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Annika Becker·10. Juli 2023
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Annika Becker·10. Juli 2023
Inzwischen kommt es in schöner Häufigkeit vor, dass die Nationalteams der Frauen für ihre Turniere eigens designte Trikots bekommen. Auch bei den Schnitten hat sich in den letzten Jahren viel getan, vorbei ist es bei den meisten Ausrüstern mit Shirts, die an den falschen Stellen schlabbern oder viel zu eng sind. Am Ende gibt es für das beste Trikot beim Turnier zwar keinen offiziellen WM-Titel, aber wir verteilen trotzdem Style-Punkte.
Warmes Goldgelb wie in: Gold Coast, Goldakazien und australisches Outback. Das dezent fließende Muster soll an all das erinnern, der Kontrast zum Dunkelgrün funktioniert sehr gut und ist nicht zu aufdringlich. Ob es für die Co-Gastgeberinnen auch ein goldenes Turnier werden wird? Die Matildas hoffen in einer Gruppe mit Kanada, Nigeria und Irland auf den Heimvorteil.
Das Retro-Design ist an die England-Trikots aus dem Jahr 1990 angelehnt, macht durch den modernen Touch aber sein eigenes Ding. Im Vergleich zu den eher langweiligen Heimtrikots der Lionesses ein echter Hingucker, auch wenn böse Zungen behaupten, man könne in dem Muster ein Schimpfwort lesen.
Wie ein Sonnenuntergang am Mount Fuji, so die offizielle Beschreibung des japanischen Auswärtsshirts mit Farbverlauf. Das Rosa erinnert auch an die Blüten von Prachtnelken, die in Japan ein Symbol für junge Frauen sind und für Nadeshiko, das japanische Frauenideal. Nadeshiko wurde 2004 bei einer Wahl auch als Spitzname für das Nationalteam der Frauen ausgewählt, durch den Gewinn des WM-Titels hatten die Spielerinnen in einer Art Rück-Kopplung großen Anteil daran, den Begriff Nadeshiko moderner zu besetzen.
Schlicht und doch detailreich, so lassen sich die Heimtrikots der Schweiz beschreiben. In den Rot-Schattierungen sind die Alpen angedeutet, das Nadelstreifenmuster ist von kleinen Kreuzen unterbrochen. Die breiten weißen Kragen und Ärmelbündchen geben dem Ganzen einen klassischen Touch.
Es hat Tradition, dass die Trikots von Nigerias Superfalcons zu den schönsten eines jeden Turniers gehören, weil immer wieder Muster eingearbeitet sind, die von der traditionellen Kunst des Landes inspiriert sind. Bei den hellgrünen Heimtrikots findet sich das in den Details an den Ärmeln, die Auswärtsshirts sind farblich weniger auffällig und trotzdem ein absoluter Knaller.
Bleiben wir bei der Farbe Rot: Kanadas Ahorn-Blatt ziert als Mosaik in verschiedenen Schattierungen von Rot das Heimtrikot der Olympia-Siegerinnen von 2021, die eckigen Formen der Nummern- und Namen-Flocks sind daran angepasst. Das passt gut zusammen und sieht edel aus.
Die WM-Teilnahme der Frauen hat dem Jamaikanischen Fußballverband (JFF) einen Sponsoring-Vertrag mit adidas eingebracht und zu großem Glück folgen die Ergebnisse davon nicht den anderen Templates für diese WM, die aus verlaufenden Farbklecksen bestehen. So ergibt sich ein Trikotsatz, von dem ein Exemplar cooler aussieht als das andere. Sportlich sind die Jamaikanerinnen in ihrer Gruppe nur Außenseiterinnen, aber optisch ganz weit vorn dabei.
Unter all den Shirts mit abstrakten Mustern sticht eines, das im besten Sinne nach Fußballtrikot aussieht, geradezu heraus. Langweilig ist das Heimtrikot von Dänemark deswegen noch lange nicht. Das asymmetrische Design ist inspiriert von Pop-Art, die sich mit ihren klaren Linien und Schraffuren wiederum unter anderem bei Comics bedient. Entsprechend kam die Ankündigung des Trikots mit einem Werbespot, in dem die Däninnen als Superheldinnen über den Platz wirbeln.
Aotearoa Neuseelands Fußballerinnen werden auch die Football Ferns genannt, nach dem Silberfarn, dem berühmten Nationalsymbol. Die Verwendung des Farns als Symbol für Sportteams aus Neuseeland geht auf das Rugby-Team New Zealand Natives zurück, das fast ausschließlich aus Māori bestand und Ende des 19. Jahrhunderts durch seine Heimat sowie Australien und Großbritannien reiste. Auf dem schwarzen Stoff kommt die Pflanze als Printmuster wunderbar zur Geltung, die Trikots werden den Co-Gastgeberinnen der WM auf jeden Fall gerecht.
Okay, zugegebenermaßen sind wir etwas biased, aber auch international kommt das Auswärtstrikot des deutschen Nationalteams richtig gut an. Hier macht es die edle Farbpalette aus dunklem Blau-Grün, Schwarz und Gold. Inspiration sollen die „majestätischen Wälder Deutschlands“ gewesen sein. Na dann. Vielleicht kennt ja auch die Abwehrreihe der USA bald den Ausspruch: „Ich glaub’, ich steh’ im Wald!“