der EM-Start aus deutscher Sicht nicht laufen können. Zweites Spiel, zweiter Sieg, kein Gegentor. Und Kapitänin Alexandra Popp belohnt sich selbst mit dem nächsten Treffer. Dieser Sieg bedeutet für die DFB-Elf: Das Viertelfinale ist sicher, der Gruppensieg auch.


Frühe Führung für Deutschland

Dritte Minute, erster Ballkontakt für Klara Bühl. Tooooooor! Nach einem bösen Torwartfehler von Spaniens Sandra Panos nutzte die Stürmerin das sofort aus und brachte die deutsche Nationalmannschaft gegen die favorisierten Spanierinnen früh in Führung. Damit hatten wohl die wenigsten gerechnet.


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Mit kaum verändertem Kader im Vergleich zum Spiel gegen Dänemark war Deutschland in die Partie gestartet. Einzige Veränderung: Kapitänin Alexandra Popp stand für die mit Corona infizierte Lea Schüller in der Startelf. Wie sich später zeigte, sollte diese Entscheidung genau die richtige gewesen sein. Auch Mittelfeldspielerin Lina Magull wurde nach leichten Oberschenkelproblemen rechtzeitig fit für den Einsatz von Beginn an, wechselte aber nach 45 Minuten mit Lena Lattwein.

Deutsche Mannschaft läuft Ball hinterher

Wenige Minuten nach dem deutschen Führungstreffer hatte Spaniens Lucia Garcia die große Chance, direkt auszugleichen. Nach einem tollen Pass ging sie im Alleingang auf den Kasten von Merle Frohms zu. Die kam weit aus dem Tor heraus und konnte die spanische Stürmerin noch so weit abdrängen, dass ihr Schuss nur am Außennetz landete. Glück gehabt für das deutsche Team!

Wie von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg schon vor der Partie angesprochen, hatte Spanien mehr Ballbesitz und brachte damit das deutsche Team hin und wieder in Bedrängnis. Die DFB-Elf schaffte es in der ersten halben Stunde nicht, ihr eigenes Spiel aufzubauen. Deutsche Chancen gab es erst einmal keine mehr.

„Poppi“ köpft Eckball zum 2:0

Erst einmal. In der 37. Minute hatte sich die deutsche Mannschaft einen Eckball erarbeitet und den köpfte niemand anders als Kapitänin Alex Popp höchstpersönlich direkt ins Netz. Zweite Chance, zweites Tor. Diese Bilanz konnte sich sehen lassen. Die Jubeltraube, die sich nach dem Treffer um die Kapitänin bildete, sprach Bände.

Doch die Führung zur Halbzeit war nicht allein Verdienst der Torschützinnen. Vor allem auch Marina Hegering und Svenja Huth machten ein starkes Spiel und hielten die Spanierinnen trotz deren vielen Ballbesitzes gut unter Kontrolle. Wirklich gefordert wurde Torhüterin Merle Frohms noch nicht.

Das Kurzpassspiel in der gegnerischen Hälfte, für das Spanien so bekannt ist, klappte an diesem Abend nicht. Auch deswegen, weil die deutsche Mannschaft das meist zu verhindern wusste. Zwar hatte das Team von Jorga Vilda mehr Spielanteile, doch waren die Spanierinnen – wie Lena Lotzen, Europameisterin von 2013, es auf den Punkt brachte – „im letzten Drittel harmlos“. Trotz einiger Ecken für die Gegnerinnen blieb die Null für die DFB-Elf stehen.

Dabei hatten die Spanierinnen sogar noch Glück, dass ein Foul an Alex Popp nicht die Rote Karte nach sich zog.

Spanien setzt DFB-Elf ordentlich unter Druck

Doch der Druck seitens Spanien wurde immer größer. Die deutsche Mannschaft kämpfte leidenschaftlich gegen das spanische Spiel an und ließ keine klaren Torchancen zu. Die einzig wirklich gefährliche Möglichkeit parierte Merle Frohms.

Das sollte sich auch bis zum Abpfiff nicht mehr ändern. Auch die drei Minuten Nachspielzeit überstand das deutsche Team schadlos. Die Erleichterung war den Spielerinnen und der Bundestrainerin bei Abpfiff ins Gesicht geschrieben. Kapitänin Alex Popp sagte nach der Partie der ARD:

„Wir waren darauf vorbereitet, dass wir nicht so viel den Ball haben werden, haben es aber geschafft, hinten kompakt zu stehen. Das war extrem intensiv. Wir sind mega glücklich!“


Dänemark siegt knapp gegen Finnland

Lange blieb es spannend, doch 18 Minuten vor Ende machte Pernille Harder für Dänemark den ersten Sieg bei dieser EM klar. Gegen Finnland zeigten sich die Däninnen deutlich dominanter als noch vor vier Tagen gegen Deutschland. Doch die wenigen Chancen auf einen Treffer wurden nicht genutzt, auch, weil Finnland gut dagegen hielt und besonders Harder lange im Griff hatte. Die traf dann aber in der 72. Minute doch noch per Kopf.

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Zwar wurde es ganz am Ende noch einmal spannend, als Finnlands Jenny-Julia Danielsson Dänemark-Torhüterin Lene Christensen zu einer Glanzparade zwang, doch Dänemark hielt den Sieg fest.


Was bedeutet das für Gruppe B?

Schon vor dem dritten und letzten Gruppenspieltag kann Deutschland durchatmen: Das Viertelfinale ist sicher. Und nicht nur das. Die DFB-Elf hat sogar den Gruppensieg bereits geschafft. Durch die zweite Niederlage von Finnland gegen Dänemark kann das deutsche Team nicht mehr vom ersten Platz verdrängt werden.

Am letzten Spieltag der Gruppe B am Samstag (18. Juli) kämpfen nun Finnland, Dänemark und Spanien um den zweiten Rang. Während die Finninnen bereits die nächste Runde verpasst haben, machen Spanien und Dänemark das zweite Ticket unter sich aus. Wer im direkten Duell gewinnt, kommt weiter.

Die zweite gute Nachricht für das deutsche Team: Durch den Gruppensieg trifft die Mannschaft im Viertelfinale (noch) nicht auf England, das ebenfalls Sieger der Guppe A ist.