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·5. März 2024

Österreich: Drastische Strafen nach homophoben Gesängen

Artikelbild:Österreich: Drastische Strafen nach homophoben Gesängen

Der Sieg des SK Rapid im Stadtderby über Austria Wien in der österreichischen Bundesliga ist von einem Skandal überschattet worden. Spieler und Funktionäre der Grün-Weißen stimmten bei den Feierlichkeiten über den deutlichen Dreier zu Gesängen an, die als homophobe Diskriminierung gelten mussten. Auch der künftige Angreifer von Werder Bremen Marco Grüll ist negativ aufgefallen und muss mit einer harten Strafe leben.

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Sechs Spiele Sperre, davon drei zur Bewährung ausgesetzt

Der 25-Jährige ist wie Routinier Guido Burgstaller für sechs Spiele gesperrt worden, wobei die Hälfte dieser Sperre zur Bewährung ausgesetzt wurde. Die Auflage für Grüll, die auch unter anderem Burgstaller und Co-Trainer Stefan Kulovits betrifft: Der Nationalspieler muss binnen einen Jahres an drei einstündigen Workshops zum Thema Diskriminierung teilnehmen. "Die Österreichische Fußball-Bundesliga bekennt sich zum Kampf gegen Diskriminierung jeder Art", heißt es in der Begründung der zuständigen Strafsenats." Die Vorbildwirkung von Fußballern, Betreuern und Funktionären geht über das Geschehen am grünen Rasen hinaus."


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Darum fallen die Strafen so hart aus

Zwar hätten sich Grüll und Co. glaubhaft für ihr Fehlverhalten entschuldigt und sei dies strafmildernd bewertet worden. "Zu betonen ist allerdings, dass der vorgegebene Strafrahmen bei diskriminierenden Äußerungen oder Handlungen einerseits die Schwere der Vergehen dokumentiert und andererseits auch die Intention des Fußballgesetzgebers verdeutlicht, dass derartige Vorkommnisse entschieden zu verhindern sind." Grüll hatte via Instagram um Entschuldigung gebeten und betont, die Verantwortung für sein Handeln zu tragen. Herausgekommen war der Vorfall, weil von den Gesängen während der Siegesfeierlichkeiten Handyvideos angefertigt wurden.

Werder: "Wir sind ein Verein, der für gewisse Werte steht"

Dem SK Rapid droht wegen der homophoben Sprechchöre sogar ein Abzug von drei Punkten, der bis März 2026 zur Bewährung ausgesetzt wird. Der Klub will am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz Stellung zu den "äußerst harten Beschlüssen" nehmen, wie er am Montagabend mitgeteilt hat. Werder Bremen indes hat bereits den Kontakt zum Berater von Grüll gesucht und will auch mit dem Neuzugang selbst sprechen. "Natürlich werden wir das Gespräch noch mit ihm suchen. Wir sind ein Verein, der für gewisse Werte steht. Wir als Verein distanzieren uns natürlich komplett von diesen Äußerungen", zitierte das Portal DeichStube den künftigen Sportchef Clemens Fritz vergangene Woche dazu. Klar scheint schon jetzt, dass Grüll bei seiner Ankunft in Bremen von den generell als liberal geltenden Fans des neuen Arbeitgebers genau beobachtet werden dürfte.

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