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·5. Dezember 2023
Neuer Innenverteidiger: Wird Goretzka zur Dauerlösung im Bayern-Abwehrzentrum?

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·5. Dezember 2023
Trotz einer Mittelhandfraktur stellte sich Leon Goretzka in den vergangenen Wochen mit Vollgas in den Dienst seiner Mannschaft. Sogar auf ungewohntem Terrain! Der Bayern-Star rückte von seiner eigentlich angestammten Position im Mittelfeld hinter in die Abwehrkette. Und dort machte er seine Sache richtig gut.
Dreimal lief Goretzka seit Ende September als Innenverteidiger in der Viererkette auf. Beim Pokalspiel in Münster (4:0-Erfolg) und zuletzt in der Champions League zu Hause gegen Kopenhagen (0:0) stellte ihn Trainer Thomas Tuchel an die Seite von Noussair Mazroui beziehungsweise Dayot Upamecano.
Beim überzeugenden 4:0-Sieg bei Borussia Dortmund gesellte sich der 28-Jährige nach der Auswechslung von Upamecano in der letzten halben Stunde zu Minjae Kim. Auffällig: Mit Goretzka in der Abwehrkette kassierte der FCB noch nicht ein einziges Gegentor, der Nationalspieler hielt hinten den Laden mit dicht. Erschwerend kam hinzu, dass er sowohl gegen Dortmund als auch gegen Kopenhagen mit einer Schiene auflief.
Aus der eigentlichen Notlösung aufgrund vieler verletzter Verteidiger, könnte ein fixes Modell mit Zukunft geworden sein. Der Meinung ist zumindest Sport BILD-Reporter Raimund Hinko, der Goretzka in seiner Kolumne als „sinnvollste Lösung für die Abwehr“ benannte.
„Das Mittelfeld ist auch ohne Goretzka sehr stark besetzt, im Gegensatz zur Viererkette in der Abwehr, es reicht eine preiswerte Ergänzung. Sogar für Bundestrainer Julian Nagelsmann könnte das mit Goretzka eine Patentlösung sein“, schrieb er unter anderem. „Da Goretzkas Vertrag sowieso bis 2026 läuft, da er sowieso nicht zu den Schlechtverdienern unter den Gehalts-Millionären gehört, da er sich in seiner Bochumer Heimat immer wieder erdet (Bayern pflegt zum dortigen VfL eine Fanfreundschaft) […], gehört der bald 29-Jährige fast schon zum Klub-Inventar. Ab sofort höchstwahrscheinlich nicht mehr als Mittelfeld-, sondern Abwehrspieler.“
In der Tat ein sehr charmanter Gedanke. Denn bei genauerer Überlegung, ist Goretzka aufgrund seiner Qualitäten und Statur eigentlich wie gemacht für die Rolle als Innenverteidiger. Der gebürtige Bochumer verfügt mit seinen 1,89-Metern über viel Physis und Zweikampfstärke, außerdem ist er kopfballstark und bringt natürlich Qualitäten in der Spieleröffnung mit.
Doch was denkt er eigentlich selber darüber? „Ich nehme das so, wie es kommt und versuche, mein Bestes auf jeder Position zu geben”, sagte Goretzka nach dem Kopenhagen-Spiel gegenüber der Münchner Abendzeitung. Ganz der Teamplayer eben. Übrigens ein weiteres wichtiges Attribut.
Sollten die Bayern in der nächsten Transferperiode tatsächlich einen neuen Mittelfeldspieler an die Isar holen, wird die Konkurrenz auf dieser Position sogar noch größer. Man könnte auch sagen: Will Goretzka dauerhaft spielen, dann muss er in die Abwehrkette. Denn dort ist das Personal von Haus aus rar gesät.
Der Trainer sieht das offenbar (noch) anders. Angesprochen auf Goretzkas Anpassungsfähigkeit sagte Thomas Tuchel vor einigen Tagen zwar: „Man kann es nicht hoch genug bewerten. Es beschreibt seine Vielseitigkeit. Das können nicht viele Zehner, auf einmal Innenverteidiger spielen.“ Aber: „Es gibt keinen Grund, darüber nachzudenken, ob der Innenverteidiger dauerhaft seine Position bleibt. Er hat das im Mittelfeld sehr gut gemacht und da sehen wir ihn nach wie vor”, stellte der FCB-Coach klar.